Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

***),
und können durch die gedachten zarten Muskeln,
zwar unmerklich - aber doch zum Theil will-
kürlich bewegt werden*).

Sie sind die einzigen Knochen des ganzen
Körpers die schon vor der Geburt ihre ganze
Größe, Form, vollkommne Verknöcherung
u. s. w.**) erreichen: und haben, im ganzen
und in ihren Haupttheilen genommen eine sehr
bestimmte, im Verhältnis derselben aber eine
oft verschiedentlich variirende Gestalt.

§. 49.

Der Hammer***) (malleus) hat ehr die
Figur einer kurzen krummgebognen knotichten

***) Die ungestörte Lage des Steigbügels scheint
freylich zum Gehör am allerwichtigsten zu seyn. -
Wenigstens sind Fälle angemerkt, wo Leute nach
dem Verlust der andern beiden Knöchelgen doch
noch gut haben hören können, s. Hrn. Prof.
Caldani in den epistol. ad haller. scr. Vol. VI.
pag. 142. 145. Hrn. Caet. Torraca im VI. B. des
Giorn. di medic. pag. 321. u. f. und Hrn. Prof.
Scarpa a. a. O. S. 84. u. f.
*) Schon der große Eustach hat die willkürliche Be-
wegung der Gehörbeinchen eingesehen de auditus
organ
. pag. 157. s. auch Hrn. Abb. Fontana dei
moti dell' iride
pag. 65. u. f.
**) cassebohm Tract. IV. pag. 56. u. f. tab. III. fig. 1.
23. - albini icon. oss. foetus tab. VI. fig. 46-51.
***) Der Hammer und Ambos sind zu Ende des 15ten
Jahrhunderts, man weis aber nicht eigentlich von
wem, erfunden. - Alex. Achillinus hat beide
gekannt - s. nic. massae epistolar. medicinal.
T. I. pag. 55. b.Vesalius hat sie zuerst abgebildet a. a. O. cap. 8.

***),
und können durch die gedachten zarten Muskeln,
zwar unmerklich – aber doch zum Theil will-
kürlich bewegt werden*).

Sie sind die einzigen Knochen des ganzen
Körpers die schon vor der Geburt ihre ganze
Größe, Form, vollkommne Verknöcherung
u. s. w.**) erreichen: und haben, im ganzen
und in ihren Haupttheilen genommen eine sehr
bestimmte, im Verhältnis derselben aber eine
oft verschiedentlich variirende Gestalt.

§. 49.

