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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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Vierter Abschnitt.
Von den Veränderungen die nach der
Geburt mit den Knochen vorgehen
ins besondere.
§. 31.

Wir fassen die vorzüglichsten fernern Verän-
derungen in einen besondern Abschnitt zusam-
men, die sich mit den Knochen nach der Ge-
burt des Kindes bis zur ihrer Vervollkom-
nung in den männlichen Jahren, und von da
endlich bis zum höhern Alter ereignen; und
sowohl die innere mehr zunehmende Festigkeit
derselben, als auch ihre schärfere bestimm-
tere Ausbildung betreffen.

§. 32.

So wie nämlich einige rundliche Knochen
erst nach der Geburt zu verknöchern anfangen
(§. 14.); so sind überhaupt fast alle übrigen,
nur sehr wenige ausgenommen (§. 15.) beym
neugebohrnen Kinde noch weit von ihrer nach-
wärtigen Vollkommenheit entfernt. Die flachen
Knochen der Hirnschale sind dann nur locker und
nachgiebig, - noch nicht durch feste Näthe -
unter einander verbunden; sie haben erst nur
stumpfe Ecken, die noch nicht an einander

Vierter Abschnitt.
Von den Veränderungen die nach der
Geburt mit den Knochen vorgehen
ins besondere.
§. 31.

Wir fassen die vorzüglichsten fernern Verän-
derungen in einen besondern Abschnitt zusam-
men, die sich mit den Knochen nach der Ge-
burt des Kindes bis zur ihrer Vervollkom-
nung in den männlichen Jahren, und von da
endlich bis zum höhern Alter ereignen; und
sowohl die innere mehr zunehmende Festigkeit
derselben, als auch ihre schärfere bestimm-
tere Ausbildung betreffen.

§. 32.

So wie nämlich einige rundliche Knochen
erst nach der Geburt zu verknöchern anfangen
(§. 14.); so sind überhaupt fast alle übrigen,
nur sehr wenige ausgenommen (§. 15.) beym
neugebohrnen Kinde noch weit von ihrer nach-
wärtigen Vollkommenheit entfernt. Die flachen
Knochen der Hirnschale sind dann nur locker und
nachgiebig, – noch nicht durch feste Näthe –
unter einander verbunden; sie haben erst nur
stumpfe Ecken, die noch nicht an einander

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[24/0050] Vierter Abschnitt. Von den Veränderungen die nach der Geburt mit den Knochen vorgehen ins besondere. §. 31. Wir fassen die vorzüglichsten fernern Verän- derungen in einen besondern Abschnitt zusam- men, die sich mit den Knochen nach der Ge- burt des Kindes bis zur ihrer Vervollkom- nung in den männlichen Jahren, und von da endlich bis zum höhern Alter ereignen; und sowohl die innere mehr zunehmende Festigkeit derselben, als auch ihre schärfere bestimm- tere Ausbildung betreffen. §. 32. So wie nämlich einige rundliche Knochen erst nach der Geburt zu verknöchern anfangen (§. 14.); so sind überhaupt fast alle übrigen, nur sehr wenige ausgenommen (§. 15.) beym neugebohrnen Kinde noch weit von ihrer nach- wärtigen Vollkommenheit entfernt. Die flachen Knochen der Hirnschale sind dann nur locker und nachgiebig, – noch nicht durch feste Näthe – unter einander verbunden; sie haben erst nur stumpfe Ecken, die noch nicht an einander

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/50>, abgerufen am 29.03.2024.