Da sie vorzüglich dienen den Oberkiefer und die Hirnschaale unter einander zu befesti- gen, so werden sie früh gebildet, und haben schon bey der reifen Leibesfrucht eine ansehnliche Größe, aber doch noch nicht ganz die nachwär- tige Bildung, indem ihnen dann noch besonders die zackichten Endflächen an ihren drey großen Fortsätzen mangeln*).
§. 118.
Jedes Jochbein hat ohngefähr die Gestalt eines verschobnen Vierecks von drey breiten und einer schmalen Seite; doch findet sich überhaupt in dem Verhältnis dieser Seiten gegen einander viele Verschiedenheit.
Am füglichsten läßt es sich in drey Fort- sätze eintheilen: A) processus maxillaris: B) frontalis; und C) zygomaticus.
§. 119.
A) der processus maxillaris ist der breiteste, und nimmt die ganze schmale Seite des Vier- ecks ein. Er fängt oben nahe bey dem for. infraorbitale an, läuft nach unten und außen, und hat auf der innern Seite eine mehren- theils große, theils recht scharfzackichte Fläche, womit er aufs festeste an den processus malaris des Oberkiefers (§. 101.) anschließt.
*)albiniicon. oss. foet. tab. V. fig. 26. 31.
§. 117.
Da sie vorzüglich dienen den Oberkiefer und die Hirnschaale unter einander zu befesti- gen, so werden sie früh gebildet, und haben schon bey der reifen Leibesfrucht eine ansehnliche Größe, aber doch noch nicht ganz die nachwär- tige Bildung, indem ihnen dann noch besonders die zackichten Endflächen an ihren drey großen Fortsätzen mangeln*).
§. 118.
Jedes Jochbein hat ohngefähr die Gestalt eines verschobnen Vierecks von drey breiten und einer schmalen Seite; doch findet sich überhaupt in dem Verhältnis dieser Seiten gegen einander viele Verschiedenheit.
Am füglichsten läßt es sich in drey Fort- sätze eintheilen: A) processus maxillaris: B) frontalis; und C) zygomaticus.
§. 119.
A) der processus maxillaris ist der breiteste, und nimmt die ganze schmale Seite des Vier- ecks ein. Er fängt oben nahe bey dem for. infraorbitale an, läuft nach unten und außen, und hat auf der innern Seite eine mehren- theils große, theils recht scharfzackichte Fläche, womit er aufs festeste an den processus malaris des Oberkiefers (§. 101.) anschließt.
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§. 117.
Da sie vorzüglich dienen den Oberkiefer
und die Hirnschaale unter einander zu befesti-
gen, so werden sie früh gebildet, und haben
schon bey der reifen Leibesfrucht eine ansehnliche
Größe, aber doch noch nicht ganz die nachwär-
tige Bildung, indem ihnen dann noch besonders
die zackichten Endflächen an ihren drey großen
Fortsätzen mangeln *).
§. 118.
Jedes Jochbein hat ohngefähr die Gestalt
eines verschobnen Vierecks von drey breiten und
einer schmalen Seite; doch findet sich überhaupt
in dem Verhältnis dieser Seiten gegen einander
viele Verschiedenheit.
Am füglichsten läßt es sich in drey Fort-
sätze eintheilen: A) processus maxillaris: B)
frontalis; und C) zygomaticus.
§. 119.
A) der processus maxillaris ist der breiteste,
und nimmt die ganze schmale Seite des Vier-
ecks ein. Er fängt oben nahe bey dem for.
infraorbitale an, läuft nach unten und außen,
und hat auf der innern Seite eine mehren-
theils große, theils recht scharfzackichte Fläche,
womit er aufs festeste an den processus malaris
des Oberkiefers (§. 101.) anschließt.
*) albini icon. oss. foet. tab. V. fig. 26. 31.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/239>, abgerufen am 25.04.2024.
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