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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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allen Knochen des Oberfußes an zu verknöchern*)
so daß ich seinen ersten Knochenkern schon bey
Leibesfrüchten aus dem sechsten Monat, von der
Größe eines Waizenkornes gesunden habe.

§. 411.

Die obere Seite des Fersenbeins ist auf
der hintern hohen Hälfte ausgeschweift, nach
vorn hingegen wie gedacht (§. 408.) gleichsam
schräg abgestuft.

Dieser schräge Abschnitt hat zwey Knorpel-
flächen die genau auf die beiden änlichen Flächen
passen, mit welchen das Knöchelbein auf dem
Fersenbeine aufliegt (§. 407.)

Folglich ist die äußere die größte, mit
einem gewölbten Rücken.

Die innere weit kleiner, flacher, eyförmig,
und mehr nach vorn.

Diese letztere sitzt auf einem besondern brei-
ten Seitenfortsatz (sustentaculum ceruicis tali
alb.) und fließt zuweilen mit ihrer vordern
stumpfen Spitze mit einer dritten noch kleinern
aber nicht immer so deutlichen Knorpelfläche
zusammen**), die tiefer herunter und weiter

*) albini icon. oss. foetus tab. XII. fig. 81. 82.
**) So z. B. in Albin's tab. ossium tab. XXIX. fig. 6. b.
- vergl. damit p. camper epist. ad anatomicor. prin-
cipem magnum
Albinum. Groning. 1767. 4. pag. 19.
- und des letztern annotat. academ. L. VIII.
pag. 73 sq.

allen Knochen des Oberfußes an zu verknöchern*)
so daß ich seinen ersten Knochenkern schon bey
Leibesfrüchten aus dem sechsten Monat, von der
Größe eines Waizenkornes gesunden habe.

§. 411.

Die obere Seite des Fersenbeins ist auf
der hintern hohen Hälfte ausgeschweift, nach
vorn hingegen wie gedacht (§. 408.) gleichsam
schräg abgestuft.

Dieser schräge Abschnitt hat zwey Knorpel-
flächen die genau auf die beiden änlichen Flächen
passen, mit welchen das Knöchelbein auf dem
Fersenbeine aufliegt (§. 407.)

Folglich ist die äußere die größte, mit
einem gewölbten Rücken.

Die innere weit kleiner, flacher, eyförmig,
und mehr nach vorn.

Diese letztere sitzt auf einem besondern brei-
ten Seitenfortsatz (sustentaculum ceruicis tali
alb.) und fließt zuweilen mit ihrer vordern
stumpfen Spitze mit einer dritten noch kleinern
aber nicht immer so deutlichen Knorpelfläche
zusammen**), die tiefer herunter und weiter

*) albini icon. oss. foetus tab. XII. fig. 81. 82.
**) So z. B. in Albin's tab. ossium tab. XXIX. fig. 6. b.
– vergl. damit p. camper epist. ad anatomicor. prin-
cipem magnum
Albinum. Groning. 1767. 4. pag. 19.
– und des letztern annotat. academ. L. VIII.
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[444/0476] allen Knochen des Oberfußes an zu verknöchern *) so daß ich seinen ersten Knochenkern schon bey Leibesfrüchten aus dem sechsten Monat, von der Größe eines Waizenkornes gesunden habe. §. 411. Die obere Seite des Fersenbeins ist auf der hintern hohen Hälfte ausgeschweift, nach vorn hingegen wie gedacht (§. 408.) gleichsam schräg abgestuft. Dieser schräge Abschnitt hat zwey Knorpel- flächen die genau auf die beiden änlichen Flächen passen, mit welchen das Knöchelbein auf dem Fersenbeine aufliegt (§. 407.) Folglich ist die äußere die größte, mit einem gewölbten Rücken. Die innere weit kleiner, flacher, eyförmig, und mehr nach vorn. Diese letztere sitzt auf einem besondern brei- ten Seitenfortsatz (sustentaculum ceruicis tali alb.) und fließt zuweilen mit ihrer vordern stumpfen Spitze mit einer dritten noch kleinern aber nicht immer so deutlichen Knorpelfläche zusammen **), die tiefer herunter und weiter *) albini icon. oss. foetus tab. XII. fig. 81. 82. **) So z. B. in Albin's tab. ossium tab. XXIX. fig. 6. b. – vergl. damit p. camper epist. ad anatomicor. prin- cipem magnum Albinum. Groning. 1767. 4. pag. 19. – und des letztern annotat. academ. L. VIII. pag. 73 sq.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/476>, abgerufen am 25.04.2024.