Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

Rinne in diesen Canal, bis zu dessen Ausgang
als for. infraorbitale eine eigne Nath (sutura
infraorbitalis
).

§. 104.

Endlich D) die untere Seite des Oberkie-
fers (Facie palatina), die am äußern Rande den
limbus alueolaris bildet, und dann rückwärts
als gewölbter Gaumen in die Höhe steigt.

Im vollkommen reifen Alter hat jeder Ober-
kiefer acht Zahnzellen, die im limbus alueolaris
fast wie eine bogenförmige Reihe von Bienen-
zellen aneinander liegen, und sich genau nach
der Größe und Form der in ihnen eingekeilten
Zahnwurzeln richten. Vorzüglich tief sind
folglich die von den sogenannten Augenzähnen.
Die Scheidewände, zumal die zwischen den
Zellen der Backenzähne sind sehr porös und
schwammicht.

Der Gaumen ist bey manchen Schedeln
mehr - bey andern minder gewölbt; doch wie
es scheint ohne Beziehung auf den Geschlechts-
unterschied (Th. I. §. 114.) und stößt hinten
mit einer Quer-nath an die eigentlich sogenann-
ten Gaumenbeine, die daselbst von den Ober-
kiefern gleichsam umfaßt und eingeschlossen
werden.

Vorn am Gaumen, hinter den Schneide-
zähnen zeigt sich, zumal bey ungebohrnen Leibes-

Rinne in diesen Canal, bis zu dessen Ausgang
als for. infraorbitale eine eigne Nath (sutura
infraorbitalis
).

§. 104.

Endlich D) die untere Seite des Oberkie-
fers (Facie palatina), die am äußern Rande den
limbus alueolaris bildet, und dann rückwärts
als gewölbter Gaumen in die Höhe steigt.

Im vollkommen reifen Alter hat jeder Ober-
kiefer acht Zahnzellen, die im limbus alueolaris
fast wie eine bogenförmige Reihe von Bienen-
zellen aneinander liegen, und sich genau nach
der Größe und Form der in ihnen eingekeilten
Zahnwurzeln richten. Vorzüglich tief sind
folglich die von den sogenannten Augenzähnen.
Die Scheidewände, zumal die zwischen den
Zellen der Backenzähne sind sehr porös und
schwammicht.

Der Gaumen ist bey manchen Schedeln
mehr – bey andern minder gewölbt; doch wie
es scheint ohne Beziehung auf den Geschlechts-
unterschied (Th. I. §. 114.) und stößt hinten
mit einer Quer-nath an die eigentlich sogenann-
ten Gaumenbeine, die daselbst von den Ober-
kiefern gleichsam umfaßt und eingeschlossen
werden.

Vorn am Gaumen, hinter den Schneide-
zähnen zeigt sich, zumal bey ungebohrnen Leibes-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000062">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0226" xml:id="pb194_0001" n="194"/>
Rinne in diesen Canal, bis zu dessen Ausgang<lb/>
als <hi rendition="#aq">for. infraorbitale</hi> eine eigne Nath (<hi rendition="#aq">sutura<lb/>
infraorbitalis</hi>).</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 104.</head><lb/>
            <p>Endlich <hi rendition="#aq">D</hi>) die untere Seite des Oberkie-<lb/>
fers (<hi rendition="#aq">Facie</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">palatina</hi></hi>), die am äußern Rande den<lb/><hi rendition="#aq">limbus alueolaris</hi> bildet, und dann rückwärts<lb/>
als gewölbter Gaumen in die Höhe steigt.</p>
            <p>Im vollkommen reifen Alter hat jeder Ober-<lb/>
kiefer acht Zahnzellen, die im <hi rendition="#aq">limbus alueolaris</hi><lb/>
fast wie eine bogenförmige Reihe von Bienen-<lb/>
zellen aneinander liegen, und sich genau nach<lb/>
der Größe und Form der in ihnen eingekeilten<lb/>
Zahnwurzeln richten. Vorzüglich tief sind<lb/>
folglich die von den sogenannten Augenzähnen.<lb/>
Die Scheidewände, zumal die zwischen den<lb/>
Zellen der Backenzähne sind sehr porös und<lb/>
schwammicht.</p>
            <p>Der Gaumen ist bey manchen Schedeln<lb/>
mehr &#x2013; bey andern minder gewölbt; doch wie<lb/>
es scheint ohne Beziehung auf den Geschlechts-<lb/>
unterschied (Th. I. §. 114.) und stößt hinten<lb/>
mit einer Quer-nath an die eigentlich sogenann-<lb/>
ten Gaumenbeine, die daselbst von den Ober-<lb/>
kiefern gleichsam umfaßt und eingeschlossen<lb/>
werden.</p>
            <p>Vorn am Gaumen, hinter den Schneide-<lb/>
zähnen zeigt sich, zumal bey ungebohrnen Leibes-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[194/0226] Rinne in diesen Canal, bis zu dessen Ausgang als for. infraorbitale eine eigne Nath (sutura infraorbitalis). §. 104. Endlich D) die untere Seite des Oberkie- fers (Facie palatina), die am äußern Rande den limbus alueolaris bildet, und dann rückwärts als gewölbter Gaumen in die Höhe steigt. Im vollkommen reifen Alter hat jeder Ober- kiefer acht Zahnzellen, die im limbus alueolaris fast wie eine bogenförmige Reihe von Bienen- zellen aneinander liegen, und sich genau nach der Größe und Form der in ihnen eingekeilten Zahnwurzeln richten. Vorzüglich tief sind folglich die von den sogenannten Augenzähnen. Die Scheidewände, zumal die zwischen den Zellen der Backenzähne sind sehr porös und schwammicht. Der Gaumen ist bey manchen Schedeln mehr – bey andern minder gewölbt; doch wie es scheint ohne Beziehung auf den Geschlechts- unterschied (Th. I. §. 114.) und stößt hinten mit einer Quer-nath an die eigentlich sogenann- ten Gaumenbeine, die daselbst von den Ober- kiefern gleichsam umfaßt und eingeschlossen werden. Vorn am Gaumen, hinter den Schneide- zähnen zeigt sich, zumal bey ungebohrnen Leibes-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/226
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/226>, abgerufen am 18.04.2024.