Das oberste Stück ist bey weitem das größeste, von ansehnlicher Breite, und beym vollkommensten Bau*) mit zwey Paar deutli- chen Fortsätzen versehen, nemlich mit zwey kurzen stumpfen Seitenfortsätzen, und dann nach hinten mit zwey emporragenden längern und spitzern, welche gleichsam die Stelle der schräg aufsteigenden Fortsätze an den vorigen Wirbeln vertreten, und nach den beiden gedach- ten änlichen Fortsätzen am hintern und un- tern Theile des Kreuzbeins (§. 250) gerich- tet sind. An den übrigen drey Stücken die an Größe in der Folge ihrer Verbindung immer mehr abnehmen, sieht man nur schwache min- der kenntliche Spuren von Seitenfortsätzen, außer diesen aber gar keine andere.
§. 257.
Die sämtlichen vier Stücke des Kuckucks- beins sind übrigens ganz dicht, ohne durch- laufenden Kanal und ohne andre bestimmte Oeffnung**)
*) Wie in albinitab. ossiumtab. VII. fig. 5. 6. 7.
**) Bey den Affen hingegen und selbst bey den unge- schwänzten, deren Kuckucksbein meist nur aus drey Wirbeln besteht, sind dieselben sowohl mit einem Canal für das sich so weit erstreckende Rückenmark als mit löchern zum Ausgang für Nerven durch-
§. 256.
Das oberste Stück ist bey weitem das größeste, von ansehnlicher Breite, und beym vollkommensten Bau*) mit zwey Paar deutli- chen Fortsätzen versehen, nemlich mit zwey kurzen stumpfen Seitenfortsätzen, und dann nach hinten mit zwey emporragenden längern und spitzern, welche gleichsam die Stelle der schräg aufsteigenden Fortsätze an den vorigen Wirbeln vertreten, und nach den beiden gedach- ten änlichen Fortsätzen am hintern und un- tern Theile des Kreuzbeins (§. 250) gerich- tet sind. An den übrigen drey Stücken die an Größe in der Folge ihrer Verbindung immer mehr abnehmen, sieht man nur schwache min- der kenntliche Spuren von Seitenfortsätzen, außer diesen aber gar keine andere.
§. 257.
Die sämtlichen vier Stücke des Kuckucks- beins sind übrigens ganz dicht, ohne durch- laufenden Kanal und ohne andre bestimmte Oeffnung**)
*) Wie in albinitab. ossiumtab. VII. fig. 5. 6. 7.
**) Bey den Affen hingegen und selbst bey den unge- schwänzten, deren Kuckucksbein meist nur aus drey Wirbeln besteht, sind dieselben sowohl mit einem Canal für das sich so weit erstreckende Rückenmark als mit löchern zum Ausgang für Nerven durch-
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000062"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0345"xml:id="pb313_0001"n="313"/><headrendition="#c">§. 256.</head><lb/><p>Das oberste Stück ist bey weitem das<lb/>
größeste, von ansehnlicher Breite, und beym<lb/>
vollkommensten Bau<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Wie in <hirendition="#aq"><hirendition="#k">albini</hi></hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">tab. ossium</hi></hi><hirendition="#aq">tab</hi>. VII. <hirendition="#aq">fig</hi>. 5. 6. 7.</p></note> mit zwey Paar deutli-<lb/>
chen Fortsätzen versehen, nemlich mit zwey<lb/>
kurzen stumpfen Seitenfortsätzen, und dann<lb/>
nach hinten mit zwey emporragenden längern<lb/>
und spitzern, welche gleichsam die Stelle der<lb/>
schräg aufsteigenden Fortsätze an den vorigen<lb/>
Wirbeln vertreten, und nach den beiden gedach-<lb/>
ten änlichen Fortsätzen am hintern und un-<lb/>
tern Theile des Kreuzbeins (§. 250) gerich-<lb/>
tet sind. An den übrigen drey Stücken die<lb/>
an Größe in der Folge ihrer Verbindung immer<lb/>
mehr abnehmen, sieht man nur schwache min-<lb/>
der kenntliche Spuren von Seitenfortsätzen,<lb/>
außer diesen aber gar keine andere.</p></div><divn="3"><headrendition="#c">§. 257.</head><lb/><p>Die sämtlichen vier Stücke des Kuckucks-<lb/>
beins sind übrigens ganz dicht, ohne durch-<lb/>
laufenden Kanal und ohne andre bestimmte<lb/>
Oeffnung<noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p>Bey den Affen hingegen und selbst bey den unge-<lb/>
schwänzten, deren Kuckucksbein meist nur aus drey<lb/>
Wirbeln besteht, sind dieselben sowohl mit einem<lb/>
Canal für das sich so weit erstreckende Rückenmark<lb/>
als mit löchern zum Ausgang für Nerven durch-<lb/></p></note></p></div></div></div></body></text></TEI>
[313/0345]
§. 256.
Das oberste Stück ist bey weitem das
größeste, von ansehnlicher Breite, und beym
vollkommensten Bau *) mit zwey Paar deutli-
chen Fortsätzen versehen, nemlich mit zwey
kurzen stumpfen Seitenfortsätzen, und dann
nach hinten mit zwey emporragenden längern
und spitzern, welche gleichsam die Stelle der
schräg aufsteigenden Fortsätze an den vorigen
Wirbeln vertreten, und nach den beiden gedach-
ten änlichen Fortsätzen am hintern und un-
tern Theile des Kreuzbeins (§. 250) gerich-
tet sind. An den übrigen drey Stücken die
an Größe in der Folge ihrer Verbindung immer
mehr abnehmen, sieht man nur schwache min-
der kenntliche Spuren von Seitenfortsätzen,
außer diesen aber gar keine andere.
§. 257.
Die sämtlichen vier Stücke des Kuckucks-
beins sind übrigens ganz dicht, ohne durch-
laufenden Kanal und ohne andre bestimmte
Oeffnung **)
*) Wie in albini tab. ossium tab. VII. fig. 5. 6. 7.
**) Bey den Affen hingegen und selbst bey den unge-
schwänzten, deren Kuckucksbein meist nur aus drey
Wirbeln besteht, sind dieselben sowohl mit einem
Canal für das sich so weit erstreckende Rückenmark
als mit löchern zum Ausgang für Nerven durch-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/345>, abgerufen am 28.03.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.