Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

durch einen ganz eignen merkwürdigen Apparat
von mancherley festen Gelenkbänderng) bey-
nah so gut wie unmöglich gemachth)

g) Ueber diese Gelenkbänder s. vesalius L. II.
cap. 30. p. 332 sq. und besonders Eustach's an-
sehnliche Schrift de motu capitis (am ossium
examen
p. 227-260.) wo er aber doch an einigen
Stellen, bloß um seinen angebetheten Galenus
zu retten, ein paar wirkliche Irthümer desselben
zu vertheidigen gesucht hat.Besonders gehören zwey Dissertationen von
Mauchart hieher. Die eine, capitis articulatio
cum prima et secunda vertebra
. Tüb. 1747. 4.
steht auch im VI. B. der Hallerschen Sammlung
anatomischer Streitschriften. Die andere, de
luxatione nuchae
ib. im gleichen Jahr; ist im
II B. der chirurgischen Samml. wieder abgedruckt.Vergl. auch ph. conr. fabricius de morte
laqueo suspensorum
in s. schiagr. hist. physica-
medicae Butisbaci
p. 48 u. f. und die Abbildung
bey weitbrecht tab. XI. fig. 38.
h) Wie schon Columbus gegen das gemeine Vorur-
theil sehr richtig, und nach zahlreichen Unter-
suchungen an Gehängten angemerkt hat, de re
anat
. L. III. cap. 2. p. 194.Düverney hielt die Verrenkung sowohl des
Kopfs vom ersten Halswirbel, als dieses letztern
vom zweyten für unmöglich: oeuvr. anatom.
Vol. I. p. 446 sq. - J. L. Petit gab zwar die
letztere zu, und hielt sie sogar für die gewöhnliche
Todesart der Gehängten, im Tr. des maladies
des os
Vol. I. p. 68 der Ausgabe v. 1758. -
Allein auch diese hat Mauchart in der zweyten
von den beyden angeführten Dissert. §. 11. bloß
auf wenige bestimmte Fälle eingeschränkt.Daß von solchen Fällen hier nicht die Rede
ist, wobey die Wirbel zugleich zerbrochen sind,

durch einen ganz eignen merkwürdigen Apparat
von mancherley festen Gelenkbänderng) bey-
nah so gut wie unmöglich gemachth)

