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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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den wird, der unmerklich durch die meatus
herabfließt, und da die eigentliche Schneider-
sche Haut womit die Muscheln überzogen sind,
gleichsam bethaut, und dadurch für den Ge-
ruch desto empfänglicher macht.

Außerdem dienen sie auch im Nothfall bey
Schnupfen etc. einen Theil des Schleims auf-
zunehmen, und dadurch die Beschwerde des
unabläßigen Ausflusses zu mindern u. s. w.*).

Ueberhaupt aber sind sie so vertheilt, und
ihre Ausgänge öffnen sich nach so verschiednen
Richtungen in die Nasenhölen, daß auch bey
jeder veränderten Lage des Kopfs doch immer
wenigstens die einen oder die andern ihren Duft
auf die Geruchwerkzeuge abgeben können**).

§. 158.

Der großen - und nur in sehr seltnen
Fällen beym erwachsnen Menschen fehlenden -
Schleimhölen, sind viere:

A) die sinus frontales (§. 14. u. f.)

B) die maxillares (§. 105.)

*) Dieser Nutze erhellt aus dem gegenseitigen Erfolg
bey kleinen Kindern, deren Schleimhölen noch so
unvollkommen oder gar nicht ausgebildet sind.
**) boerhaave praelect. in propr. instit. ad §. CCCCXCVII.
vol. IV. pag. 59. sq. - morgagni aduersar. anat.
VI. pag. 236.

den wird, der unmerklich durch die meatus
herabfließt, und da die eigentliche Schneider-
sche Haut womit die Muscheln überzogen sind,
gleichsam bethaut, und dadurch für den Ge-
ruch desto empfänglicher macht.

Außerdem dienen sie auch im Nothfall bey
Schnupfen ꝛc. einen Theil des Schleims auf-
zunehmen, und dadurch die Beschwerde des
unabläßigen Ausflusses zu mindern u. s. w.*).

Ueberhaupt aber sind sie so vertheilt, und
ihre Ausgänge öffnen sich nach so verschiednen
Richtungen in die Nasenhölen, daß auch bey
jeder veränderten Lage des Kopfs doch immer
wenigstens die einen oder die andern ihren Duft
auf die Geruchwerkzeuge abgeben können**).

§. 158.

Der großen – und nur in sehr seltnen
Fällen beym erwachsnen Menschen fehlenden –
Schleimhölen, sind viere:

A) die sinus frontales (§. 14. u. f.)

B) die maxillares (§. 105.)

*) Dieser Nutze erhellt aus dem gegenseitigen Erfolg
bey kleinen Kindern, deren Schleimhölen noch so
unvollkommen oder gar nicht ausgebildet sind.
**) boerhaave praelect. in propr. instit. ad §. CCCCXCVII.
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VI. pag. 236.
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[230/0262] den wird, der unmerklich durch die meatus herabfließt, und da die eigentliche Schneider- sche Haut womit die Muscheln überzogen sind, gleichsam bethaut, und dadurch für den Ge- ruch desto empfänglicher macht. Außerdem dienen sie auch im Nothfall bey Schnupfen ꝛc. einen Theil des Schleims auf- zunehmen, und dadurch die Beschwerde des unabläßigen Ausflusses zu mindern u. s. w. *). Ueberhaupt aber sind sie so vertheilt, und ihre Ausgänge öffnen sich nach so verschiednen Richtungen in die Nasenhölen, daß auch bey jeder veränderten Lage des Kopfs doch immer wenigstens die einen oder die andern ihren Duft auf die Geruchwerkzeuge abgeben können **). §. 158. Der großen – und nur in sehr seltnen Fällen beym erwachsnen Menschen fehlenden – Schleimhölen, sind viere: A) die sinus frontales (§. 14. u. f.) B) die maxillares (§. 105.) *) Dieser Nutze erhellt aus dem gegenseitigen Erfolg bey kleinen Kindern, deren Schleimhölen noch so unvollkommen oder gar nicht ausgebildet sind. **) boerhaave praelect. in propr. instit. ad §. CCCCXCVII. vol. IV. pag. 59. sq. – morgagni aduersar. anat. VI. pag. 236.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/262>, abgerufen am 20.04.2024.