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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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Acht und funfzigster Abschnitt.
Von der Schienbeinröhre.
§. 384.

Die Schienbeinröhre*) (tibia)**) ist
nächst dem Schenkelbein der größte Röh-
renknochen am Gerippe. Sie hat ihren latei-
nischen Namen von der Aenlichkeit ihrer Gestalt
mit einer umgekehrten Schalmeye. Doch
läuft sie nicht ganz gerade, sondern ist in etwas
schief gedreht, so daß ihre innere Seite nach
oben (- wo der innere Gelenkknopf des Schen-
kelbeins drauf stößt -) etwas mehr rückwärts;
nach unten hingegen mit dem innern Knöchel
etwas mehr vorwärts zu stehen kommt.

§. 385.

Sie ist mit ihrer obern Endfläche am Schen-
kelknochen***), mit ihrer untern am Knöchel-
bein eingelenkt; nach außen liegt das Waden-
bein an ihr; und oben steht sie nach vorn mit-
telst der gedachten Sehne (§. 379.) mit der

*) galenvs cap. 22. pag. 28.
**) vesalivs cap. 31. fig. 1. 2. 3. 4. - vergl. mit
albini icon. oss. foetus tab. XI. fig. 75. 76. 79. 80.
***) Von Hrn. Troja's Bemerkung über den Hinter-
schenkel der Frösche u. Kröten s. oben S. 380. N. *)
Acht und funfzigster Abschnitt.
Von der Schienbeinröhre.
§. 384.

Die Schienbeinröhre*) (tibia)**) ist
nächst dem Schenkelbein der größte Röh-
renknochen am Gerippe. Sie hat ihren latei-
nischen Namen von der Aenlichkeit ihrer Gestalt
mit einer umgekehrten Schalmeye. Doch
läuft sie nicht ganz gerade, sondern ist in etwas
schief gedreht, so daß ihre innere Seite nach
oben (– wo der innere Gelenkknopf des Schen-
kelbeins drauf stößt –) etwas mehr rückwärts;
nach unten hingegen mit dem innern Knöchel
etwas mehr vorwärts zu stehen kommt.

§. 385.

Sie ist mit ihrer obern Endfläche am Schen-
kelknochen***), mit ihrer untern am Knöchel-
bein eingelenkt; nach außen liegt das Waden-
bein an ihr; und oben steht sie nach vorn mit-
telst der gedachten Sehne (§. 379.) mit der

*) galenvs cap. 22. pag. 28.
**) vesalivs cap. 31. fig. 1. 2. 3. 4. – vergl. mit
albini icon. oss. foetus tab. XI. fig. 75. 76. 79. 80.
***) Von Hrn. Troja's Bemerkung über den Hinter-
schenkel der Frösche u. Kröten s. oben S. 380. N. *)
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[424/0456] Acht und funfzigster Abschnitt. Von der Schienbeinröhre. §. 384. Die Schienbeinröhre *) (tibia) **) ist nächst dem Schenkelbein der größte Röh- renknochen am Gerippe. Sie hat ihren latei- nischen Namen von der Aenlichkeit ihrer Gestalt mit einer umgekehrten Schalmeye. Doch läuft sie nicht ganz gerade, sondern ist in etwas schief gedreht, so daß ihre innere Seite nach oben (– wo der innere Gelenkknopf des Schen- kelbeins drauf stößt –) etwas mehr rückwärts; nach unten hingegen mit dem innern Knöchel etwas mehr vorwärts zu stehen kommt. §. 385. Sie ist mit ihrer obern Endfläche am Schen- kelknochen ***), mit ihrer untern am Knöchel- bein eingelenkt; nach außen liegt das Waden- bein an ihr; und oben steht sie nach vorn mit- telst der gedachten Sehne (§. 379.) mit der *) galenvs cap. 22. pag. 28. **) vesalivs cap. 31. fig. 1. 2. 3. 4. – vergl. mit albini icon. oss. foetus tab. XI. fig. 75. 76. 79. 80. ***) Von Hrn. Troja's Bemerkung über den Hinter- schenkel der Frösche u. Kröten s. oben S. 380. N. *)

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/456>, abgerufen am 20.04.2024.