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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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adern, der iliaca posterior (s. glutaea) und der
ischiadica*).

§. 265.

Die Hüftpfanne**) (acetabulum) mit-
telst deren der ganze übrige Körper auf den
Schenkelknochen ruht und von denselben getra-
gen wird, liegt gerade da, wo im unreifen
Alter die drey Glücke des ungenannten Beins
zusammenstoßen***). Ihre Richtung ist schräg,
mit dem obern ziemlich scharfen Rande (superci-
lium
) nach außen hervorstehend, der zugleich
die allerdickste Stelle des ganzen ungenannten
Beins ausmacht.

Die Hölung der Pfanne selbst ist auf ihrem
Boden und nach dem innern und untern Rande
durch eine kleinere aber tiefere Grube unterbro-
chen, und dadurch gleichsam in zwey un-
gleiche Hälften abgesondert. Die obere und
äußere ist von einer meist halbmondförmigen
Gestalt, und mit einer knorplichten Gelenk-
fläche ausgeglättet. Die untere und innere ist

*) Auch diese Oeffnung kann der Sitz eines freylich äus-
serst seltnen Bruches werden. s. chrph. h. papen
epist. ad Hallerum sistens stupendam et nunquam de-
scriptam herniam dorsalem
. Goetting. 1750. 4.
**) tab arrani cose anatomiche im Anhang zum III B.
der Atti dell' accad. di Siena pag. 4 sq.
***) albini icones oss. foetus pag. 156 sq.

adern, der iliaca posterior (s. glutaea) und der
ischiadica*).

§. 265.

Die Hüftpfanne**) (acetabulum) mit-
telst deren der ganze übrige Körper auf den
Schenkelknochen ruht und von denselben getra-
gen wird, liegt gerade da, wo im unreifen
Alter die drey Glücke des ungenannten Beins
zusammenstoßen***). Ihre Richtung ist schräg,
mit dem obern ziemlich scharfen Rande (superci-
lium
) nach außen hervorstehend, der zugleich
die allerdickste Stelle des ganzen ungenannten
Beins ausmacht.

Die Hölung der Pfanne selbst ist auf ihrem
Boden und nach dem innern und untern Rande
durch eine kleinere aber tiefere Grube unterbro-
chen, und dadurch gleichsam in zwey un-
gleiche Hälften abgesondert. Die obere und
äußere ist von einer meist halbmondförmigen
Gestalt, und mit einer knorplichten Gelenk-
fläche ausgeglättet. Die untere und innere ist

*) Auch diese Oeffnung kann der Sitz eines freylich äus-
serst seltnen Bruches werden. s. chrph. h. papen
epist. ad Hallerum sistens stupendam et nunquam de-
scriptam herniam dorsalem
. Goetting. 1750. 4.
**) tab arrani cose anatomiche im Anhang zum III B.
der Atti dell' accad. di Siena pag. 4 sq.
***) albini icones oss. foetus pag. 156 sq.
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[324/0356] adern, der iliaca posterior (s. glutaea) und der ischiadica *). §. 265. Die Hüftpfanne **) (acetabulum) mit- telst deren der ganze übrige Körper auf den Schenkelknochen ruht und von denselben getra- gen wird, liegt gerade da, wo im unreifen Alter die drey Glücke des ungenannten Beins zusammenstoßen ***). Ihre Richtung ist schräg, mit dem obern ziemlich scharfen Rande (superci- lium) nach außen hervorstehend, der zugleich die allerdickste Stelle des ganzen ungenannten Beins ausmacht. Die Hölung der Pfanne selbst ist auf ihrem Boden und nach dem innern und untern Rande durch eine kleinere aber tiefere Grube unterbro- chen, und dadurch gleichsam in zwey un- gleiche Hälften abgesondert. Die obere und äußere ist von einer meist halbmondförmigen Gestalt, und mit einer knorplichten Gelenk- fläche ausgeglättet. Die untere und innere ist *) Auch diese Oeffnung kann der Sitz eines freylich äus- serst seltnen Bruches werden. s. chrph. h. papen epist. ad Hallerum sistens stupendam et nunquam de- scriptam herniam dorsalem. Goetting. 1750. 4. **) tab arrani cose anatomiche im Anhang zum III B. der Atti dell' accad. di Siena pag. 4 sq. ***) albini icones oss. foetus pag. 156 sq.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/356>, abgerufen am 19.04.2024.