Der Hammer***) (malleus) hat ehr die
Figur einer kurzen krummgebognen knotichten

***) Die ungestörte Lage des Steigbügels scheint
freylich zum Gehör am allerwichtigsten zu seyn. –
Wenigstens sind Fälle angemerkt, wo Leute nach
dem Verlust der andern beiden Knöchelgen doch
noch gut haben hören können, s. Hrn. Prof.
Caldani in den epistol. ad haller. scr. Vol. VI.
pag. 142. 145. Hrn. Caët. Torraca im VI. B. des
Giorn. di medic. pag. 321. u. f. und Hrn. Prof.
Scarpa a. a. O. S. 84. u. f.
*) Schon der große Eustach hat die willkürliche Be-
wegung der Gehörbeinchen eingesehen de auditus
organ
. pag. 157. s. auch Hrn. Abb. Fontana dei
moti dell' iride
pag. 65. u. f.
**) cassebohm Tract. IV. pag. 56. u. f. tab. III. fig. 1.
23. – albini icon. oss. foetus tab. VI. fig. 46-51.
***) Der Hammer und Ambos sind zu Ende des 15ten
Jahrhunderts, man weis aber nicht eigentlich von
wem, erfunden. – Alex. Achillinus hat beide
gekannt – s. nic. massae epistolar. medicinal.
T. I. pag. 55. b.Vesalius hat sie zuerst abgebildet a. a. O. cap. 8.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000062">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><note anchored="true" place="foot" n="***)"><p><pb facs="#f0173" xml:id="pb141_0001" n="141"/>
Die ungestörte Lage des Steigbügels scheint<lb/>
freylich zum Gehör am allerwichtigsten zu seyn. &#x2013;<lb/>
Wenigstens sind Fälle angemerkt, wo Leute nach<lb/>
dem Verlust der andern beiden Knöchelgen doch<lb/>
noch gut haben hören können, s. Hrn. Prof.<lb/>
Caldani in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">epistol. ad</hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">haller</hi></hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">scr</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Vol.</hi> VI.<lb/><hi rendition="#aq">pag.</hi> 142. 145. Hrn. Caët. Torraca im VI. B. des<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Giorn. di medic</hi></hi>. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 321. u. f. und Hrn. Prof.<lb/>
Scarpa a. a. O. S. 84. u. f.</p></note>,<lb/>
und können durch die gedachten zarten Muskeln,<lb/>
zwar unmerklich &#x2013; aber doch zum Theil will-<lb/>
kürlich bewegt werden<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Schon der große Eustach hat die willkürliche Be-<lb/>
wegung der Gehörbeinchen eingesehen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de auditus<lb/>
organ</hi></hi>. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 157. s. auch Hrn. Abb. Fontana <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">dei<lb/>
moti dell' iride</hi></hi> <hi rendition="#aq">pag</hi>. 65. u. f.</p></note>.</p>
            <p>Sie sind die einzigen Knochen des ganzen<lb/>
Körpers die schon vor der Geburt ihre ganze<lb/>
Größe, Form, vollkommne Verknöcherung<lb/>
u. s. w.<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">cassebohm</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tract</hi></hi>. IV. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 56. u. f. <hi rendition="#aq">tab</hi>. III. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1.<lb/>
23. &#x2013; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">albini</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">icon. oss. foetus</hi></hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. VI. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 46-51.</p></note> erreichen: und haben, im ganzen<lb/>
und in ihren Haupttheilen genommen eine sehr<lb/>
bestimmte, im Verhältnis derselben aber eine<lb/>
oft verschiedentlich variirende Gestalt.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 49.</head><lb/>
            <p>Der Hammer<note anchored="true" place="foot" n="***)"><p>Der Hammer und Ambos sind zu Ende des 15ten<lb/>
Jahrhunderts, man weis aber nicht eigentlich von<lb/>
wem, erfunden. &#x2013; Alex. Achillinus hat beide<lb/>
gekannt &#x2013; s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">nic. massae</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">epistolar. medicinal</hi></hi>.<lb/>
T. I. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 55. <hi rendition="#aq">b</hi>.</p><p>Vesalius hat sie zuerst abgebildet a. a. O. <hi rendition="#aq">cap</hi>. 8.</p></note> (<hi rendition="#aq">malleus</hi>) hat ehr die<lb/>
Figur einer kurzen krummgebognen knotichten<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0173] ***), und können durch die gedachten zarten Muskeln, zwar unmerklich – aber doch zum Theil will- kürlich bewegt werden *). Sie sind die einzigen Knochen des ganzen Körpers die schon vor der Geburt ihre ganze Größe, Form, vollkommne Verknöcherung u. s. w. **) erreichen: und haben, im ganzen und in ihren Haupttheilen genommen eine sehr bestimmte, im Verhältnis derselben aber eine oft verschiedentlich variirende Gestalt. §. 49. Der Hammer ***) (malleus) hat ehr die Figur einer kurzen krummgebognen knotichten ***) Die ungestörte Lage des Steigbügels scheint freylich zum Gehör am allerwichtigsten zu seyn. – Wenigstens sind Fälle angemerkt, wo Leute nach dem Verlust der andern beiden Knöchelgen doch noch gut haben hören können, s. Hrn. Prof. Caldani in den epistol. ad haller. scr. Vol. VI. pag. 142. 145. Hrn. Caët. Torraca im VI. B. des Giorn. di medic. pag. 321. u. f. und Hrn. Prof. Scarpa a. a. O. S. 84. u. f. *) Schon der große Eustach hat die willkürliche Be- wegung der Gehörbeinchen eingesehen de auditus organ. pag. 157. s. auch Hrn. Abb. Fontana dei moti dell' iride pag. 65. u. f. **) cassebohm Tract. IV. pag. 56. u. f. tab. III. fig. 1. 23. – albini icon. oss. foetus tab. VI. fig. 46-51. ***) Der Hammer und Ambos sind zu Ende des 15ten Jahrhunderts, man weis aber nicht eigentlich von wem, erfunden. – Alex. Achillinus hat beide gekannt – s. nic. massae epistolar. medicinal. T. I. pag. 55. b. Vesalius hat sie zuerst abgebildet a. a. O. cap. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/173
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/173>, abgerufen am 29.03.2024.