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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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b), nach oben
gewölbten, Käficht vor; der an seinen beyden
Seitentheilen am längsten, nach vorn aber am
kürzesten, und daselbst unten in einen Winkel
von ohngefähr 80 Graden ausgeschnitten ist.

§. 305.

Seine innere Höhle wird durch die hinten
hineinragenden Rückgrathswirbel in zwey,
Hälften getheilt.

Die Richtung des Brustbeins gegen diese
Rückgrathswirbel ist so, daß es mit seinem
untern Ende meist gerade noch einmahl so weit
von denselben absteht als mit seinem obern.

b) kommt ihm doch im Bau des Thorax näher als
andere Affen. s. Tyson a. a. O. fig. 5.Bey den übrigen Säugethieren ist die Brust
nach der Verschiedenheit ihrer Lebensart und des
derselben angemeßnen übrigen Körperbaues auch
von verschiedner Bildung; mehr oder weniger
schmahl, hochgewölbt etc. - z. B. bey den kurz-
beinigen, z. E. den Wiesel- und Mäuseartigen klei-
nen Thieren, bey den Maulwürfen etc. breiter als
bey andern. - Am schmahlsten ist sie meines
Wissens bey den Thieren aus dem Hirschgeschlecht.Nach Verhältniß der Breite des Thorax sind
nun auch die Rippen mehr oder weniger ge-
krümmt. Beym Menschen folglich wie obengedacht
am stärksten; bey Thieren mit scharfer Brust sehr
schwach. Und eben wegen der Breite der Rück-
seite seines Thorax und seiner Lenden und der
damit correspondirenden flachern Form seines
ganzen Rucken kann auch nur der Mensch - aus-
schließlich oder wenigstens bequemer als irgend
ein andres Säugethier - mit ausgestreckten Bei-
nen auf dem Rücken liegen.

b), nach oben
gewölbten, Käficht vor; der an seinen beyden
Seitentheilen am längsten, nach vorn aber am
kürzesten, und daselbst unten in einen Winkel
von ohngefähr 80 Graden ausgeschnitten ist.

§. 305.

Seine innere Höhle wird durch die hinten
hineinragenden Rückgrathswirbel in zwey,
Hälften getheilt.

Die Richtung des Brustbeins gegen diese
Rückgrathswirbel ist so, daß es mit seinem
untern Ende meist gerade noch einmahl so weit
von denselben absteht als mit seinem obern.

b) kommt ihm doch im Bau des Thorax näher als
andere Affen. s. Tyson a. a. O. fig. 5.Bey den übrigen Säugethieren ist die Brust
nach der Verschiedenheit ihrer Lebensart und des
derselben angemeßnen übrigen Körperbaues auch
von verschiedner Bildung; mehr oder weniger
schmahl, hochgewölbt ꝛc. – z. B. bey den kurz-
beinigen, z. E. den Wiesel- und Mäuseartigen klei-
nen Thieren, bey den Maulwürfen ꝛc. breiter als
bey andern. – Am schmahlsten ist sie meines
Wissens bey den Thieren aus dem Hirschgeschlecht.Nach Verhältniß der Breite des Thorax sind
nun auch die Rippen mehr oder weniger ge-
krümmt. Beym Menschen folglich wie obengedacht
am stärksten; bey Thieren mit scharfer Brust sehr
schwach. Und eben wegen der Breite der Rück-
seite seines Thorax und seiner Lenden und der
damit correspondirenden flachern Form seines
ganzen Rucken kann auch nur der Mensch – aus-
schließlich oder wenigstens bequemer als irgend
ein andres Säugethier – mit ausgestreckten Bei-
nen auf dem Rücken liegen.
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[372/0398] b), nach oben gewölbten, Käficht vor; der an seinen beyden Seitentheilen am längsten, nach vorn aber am kürzesten, und daselbst unten in einen Winkel von ohngefähr 80 Graden ausgeschnitten ist. §. 305. Seine innere Höhle wird durch die hinten hineinragenden Rückgrathswirbel in zwey, Hälften getheilt. Die Richtung des Brustbeins gegen diese Rückgrathswirbel ist so, daß es mit seinem untern Ende meist gerade noch einmahl so weit von denselben absteht als mit seinem obern. b) kommt ihm doch im Bau des Thorax näher als andere Affen. s. Tyson a. a. O. fig. 5. Bey den übrigen Säugethieren ist die Brust nach der Verschiedenheit ihrer Lebensart und des derselben angemeßnen übrigen Körperbaues auch von verschiedner Bildung; mehr oder weniger schmahl, hochgewölbt ꝛc. – z. B. bey den kurz- beinigen, z. E. den Wiesel- und Mäuseartigen klei- nen Thieren, bey den Maulwürfen ꝛc. breiter als bey andern. – Am schmahlsten ist sie meines Wissens bey den Thieren aus dem Hirschgeschlecht. Nach Verhältniß der Breite des Thorax sind nun auch die Rippen mehr oder weniger ge- krümmt. Beym Menschen folglich wie obengedacht am stärksten; bey Thieren mit scharfer Brust sehr schwach. Und eben wegen der Breite der Rück- seite seines Thorax und seiner Lenden und der damit correspondirenden flachern Form seines ganzen Rucken kann auch nur der Mensch – aus- schließlich oder wenigstens bequemer als irgend ein andres Säugethier – mit ausgestreckten Bei- nen auf dem Rücken liegen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/398>, abgerufen am 28.03.2024.