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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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die Glasur der Krone aus. Sie ist zwar
weicher als der Schmelz, aber doch immer weit
härter als irgend ein andrer Knochen; ohne
Markzellen; auch von ganz andern weit com-
pactern Kornf), und auf dem frischen Bruche
stralicht, mit matten Glanze, wie ein sehr
fester Zeolith: übrigens ziemlich kreiticht-
weiß, und völlig undurchsichtig.

§. 181.

Die substantia vitrea, oder der Schmelz,
die Glasur, das Emaille der Zähne (exter-
num inuolucrum malpigh
.), ist bey weiten
der allerhärtesteg), und wie es scheint, zu-
gleich der allermindst-organisirteh) gefäßloseste
von allen festen Theilen des menschlichen Kör-

f) Ueberhaupt sind die Zähne die einzigen Theile des
Gerippes die auch in der Osteosarcosis (Th. I.
S. 49.) unverändert bleiben.
g) So hart, daß sie theils am Stahl Feuer schlagen
wie schon Th. Bartholin und Gagliardi be-
obachtet, s. des erstern histor. anatomicar. rarior.
cent. II. obs. 24. und des letztern anat. ossium
p. 62. Auch Broussonet in Voigt's Magaz.
für die Naturk. IV. B. 3. St. S. 180.
h) Im verdünnten Salpetergeist und ähnlichen mine-
ralischen Säuren schwindet der Schmelz der
Zähne nach und nach völlig, ohne wie andre
Knochen eine solche Grundlage von Schleimge-
webe zu hinterlassen. - S. Herissant in den oben
(Th. I. S. 11. N. i) genannten Abhandlungen. -
Auch I. Christl. Remme's Zweifel und Erinne-
rungen wider die Lehre von der Ernährung der
festen Theile. Halle, 1778. 8. S. 76 u. f.

die Glasur der Krone aus. Sie ist zwar
weicher als der Schmelz, aber doch immer weit
härter als irgend ein andrer Knochen; ohne
Markzellen; auch von ganz andern weit com-
pactern Kornf), und auf dem frischen Bruche
stralicht, mit matten Glanze, wie ein sehr
fester Zeolith: übrigens ziemlich kreiticht-
weiß, und völlig undurchsichtig.

§. 181.

Die substantia vitrea, oder der Schmelz,
die Glasur, das Emaille der Zähne (exter-
num inuolucrum malpigh
.), ist bey weiten
der allerhärtesteg), und wie es scheint, zu-
gleich der allermindst-organisirteh) gefäßloseste
von allen festen Theilen des menschlichen Kör-

f) Ueberhaupt sind die Zähne die einzigen Theile des
Gerippes die auch in der Osteosarcosis (Th. I.
S. 49.) unverändert bleiben.
g) So hart, daß sie theils am Stahl Feuer schlagen
wie schon Th. Bartholin und Gagliardi be-
obachtet, s. des erstern histor. anatomicar. rarior.
cent. II. obs. 24. und des letztern anat. ossium
p. 62. Auch Broussonet in Voigt's Magaz.
für die Naturk. IV. B. 3. St. S. 180.
h) Im verdünnten Salpetergeist und ähnlichen mine-
ralischen Säuren schwindet der Schmelz der
Zähne nach und nach völlig, ohne wie andre
Knochen eine solche Grundlage von Schleimge-
webe zu hinterlassen. – S. Herissant in den oben
(Th. I. S. 11. N. i) genannten Abhandlungen. –
Auch I. Christl. Remme's Zweifel und Erinne-
rungen wider die Lehre von der Ernährung der
festen Theile. Halle, 1778. 8. S. 76 u. f.
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[255/0281] die Glasur der Krone aus. Sie ist zwar weicher als der Schmelz, aber doch immer weit härter als irgend ein andrer Knochen; ohne Markzellen; auch von ganz andern weit com- pactern Korn f), und auf dem frischen Bruche stralicht, mit matten Glanze, wie ein sehr fester Zeolith: übrigens ziemlich kreiticht- weiß, und völlig undurchsichtig. §. 181. Die substantia vitrea, oder der Schmelz, die Glasur, das Emaille der Zähne (exter- num inuolucrum malpigh.), ist bey weiten der allerhärteste g), und wie es scheint, zu- gleich der allermindst-organisirte h) gefäßloseste von allen festen Theilen des menschlichen Kör- f) Ueberhaupt sind die Zähne die einzigen Theile des Gerippes die auch in der Osteosarcosis (Th. I. S. 49.) unverändert bleiben. g) So hart, daß sie theils am Stahl Feuer schlagen wie schon Th. Bartholin und Gagliardi be- obachtet, s. des erstern histor. anatomicar. rarior. cent. II. obs. 24. und des letztern anat. ossium p. 62. Auch Broussonet in Voigt's Magaz. für die Naturk. IV. B. 3. St. S. 180. h) Im verdünnten Salpetergeist und ähnlichen mine- ralischen Säuren schwindet der Schmelz der Zähne nach und nach völlig, ohne wie andre Knochen eine solche Grundlage von Schleimge- webe zu hinterlassen. – S. Herissant in den oben (Th. I. S. 11. N. i) genannten Abhandlungen. – Auch I. Christl. Remme's Zweifel und Erinne- rungen wider die Lehre von der Ernährung der festen Theile. Halle, 1778. 8. S. 76 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/281>, abgerufen am 19.04.2024.