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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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Drey und zwanzigster Abschnitt.
Vom Unterkiefer.
§. 163.

Der Unterkiefer*) (maxilla inferior s.
mandibula
**)) ist bey weiten der größte
und der robusteste von allen Gesichtskno-
chen***); hat die bekannte fast Hufeisenför-
mige Gestalt; und steht blos mit dem Schlaf-
bein in Verbindung, an welchem er auf die
unten zu beschreibende Weiße eingelenkt ist.

§. 164.

Er sängt sehr früh an zu verknöchern, und
zeigt sich schon bey sehr frühzeitigen Leibesfrüch-

*) galen. de ossib. pag. 15.
**) vesal. cap. 10. fig. 1. 2. - evstach. tab. XLVII.
fig. 5.
***) Beym Menschen ist der Unterkiefer, wie schon
Vesalius anmerkt, kürzer als bey allen andern
Thieren. Doch möchte ich fast noch den Elephan-
ten davon ausnehmen, dessen Unterkiefer wenig-
stens eben so kurz ist.Ausnehmend gros ist er hingegen schon bey den
Affen; selbst bey einigen der Menschenänlichsten.Am allerungeheuersten aber scheint er mir beym
Nil-Crocodil.
Drey und zwanzigster Abschnitt.
Vom Unterkiefer.
§. 163.

Der Unterkiefer*) (maxilla inferior s.
mandibula
**)) ist bey weiten der größte
und der robusteste von allen Gesichtskno-
chen***); hat die bekannte fast Hufeisenför-
mige Gestalt; und steht blos mit dem Schlaf-
bein in Verbindung, an welchem er auf die
unten zu beschreibende Weiße eingelenkt ist.

§. 164.

Er sängt sehr früh an zu verknöchern, und
zeigt sich schon bey sehr frühzeitigen Leibesfrüch-

*) galen. de ossib. pag. 15.
**) vesal. cap. 10. fig. 1. 2. – evstach. tab. XLVII.
fig. 5.
***) Beym Menschen ist der Unterkiefer, wie schon
Vesalius anmerkt, kürzer als bey allen andern
Thieren. Doch möchte ich fast noch den Elephan-
ten davon ausnehmen, dessen Unterkiefer wenig-
stens eben so kurz ist.Ausnehmend gros ist er hingegen schon bey den
Affen; selbst bey einigen der Menschenänlichsten.Am allerungeheuersten aber scheint er mir beym
Nil-Crocodil.
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[234/0266] Drey und zwanzigster Abschnitt. Vom Unterkiefer. §. 163. Der Unterkiefer *) (maxilla inferior s. mandibula **)) ist bey weiten der größte und der robusteste von allen Gesichtskno- chen ***); hat die bekannte fast Hufeisenför- mige Gestalt; und steht blos mit dem Schlaf- bein in Verbindung, an welchem er auf die unten zu beschreibende Weiße eingelenkt ist. §. 164. Er sängt sehr früh an zu verknöchern, und zeigt sich schon bey sehr frühzeitigen Leibesfrüch- *) galen. de ossib. pag. 15. **) vesal. cap. 10. fig. 1. 2. – evstach. tab. XLVII. fig. 5. ***) Beym Menschen ist der Unterkiefer, wie schon Vesalius anmerkt, kürzer als bey allen andern Thieren. Doch möchte ich fast noch den Elephan- ten davon ausnehmen, dessen Unterkiefer wenig- stens eben so kurz ist. Ausnehmend gros ist er hingegen schon bey den Affen; selbst bey einigen der Menschenänlichsten. Am allerungeheuersten aber scheint er mir beym Nil-Crocodil.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/266>, abgerufen am 18.04.2024.