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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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Unten, gleichsam am Fuße dieses Hügels
stößt der Hüftknochen mit dem Schaambein
zusammen, und macht in der Fuge einen ganz
flachen Eindruck, über welchem der Fallopi-
sche*) oder Poupartische**) sehnichte Bo-
gen der schrägen Bauchmuskeln ausgespannt
ist***), der die großen Schenkelblutgefäße
aus dem Becken herausläßt****).

§. 263.

Das Schaambein ober Schoosbein
oder Schloßbein, macht den zweyten und
kleinsten Haupttheil des ungenannten Beins
aus, und besteht aus einem robusten rundli-
chen Querstück und einem davon vom herabstei-
genden platten Stücke.

Jenes (ramus superior s. transuersalis s.
horizontalis
) fängt von der vorgedachten Fuge
(§. 262) und vom vordern Rande der Hüft-
pfanne an und macht nach oben einen flach
ausgeschweiften Bag, der sich vorn nahe an
der Synchondrose der Schaambeine in eine
stumpfhervorragenbe Ecke*****)

*) fallopii obseruat. anatomicae pag. 85. b.
**) Hist. de l'Acad. des scienc. de Paris 1705. pag. 51.
***) v. haller icones anatomicae. Fasc. VI. tab. 1.
****) dan. koch diss. de hernia crurali. Heidelb. 1726.
§. 111.
*****) Ich habe diese Ecke verschiedentlich bey Personen
die lange Jahre hindurch Bruchhänder getragen

Unten, gleichsam am Fuße dieses Hügels
stößt der Hüftknochen mit dem Schaambein
zusammen, und macht in der Fuge einen ganz
flachen Eindruck, über welchem der Fallopi-
sche*) oder Poupartische**) sehnichte Bo-
gen der schrägen Bauchmuskeln ausgespannt
ist***), der die großen Schenkelblutgefäße
aus dem Becken herausläßt****).

§. 263.

Das Schaambein ober Schoosbein
oder Schloßbein, macht den zweyten und
kleinsten Haupttheil des ungenannten Beins
aus, und besteht aus einem robusten rundli-
chen Querstück und einem davon vom herabstei-
genden platten Stücke.

Jenes (ramus superior s. transuersalis s.
horizontalis
) fängt von der vorgedachten Fuge
(§. 262) und vom vordern Rande der Hüft-
pfanne an und macht nach oben einen flach
ausgeschweiften Bag, der sich vorn nahe an
der Synchondrose der Schaambeine in eine
stumpfhervorragenbe Ecke*****)

*) fallopii obseruat. anatomicae pag. 85. b.
**) Hist. de l'Acad. des scienc. de Paris 1705. pag. 51.
***) v. haller icones anatomicae. Fasc. VI. tab. 1.
****) dan. koch diss. de hernia crurali. Heidelb. 1726.
§. 111.
*****) Ich habe diese Ecke verschiedentlich bey Personen
die lange Jahre hindurch Bruchhänder getragen
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[318/0350] Unten, gleichsam am Fuße dieses Hügels stößt der Hüftknochen mit dem Schaambein zusammen, und macht in der Fuge einen ganz flachen Eindruck, über welchem der Fallopi- sche *) oder Poupartische **) sehnichte Bo- gen der schrägen Bauchmuskeln ausgespannt ist ***), der die großen Schenkelblutgefäße aus dem Becken herausläßt ****). §. 263. Das Schaambein ober Schoosbein oder Schloßbein, macht den zweyten und kleinsten Haupttheil des ungenannten Beins aus, und besteht aus einem robusten rundli- chen Querstück und einem davon vom herabstei- genden platten Stücke. Jenes (ramus superior s. transuersalis s. horizontalis) fängt von der vorgedachten Fuge (§. 262) und vom vordern Rande der Hüft- pfanne an und macht nach oben einen flach ausgeschweiften Bag, der sich vorn nahe an der Synchondrose der Schaambeine in eine stumpfhervorragenbe Ecke *****) *) fallopii obseruat. anatomicae pag. 85. b. **) Hist. de l'Acad. des scienc. de Paris 1705. pag. 51. ***) v. haller icones anatomicae. Fasc. VI. tab. 1. ****) dan. koch diss. de hernia crurali. Heidelb. 1726. §. 111. *****) Ich habe diese Ecke verschiedentlich bey Personen die lange Jahre hindurch Bruchhänder getragen

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/350>, abgerufen am 25.04.2024.