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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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§. 90.

Nach dieser Verschiedenheit, lassen sich die
Knorpel überhaupt sehr füglich in zwey Classen
abtheilen:

A) verknöchernde (ossescentes) und

B) beständig bleibende (permanentes oder
wie sie Fallopius nennt, verae).

§. 91.

Die letztern sind wieder entweder vom Ge-
rippe abgesondert, wie z. B. die knorplichten
Bogen in den Rändern der Augenlider, oder
sie stehen mit demselben in Verbindung.

§. 92.

Zu diesen, als von welchen hier allein die
Rede ist, gehört zuförderst die Knorpelrinde,
die nach beendigter Verknöcherung noch an allen
Gelenkflächen der Knochen übrig bleibt, die
Köpfe überzieht, die Pfannen auskleidet u. s. w.
Ferner die abgesonderten flach ausgeholten
Knorpelscheibgen (Menisci) die zwischen einigen
Gelenken, wie z. B. im Kniegelenke, in der
Einlenkung des Unterkiefers mit dem Schlaf-
bein, zwischen dem Schlüsselbein und dem
Brustbein, zwischen der Elnbogenröhre und
dem dreyeckten Beinchen (os triquetrum), inne
liegen: dann auch die Knorpelblätter, die zwi-

§. 90.

Nach dieser Verschiedenheit, lassen sich die
Knorpel überhaupt sehr füglich in zwey Classen
abtheilen:

A) verknöchernde (ossescentes) und

B) beständig bleibende (permanentes oder
wie sie Fallopius nennt, verae).

§. 91.

Die letztern sind wieder entweder vom Ge-
rippe abgesondert, wie z. B. die knorplichten
Bogen in den Rändern der Augenlider, oder
sie stehen mit demselben in Verbindung.

§. 92.

Zu diesen, als von welchen hier allein die
Rede ist, gehört zuförderst die Knorpelrinde,
die nach beendigter Verknöcherung noch an allen
Gelenkflächen der Knochen übrig bleibt, die
Köpfe überzieht, die Pfannen auskleidet u. s. w.
Ferner die abgesonderten flach ausgeholten
Knorpelscheibgen (Menisci) die zwischen einigen
Gelenken, wie z. B. im Kniegelenke, in der
Einlenkung des Unterkiefers mit dem Schlaf-
bein, zwischen dem Schlüsselbein und dem
Brustbein, zwischen der Elnbogenröhre und
dem dreyeckten Beinchen (os triquetrum), inne
liegen: dann auch die Knorpelblätter, die zwi-

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[66/0098] §. 90. Nach dieser Verschiedenheit, lassen sich die Knorpel überhaupt sehr füglich in zwey Classen abtheilen: A) verknöchernde (ossescentes) und B) beständig bleibende (permanentes oder wie sie Fallopius nennt, verae). §. 91. Die letztern sind wieder entweder vom Ge- rippe abgesondert, wie z. B. die knorplichten Bogen in den Rändern der Augenlider, oder sie stehen mit demselben in Verbindung. §. 92. Zu diesen, als von welchen hier allein die Rede ist, gehört zuförderst die Knorpelrinde, die nach beendigter Verknöcherung noch an allen Gelenkflächen der Knochen übrig bleibt, die Köpfe überzieht, die Pfannen auskleidet u. s. w. Ferner die abgesonderten flach ausgeholten Knorpelscheibgen (Menisci) die zwischen einigen Gelenken, wie z. B. im Kniegelenke, in der Einlenkung des Unterkiefers mit dem Schlaf- bein, zwischen dem Schlüsselbein und dem Brustbein, zwischen der Elnbogenröhre und dem dreyeckten Beinchen (os triquetrum), inne liegen: dann auch die Knorpelblätter, die zwi-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/98>, abgerufen am 29.03.2024.