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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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§. 343.

Sie ist vorzüglich an der Speiche des Vorder-
arms befestigt, und hat in der allervollkommen-
sten Ruhe immer eine etwas einwärts gebogene
Lage, wobey der Daumen in ganz anderer Rich-
tung als die übrigen Finger, mit seiner innern
breiten Fläche nach dem vordern Rande des
Zeigefingers gelehrt ist.

§. 344.

Man theilt die Hand wieder in drey Ab-
schnitte:

A) die Handwurzel, carpus.

B) die Mittelhand, metacarpus.

und C) die Finger (den Daumen mit ein-
geschlossen.)



***) zigen kommen dieselben doch dem so vorzüglichen
Bau der Menschenhände gleich. Selbst weder bey
Tyson's, noch bey Hrn. Prof. Camper's Orang-
utang. Bey beiden waren die Hände affenmäßig
mit kurzen Stummel-Daumen u. s. w. - s. ty-
son's anat. of a Pygmy fig. 5. - und Hrn. Cam-
per's Verhandel. tab. III. fig. 5. - vergl. mit ev-
stachii tab. XLVII. fig. 37.Uebrigens sind alle eigentlichen Affen (simiae)
mit Händen versehen. So auch alle Paviane.
Und die Makis (Lemures).Unter den Meerkatzen (cercopitheci) hingegen
sind wenigstens bey vielen Gattungen die Vorder-
hände noch weit weniger menschenänlich gebaut
als bey den vorigen Geschlechtern. Der Coaita
z. B. (Cercopith paniscus) hat eine blos viersing-
rige Hand ohne Daumen. Der Uistiti (cercopith.
iacchus) u. a. Sangouinchen haben fast nur sol-
che, freylich zum Fassen auch geschichte Vorderpfo-
ten, wie die Eichhörnchen, Mäuse, Surinami-
schen Ratten (Didelphides) u. a.m.

***)

§. 343.

Sie ist vorzüglich an der Speiche des Vorder-
arms befestigt, und hat in der allervollkommen-
sten Ruhe immer eine etwas einwärts gebogene
Lage, wobey der Daumen in ganz anderer Rich-
tung als die übrigen Finger, mit seiner innern
breiten Fläche nach dem vordern Rande des
Zeigefingers gelehrt ist.

§. 344.

Man theilt die Hand wieder in drey Ab-
schnitte:

A) die Handwurzel, carpus.

B) die Mittelhand, metacarpus.

und C) die Finger (den Daumen mit ein-
geschlossen.)



***) zigen kommen dieselben doch dem so vorzüglichen
Bau der Menschenhände gleich. Selbst weder bey
Tyson's, noch bey Hrn. Prof. Camper's Orang-
utang. Bey beiden waren die Hände affenmäßig
mit kurzen Stummel-Daumen u. s. w. – s. ty-
son's anat. of a Pygmy fig. 5. – und Hrn. Cam-
per's Verhandel. tab. III. fig. 5. – vergl. mit ev-
stachii tab. XLVII. fig. 37.Uebrigens sind alle eigentlichen Affen (simiae)
mit Händen versehen. So auch alle Paviane.
Und die Makis (Lemures).Unter den Meerkatzen (cercopitheci) hingegen
sind wenigstens bey vielen Gattungen die Vorder-
hände noch weit weniger menschenänlich gebaut
als bey den vorigen Geschlechtern. Der Coaita
z. B. (Cercopith paniscus) hat eine blos viersing-
rige Hand ohne Daumen. Der Uistiti (cercopith.
iacchus) u. a. Sangouinchen haben fast nur sol-
che, freylich zum Fassen auch geschichte Vorderpfo-
ten, wie die Eichhörnchen, Mäuse, Surinami-
schen Ratten (Didelphides) u. a.m.
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[392/0424] ***) §. 343. Sie ist vorzüglich an der Speiche des Vorder- arms befestigt, und hat in der allervollkommen- sten Ruhe immer eine etwas einwärts gebogene Lage, wobey der Daumen in ganz anderer Rich- tung als die übrigen Finger, mit seiner innern breiten Fläche nach dem vordern Rande des Zeigefingers gelehrt ist. §. 344. Man theilt die Hand wieder in drey Ab- schnitte: A) die Handwurzel, carpus. B) die Mittelhand, metacarpus. und C) die Finger (den Daumen mit ein- geschlossen.) ***) zigen kommen dieselben doch dem so vorzüglichen Bau der Menschenhände gleich. Selbst weder bey Tyson's, noch bey Hrn. Prof. Camper's Orang- utang. Bey beiden waren die Hände affenmäßig mit kurzen Stummel-Daumen u. s. w. – s. ty- son's anat. of a Pygmy fig. 5. – und Hrn. Cam- per's Verhandel. tab. III. fig. 5. – vergl. mit ev- stachii tab. XLVII. fig. 37. Uebrigens sind alle eigentlichen Affen (simiae) mit Händen versehen. So auch alle Paviane. Und die Makis (Lemures). Unter den Meerkatzen (cercopitheci) hingegen sind wenigstens bey vielen Gattungen die Vorder- hände noch weit weniger menschenänlich gebaut als bey den vorigen Geschlechtern. Der Coaita z. B. (Cercopith paniscus) hat eine blos viersing- rige Hand ohne Daumen. Der Uistiti (cercopith. iacchus) u. a. Sangouinchen haben fast nur sol- che, freylich zum Fassen auch geschichte Vorderpfo- ten, wie die Eichhörnchen, Mäuse, Surinami- schen Ratten (Didelphides) u. a.m.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/424>, abgerufen am 24.04.2024.