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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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rauh und verläuft sich an ihrem untern Rande
in einen tiefen Einschnitt (incisura acetabuli)
der hinter dem untern Ende jener halbmond-
förmigen Knorpelfläche herabsteigt, und mit
einer vorgespannten knorpelartigen Sehne be-
deckt wird*).

So wie die äußere Knorpelfläche das ei-
gentliche Gelenk ausmacht an welchem sich der
Schenkelkopf bewegt, so dient die rauhe
innere Grube zur Aufnahme Haversischer
Drüsen deren Gelenkschmiere diese Bewegung
erleichtert.

Endlich ist auf dem Boden der innern
Grube nach unten noch eine rauhe kleine Ver-
tiefung zu merken, in welcher das runde kurze
Band ansitzt, dessen andres Ende auf dem
Schenkelkopf befestigt ist**).

§. 266.

Neben der Hüftpfanne nach vorn und un-
ten, wird durch die Verbindung des Schaam-
beins und Sitzbeins das sogenannte eyförmige
Loch (foram. magnum ovale) - das allergrößte

*) Icon membranae vasculosae ad infima acetabuli ossium
innominatorum positae - delineata et coloribus di-
stincta typis impressa a
jo. ladmiral Amst. 1738. 8.
**) th. schwencke obs. anat. de acetabuli ligamento in-
terno, caput femoris firmante
an dess. haematologia.
Hagae C. 1743. 8. pag. 201 sq.

rauh und verläuft sich an ihrem untern Rande
in einen tiefen Einschnitt (incisura acetabuli)
der hinter dem untern Ende jener halbmond-
förmigen Knorpelfläche herabsteigt, und mit
einer vorgespannten knorpelartigen Sehne be-
deckt wird*).

So wie die äußere Knorpelfläche das ei-
gentliche Gelenk ausmacht an welchem sich der
Schenkelkopf bewegt, so dient die rauhe
innere Grube zur Aufnahme Haversischer
Drüsen deren Gelenkschmiere diese Bewegung
erleichtert.

Endlich ist auf dem Boden der innern
Grube nach unten noch eine rauhe kleine Ver-
tiefung zu merken, in welcher das runde kurze
Band ansitzt, dessen andres Ende auf dem
Schenkelkopf befestigt ist**).

§. 266.

Neben der Hüftpfanne nach vorn und un-
ten, wird durch die Verbindung des Schaam-
beins und Sitzbeins das sogenannte eyförmige
Loch (foram. magnum ovale) – das allergrößte

*) Icon membranae vasculosae ad infima acetabuli ossium
innominatorum positae – delineata et coloribus di-
stincta typis impressa a
jo. ladmiral Amst. 1738. 8.
**) th. schwencke obs. anat. de acetabuli ligamento in-
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an dess. haematologia.
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[325/0357] rauh und verläuft sich an ihrem untern Rande in einen tiefen Einschnitt (incisura acetabuli) der hinter dem untern Ende jener halbmond- förmigen Knorpelfläche herabsteigt, und mit einer vorgespannten knorpelartigen Sehne be- deckt wird *). So wie die äußere Knorpelfläche das ei- gentliche Gelenk ausmacht an welchem sich der Schenkelkopf bewegt, so dient die rauhe innere Grube zur Aufnahme Haversischer Drüsen deren Gelenkschmiere diese Bewegung erleichtert. Endlich ist auf dem Boden der innern Grube nach unten noch eine rauhe kleine Ver- tiefung zu merken, in welcher das runde kurze Band ansitzt, dessen andres Ende auf dem Schenkelkopf befestigt ist **). §. 266. Neben der Hüftpfanne nach vorn und un- ten, wird durch die Verbindung des Schaam- beins und Sitzbeins das sogenannte eyförmige Loch (foram. magnum ovale) – das allergrößte *) Icon membranae vasculosae ad infima acetabuli ossium innominatorum positae – delineata et coloribus di- stincta typis impressa a jo. ladmiral Amst. 1738. 8. **) th. schwencke obs. anat. de acetabuli ligamento in- terno, caput femoris firmante an dess. haematologia. Hagae C. 1743. 8. pag. 201 sq.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/357>, abgerufen am 24.04.2024.