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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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nach laufen, sondern alle nach dem Mittelpunkt
gerichtet sind, und sich auf dem Bruche ohn-
gefähr wie die am faserigen Kalksinter aus-
nehmen.

§. 182.

Die substantia cornea macht endlich den-
jenigen - von beyden vorhergehenden sehr
leicht zu unterscheidenden - Theil aus, womit
die Wurzeln der Zähne (und zwar der kern-
gesundesten sowohl als vieler schadhafter) zu-
mahl nach den Endspitzen zu bekleidet sind.
Er ist der weichste von allen dreyen, so daß er
sich, wenigstens weit leichter als die knöcherne
Substanz mit dem Messer schneiden läßt;
halb-durchsichtig wie ein dünnes Horn;
und von ganz andrer Farbe als die übrigen
Substanzen, fast Wachsgelb. Endlich zeigt
er auch auf dem Bruche kein faseriges Gefüge,
sondern bloß einen Fett-Glanz fast so wie
der frische Bruch des Pechsteins etc. Ein
Hauptnutze dieser Substanz ist wohl daß sie
die knochenartige der Wurzel welche von ihr
umkleidet wird, für dem Verwachsen mit der
Zahnzelle sichert.

§. 183.

In Rücksicht der äußern Gestalt theilt man
überhaupt jeden Zahn in seine Krone, Hals
und Wurzel.

nach laufen, sondern alle nach dem Mittelpunkt
gerichtet sind, und sich auf dem Bruche ohn-
gefähr wie die am faserigen Kalksinter aus-
nehmen.

§. 182.

Die substantia cornea macht endlich den-
jenigen – von beyden vorhergehenden sehr
leicht zu unterscheidenden – Theil aus, womit
die Wurzeln der Zähne (und zwar der kern-
gesundesten sowohl als vieler schadhafter) zu-
mahl nach den Endspitzen zu bekleidet sind.
Er ist der weichste von allen dreyen, so daß er
sich, wenigstens weit leichter als die knöcherne
Substanz mit dem Messer schneiden läßt;
halb-durchsichtig wie ein dünnes Horn;
und von ganz andrer Farbe als die übrigen
Substanzen, fast Wachsgelb. Endlich zeigt
er auch auf dem Bruche kein faseriges Gefüge,
sondern bloß einen Fett-Glanz fast so wie
der frische Bruch des Pechsteins ꝛc. Ein
Hauptnutze dieser Substanz ist wohl daß sie
die knochenartige der Wurzel welche von ihr
umkleidet wird, für dem Verwachsen mit der
Zahnzelle sichert.

§. 183.

In Rücksicht der äußern Gestalt theilt man
überhaupt jeden Zahn in seine Krone, Hals
und Wurzel.

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[257/0283] nach laufen, sondern alle nach dem Mittelpunkt gerichtet sind, und sich auf dem Bruche ohn- gefähr wie die am faserigen Kalksinter aus- nehmen. §. 182. Die substantia cornea macht endlich den- jenigen – von beyden vorhergehenden sehr leicht zu unterscheidenden – Theil aus, womit die Wurzeln der Zähne (und zwar der kern- gesundesten sowohl als vieler schadhafter) zu- mahl nach den Endspitzen zu bekleidet sind. Er ist der weichste von allen dreyen, so daß er sich, wenigstens weit leichter als die knöcherne Substanz mit dem Messer schneiden läßt; halb-durchsichtig wie ein dünnes Horn; und von ganz andrer Farbe als die übrigen Substanzen, fast Wachsgelb. Endlich zeigt er auch auf dem Bruche kein faseriges Gefüge, sondern bloß einen Fett-Glanz fast so wie der frische Bruch des Pechsteins ꝛc. Ein Hauptnutze dieser Substanz ist wohl daß sie die knochenartige der Wurzel welche von ihr umkleidet wird, für dem Verwachsen mit der Zahnzelle sichert. §. 183. In Rücksicht der äußern Gestalt theilt man überhaupt jeden Zahn in seine Krone, Hals und Wurzel.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/283>, abgerufen am 28.03.2024.