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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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**).

Vier und dreyßigster Abschnitt.
Von den ungenannten Knochen.
§. 258.

Die beiden ungenannten Knochen*)
(ossa innominata, s. anonyma, s.
coxarum
) sind die größten von allen flachen
Knochen des ganzen Gerippes; nach oben und
hinten mehr breit, nach unten und vorn massi-
ver, und theils durchbrochen und ausgehölt**).

§. 259.

Vorn sind sie durch ein Knorpelband mit
einander verbunden, hinten fassen sie das
Kreuzbein zwischen sich: und bilden mit diesem
und dem Kuckucksbein die sogenannte Becken-

**) bohrt. Und da Galenus a. a. O. diesen Bau
dem Kuckucksbein überhaupt zuschreibt, so hat
Vesalius in beiden obgedachten Werken auch
hieraus erwiesen, daß seine Osteologie nicht nach
dem menschlichen Gerippe verfertigt seyn könne.Beym Orang-utang hingegen ist das Kuckucks-
bein aus vier Wirbeln zusammengesetzt, die nicht
durchbohrt sind. Also von der Seite wie beym
Menschen. s. Tyson a. a. O. S. 69 u. f.
*) galenvs de ossib. pag. 27. E.
**) vesalivs cap. 29. fig. 1. 2. 3.

**).

Vier und dreyßigster Abschnitt.
Von den ungenannten Knochen.
§. 258.

Die beiden ungenannten Knochen*)
(ossa innominata, s. anonyma, s.
coxarum
) sind die größten von allen flachen
Knochen des ganzen Gerippes; nach oben und
hinten mehr breit, nach unten und vorn massi-
ver, und theils durchbrochen und ausgehölt**).

§. 259.

Vorn sind sie durch ein Knorpelband mit
einander verbunden, hinten fassen sie das
Kreuzbein zwischen sich: und bilden mit diesem
und dem Kuckucksbein die sogenannte Becken-

**) bohrt. Und da Galenus a. a. O. diesen Bau
dem Kuckucksbein überhaupt zuschreibt, so hat
Vesalius in beiden obgedachten Werken auch
hieraus erwiesen, daß seine Osteologie nicht nach
dem menschlichen Gerippe verfertigt seyn könne.Beym Orang-utang hingegen ist das Kuckucks-
bein aus vier Wirbeln zusammengesetzt, die nicht
durchbohrt sind. Also von der Seite wie beym
Menschen. s. Tyson a. a. O. S. 69 u. f.
*) galenvs de ossib. pag. 27. E.
**) vesalivs cap. 29. fig. 1. 2. 3.
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[314/0346] **). Vier und dreyßigster Abschnitt. Von den ungenannten Knochen. §. 258. Die beiden ungenannten Knochen *) (ossa innominata, s. anonyma, s. coxarum) sind die größten von allen flachen Knochen des ganzen Gerippes; nach oben und hinten mehr breit, nach unten und vorn massi- ver, und theils durchbrochen und ausgehölt **). §. 259. Vorn sind sie durch ein Knorpelband mit einander verbunden, hinten fassen sie das Kreuzbein zwischen sich: und bilden mit diesem und dem Kuckucksbein die sogenannte Becken- **) bohrt. Und da Galenus a. a. O. diesen Bau dem Kuckucksbein überhaupt zuschreibt, so hat Vesalius in beiden obgedachten Werken auch hieraus erwiesen, daß seine Osteologie nicht nach dem menschlichen Gerippe verfertigt seyn könne. Beym Orang-utang hingegen ist das Kuckucks- bein aus vier Wirbeln zusammengesetzt, die nicht durchbohrt sind. Also von der Seite wie beym Menschen. s. Tyson a. a. O. S. 69 u. f. *) galenvs de ossib. pag. 27. E. **) vesalivs cap. 29. fig. 1. 2. 3.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/346>, abgerufen am 25.04.2024.