g) Ueber diese Gelenkbänder s. vesalius L. II.
cap. 30. p. 332 sq. und besonders Eustach's an-
sehnliche Schrift de motu capitis (am ossium
examen
p. 227–260.) wo er aber doch an einigen
Stellen, bloß um seinen angebetheten Galenus
zu retten, ein paar wirkliche Irthümer desselben
zu vertheidigen gesucht hat.Besonders gehören zwey Dissertationen von
Mauchart hieher. Die eine, capitis articulatio
cum prima et secunda vertebra
. Tüb. 1747. 4.
steht auch im VI. B. der Hallerschen Sammlung
anatomischer Streitschriften. Die andere, de
luxatione nuchae
ib. im gleichen Jahr; ist im
II B. der chirurgischen Samml. wieder abgedruckt.Vergl. auch ph. conr. fabricius de morte
laqueo suspensorum
in s. schiagr. hist. physica-
medicae Butisbaci
p. 48 u. f. und die Abbildung
bey weitbrecht tab. XI. fig. 38.
h) Wie schon Columbus gegen das gemeine Vorur-
theil sehr richtig, und nach zahlreichen Unter-
suchungen an Gehängten angemerkt hat, de re
anat
. L. III. cap. 2. p. 194.Düverney hielt die Verrenkung sowohl des
Kopfs vom ersten Halswirbel, als dieses letztern
vom zweyten für unmöglich: oeuvr. anatom.
Vol. I. p. 446 sq. – J. L. Petit gab zwar die
letztere zu, und hielt sie sogar für die gewöhnliche
Todesart der Gehängten, im Tr. des maladies
des os
Vol. I. p. 68 der Ausgabe v. 1758. –
Allein auch diese hat Mauchart in der zweyten
von den beyden angeführten Dissert. §. 11. bloß
auf wenige bestimmte Fälle eingeschränkt.Daß von solchen Fällen hier nicht die Rede
ist, wobey die Wirbel zugleich zerbrochen sind,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0323" xml:id="pb297_0001" n="297"/>
durch einen ganz eignen merkwürdigen Apparat<lb/>
von mancherley festen Gelenkbändern<note anchored="true" place="foot" n="g)"><p>Ueber diese Gelenkbänder s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">vesalius</hi> L</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">cap</hi>. 30. <hi rendition="#aq">p</hi>. 332 <hi rendition="#aq">sq</hi>. und besonders Eustach's an-<lb/>
sehnliche Schrift <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de motu capitis</hi></hi> (am <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">ossium<lb/>
examen</hi></hi> <hi rendition="#aq">p</hi>. 227&#x2013;260.) wo er aber doch an einigen<lb/>
Stellen, bloß um seinen angebetheten Galenus<lb/>
zu retten, ein paar wirkliche Irthümer desselben<lb/>
zu vertheidigen gesucht hat.</p><p>Besonders gehören zwey Dissertationen von<lb/>
Mauchart hieher. Die eine, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">capitis articulatio<lb/>
cum prima et secunda vertebra</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Tüb</hi>. 1747. 4.<lb/>
steht auch im VI. B. der Hallerschen Sammlung<lb/>
anatomischer Streitschriften. Die andere, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de<lb/>
luxatione nuchae</hi></hi> <hi rendition="#aq">ib</hi>. im gleichen Jahr; ist im<lb/>
II B. der chirurgischen Samml. wieder abgedruckt.</p><p>Vergl. auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ph. conr. fabricius</hi> de morte<lb/>
laqueo suspensorum</hi> in s. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">schiagr. hist. physica-<lb/>
medicae Butisbaci</hi></hi> <hi rendition="#aq">p</hi>. 48 u. f. und die Abbildung<lb/>
bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">weitbrecht</hi> tab</hi>. XI. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 38.</p></note> bey-<lb/>
nah so gut wie unmöglich gemacht<note anchored="true" place="foot" n="h)"><p>Wie schon Columbus gegen das gemeine Vorur-<lb/>
theil sehr richtig, und nach zahlreichen Unter-<lb/>
suchungen an Gehängten angemerkt hat, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de re<lb/>
anat</hi></hi>. <hi rendition="#aq">L</hi>. III. <hi rendition="#aq">cap</hi>. 2. <hi rendition="#aq">p</hi>. 194.</p><p>Düverney hielt die Verrenkung sowohl des<lb/>
Kopfs vom ersten Halswirbel, als dieses letztern<lb/>
vom zweyten für unmöglich: <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">oeuvr. anatom</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Vol</hi>. I. <hi rendition="#aq">p</hi>. 446 <hi rendition="#aq">sq</hi>. &#x2013; J. L. Petit gab zwar die<lb/>
letztere zu, und hielt sie sogar für die gewöhnliche<lb/>
Todesart der Gehängten, im <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tr. des maladies<lb/>
des os</hi></hi> <hi rendition="#aq">Vol</hi>. I. <hi rendition="#aq">p</hi>. 68 der Ausgabe v. 1758. &#x2013;<lb/>
Allein auch diese hat Mauchart in der zweyten<lb/>
von den beyden angeführten Dissert. §. 11. bloß<lb/>
auf wenige bestimmte Fälle eingeschränkt.</p><p>Daß von solchen Fällen hier nicht die Rede<lb/>
ist, wobey die Wirbel zugleich zerbrochen sind,
</p></note></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[297/0323] durch einen ganz eignen merkwürdigen Apparat von mancherley festen Gelenkbändern g) bey- nah so gut wie unmöglich gemacht h) g) Ueber diese Gelenkbänder s. vesalius L. II. cap. 30. p. 332 sq. und besonders Eustach's an- sehnliche Schrift de motu capitis (am ossium examen p. 227–260.) wo er aber doch an einigen Stellen, bloß um seinen angebetheten Galenus zu retten, ein paar wirkliche Irthümer desselben zu vertheidigen gesucht hat. Besonders gehören zwey Dissertationen von Mauchart hieher. Die eine, capitis articulatio cum prima et secunda vertebra. Tüb. 1747. 4. steht auch im VI. B. der Hallerschen Sammlung anatomischer Streitschriften. Die andere, de luxatione nuchae ib. im gleichen Jahr; ist im II B. der chirurgischen Samml. wieder abgedruckt. Vergl. auch ph. conr. fabricius de morte laqueo suspensorum in s. schiagr. hist. physica- medicae Butisbaci p. 48 u. f. und die Abbildung bey weitbrecht tab. XI. fig. 38. h) Wie schon Columbus gegen das gemeine Vorur- theil sehr richtig, und nach zahlreichen Unter- suchungen an Gehängten angemerkt hat, de re anat. L. III. cap. 2. p. 194. Düverney hielt die Verrenkung sowohl des Kopfs vom ersten Halswirbel, als dieses letztern vom zweyten für unmöglich: oeuvr. anatom. Vol. I. p. 446 sq. – J. L. Petit gab zwar die letztere zu, und hielt sie sogar für die gewöhnliche Todesart der Gehängten, im Tr. des maladies des os Vol. I. p. 68 der Ausgabe v. 1758. – Allein auch diese hat Mauchart in der zweyten von den beyden angeführten Dissert. §. 11. bloß auf wenige bestimmte Fälle eingeschränkt. Daß von solchen Fällen hier nicht die Rede ist, wobey die Wirbel zugleich zerbrochen sind,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/323
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/323>, abgerufen am 24.04.2024.