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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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die wie gesagt (§. 10.) bey den breiten Kno-
chen, wie aus einem Mittelpunkt divergiren,
und bey den Röhrenknochen hingegen mehr
gleichlaufend sind. Bey den leztern zumal,
sind nach des Hrn. von Haller*) sorgfälti-
gen Untersuchungen zwey besondere netzförmige
Aderkronen (hemisphaeria vasculosa) zu mer-
ken, die das Hauptstück des Knochen an bei-
den Enden begrenzen, und deren Bogen und
Aeste endlich in die Knochenansätze übertreten,
und sich mit deren ihren Gefässen verbinden.

§. 34.

Der aus dem Blute abgeschiedne Knochen-
saft wird vermuthlich längst der Häute dieser
Schlagadern durch dieselben ausgeschwitzt,
daher man sie theils von einer zarten Knochen-
röhre wie von einen Futteral umschlossen fin-
det:**) das übrige Blut wird hingegen von
den zurückführenden Adern der Knochen,
(die sehr zweckmässig von den Schlagadern ent-
fernt liegen, sie nicht so wie in andern Theilen
des Körpers in der Nähe begleiten) wiederum
aus den Knochen hinausgeleitet.

*) Oper. minor. Vol. II. p. 575 u. f.
**) Zumal ungemein schön in den Röhrenknochen
der sehr grossen Thiere, des Elephanten, Nas-
horns u. s. w.

die wie gesagt (§. 10.) bey den breiten Kno-
chen, wie aus einem Mittelpunkt divergiren,
und bey den Röhrenknochen hingegen mehr
gleichlaufend sind. Bey den leztern zumal,
sind nach des Hrn. von Haller*) sorgfälti-
gen Untersuchungen zwey besondere netzförmige
Aderkronen (hemisphaeria vasculosa) zu mer-
ken, die das Hauptstück des Knochen an bei-
den Enden begrenzen, und deren Bogen und
Aeste endlich in die Knochenansätze übertreten,
und sich mit deren ihren Gefässen verbinden.

§. 34.

Der aus dem Blute abgeschiedne Knochen-
saft wird vermuthlich längst der Häute dieser
Schlagadern durch dieselben ausgeschwitzt,
daher man sie theils von einer zarten Knochen-
röhre wie von einen Futteral umschlossen fin-
det:**) das übrige Blut wird hingegen von
den zurückführenden Adern der Knochen,
(die sehr zweckmässig von den Schlagadern ent-
fernt liegen, sie nicht so wie in andern Theilen
des Körpers in der Nähe begleiten) wiederum
aus den Knochen hinausgeleitet.

*) Oper. minor. Vol. II. p. 575 u. f.
**) Zumal ungemein schön in den Röhrenknochen
der sehr grossen Thiere, des Elephanten, Nas-
horns u. s. w.
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[25/0057] die wie gesagt (§. 10.) bey den breiten Kno- chen, wie aus einem Mittelpunkt divergiren, und bey den Röhrenknochen hingegen mehr gleichlaufend sind. Bey den leztern zumal, sind nach des Hrn. von Haller *) sorgfälti- gen Untersuchungen zwey besondere netzförmige Aderkronen (hemisphaeria vasculosa) zu mer- ken, die das Hauptstück des Knochen an bei- den Enden begrenzen, und deren Bogen und Aeste endlich in die Knochenansätze übertreten, und sich mit deren ihren Gefässen verbinden. §. 34. Der aus dem Blute abgeschiedne Knochen- saft wird vermuthlich längst der Häute dieser Schlagadern durch dieselben ausgeschwitzt, daher man sie theils von einer zarten Knochen- röhre wie von einen Futteral umschlossen fin- det: **) das übrige Blut wird hingegen von den zurückführenden Adern der Knochen, (die sehr zweckmässig von den Schlagadern ent- fernt liegen, sie nicht so wie in andern Theilen des Körpers in der Nähe begleiten) wiederum aus den Knochen hinausgeleitet. *) Oper. minor. Vol. II. p. 575 u. f. **) Zumal ungemein schön in den Röhrenknochen der sehr grossen Thiere, des Elephanten, Nas- horns u. s. w.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/57>, abgerufen am 23.04.2024.