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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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f).

§. 210.

Das eigentlich sogenannte Rückgrath wird
wieder in die zum Hals, zur Brusthöle und
zu den Lenden gehörigen Wirbel abgetheilt, und
ist längst seines Laufs von ungleicher Stärke.

Unten nämlich, wo es vom Kreuzbein her-
aufsteigt, am stärksteng). Dann im Rücken
hinauf allgemach dünner bis oben zwischen
den Schultern. Der übrige hierauf folgende
Theil, der die Halswirbel begreift, ist wieder
unten etwas dicker und nach oben schmaler, bis
er sich zuletzt am Hinterhauptsbein mit einem
breiten Wirbel endigt.

§. 211.

Im Profil und in aufrechter Stellung be-
trachtet, macht das Rückgrath nach vorn eine
Art Wellenlinie, aber von sehr ungleichen

f) Größe und Stärke ihrer übrigen Bewegungswerk-
zeuge im umgekehrten Verhältniß zu stehn. Die
Schlangen z. B. die gar keine äußeren Organe
der locomotiuitas erhalten haben, sind dafür mit
den zahlreichsten Wirbeln versehen; meist zu meh-
reren hunderten: so zähle ich an der Natter 248 etc.
- Zunächst folgen die langgestreckten Fische, wie
der Aal der 90 Wirbel hat etc. - Die Frösche
hingegen haben den ihren großen Springfüßen
ein ganz kurzes Rückgrath von wenigen Wirbeln.
g) Hingegen find an den Gerippen ungebohrner Lei-
besfrüchte zumahl aus der ersten Hälfte der
Schwangerschaft die Lendenwirbel am dünnsten,
und hingegen die Nackenwirbel am allerstärksten.

f).

§. 210.

Das eigentlich sogenannte Rückgrath wird
wieder in die zum Hals, zur Brusthöle und
zu den Lenden gehörigen Wirbel abgetheilt, und
ist längst seines Laufs von ungleicher Stärke.

Unten nämlich, wo es vom Kreuzbein her-
aufsteigt, am stärksteng). Dann im Rücken
hinauf allgemach dünner bis oben zwischen
den Schultern. Der übrige hierauf folgende
Theil, der die Halswirbel begreift, ist wieder
unten etwas dicker und nach oben schmaler, bis
er sich zuletzt am Hinterhauptsbein mit einem
breiten Wirbel endigt.

§. 211.

Im Profil und in aufrechter Stellung be-
trachtet, macht das Rückgrath nach vorn eine
Art Wellenlinie, aber von sehr ungleichen

f) Größe und Stärke ihrer übrigen Bewegungswerk-
zeuge im umgekehrten Verhältniß zu stehn. Die
Schlangen z. B. die gar keine äußeren Organe
der locomotiuitas erhalten haben, sind dafür mit
den zahlreichsten Wirbeln versehen; meist zu meh-
reren hunderten: so zähle ich an der Natter 248 ꝛc.
– Zunächst folgen die langgestreckten Fische, wie
der Aal der 90 Wirbel hat ꝛc. – Die Frösche
hingegen haben den ihren großen Springfüßen
ein ganz kurzes Rückgrath von wenigen Wirbeln.
g) Hingegen find an den Gerippen ungebohrner Lei-
besfrüchte zumahl aus der ersten Hälfte der
Schwangerschaft die Lendenwirbel am dünnsten,
und hingegen die Nackenwirbel am allerstärksten.
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[281/0307] f). §. 210. Das eigentlich sogenannte Rückgrath wird wieder in die zum Hals, zur Brusthöle und zu den Lenden gehörigen Wirbel abgetheilt, und ist längst seines Laufs von ungleicher Stärke. Unten nämlich, wo es vom Kreuzbein her- aufsteigt, am stärksten g). Dann im Rücken hinauf allgemach dünner bis oben zwischen den Schultern. Der übrige hierauf folgende Theil, der die Halswirbel begreift, ist wieder unten etwas dicker und nach oben schmaler, bis er sich zuletzt am Hinterhauptsbein mit einem breiten Wirbel endigt. §. 211. Im Profil und in aufrechter Stellung be- trachtet, macht das Rückgrath nach vorn eine Art Wellenlinie, aber von sehr ungleichen f) Größe und Stärke ihrer übrigen Bewegungswerk- zeuge im umgekehrten Verhältniß zu stehn. Die Schlangen z. B. die gar keine äußeren Organe der locomotiuitas erhalten haben, sind dafür mit den zahlreichsten Wirbeln versehen; meist zu meh- reren hunderten: so zähle ich an der Natter 248 ꝛc. – Zunächst folgen die langgestreckten Fische, wie der Aal der 90 Wirbel hat ꝛc. – Die Frösche hingegen haben den ihren großen Springfüßen ein ganz kurzes Rückgrath von wenigen Wirbeln. g) Hingegen find an den Gerippen ungebohrner Lei- besfrüchte zumahl aus der ersten Hälfte der Schwangerschaft die Lendenwirbel am dünnsten, und hingegen die Nackenwirbel am allerstärksten.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/307>, abgerufen am 28.03.2024.