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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

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§. 80.
Die unzähligen Varietäten im Menschengeschlecht fließen
durch unmerkliche Abstufungen in einander über.

Wir haben in der ganzen eben beendigten Uibersicht
der wirklichen Varietäten im Menschengeschlechte,
auch nicht Eine gefunden, welche nicht (wie im
vorletzten Abschnitte gezeigt worden ist) auch bey
andern warmblütigen Thieren, besonders den Haus-
thieren, und zwar bey diesen meist noch weit deutli-
cher gleichsam vor unsern Augen aus den bekannten
Ursachen der Verartung entstände; und eben so fin-
det man hingegen, (wie in dem letzten Abschnitte
dargethan worden ist) keine Varietät in Farbe, Ge-
sichtsbildung, oder Gestalt, so auffallend sie auch
sey, die nicht mit andern Varietäten ihrer Art durch
einen unmerklichen Uibergang so zusammenflösse,
daß daraus deutlich erhellt, sie seyen alle blos rela-
tiv, und nur in Graden von einander unterschieden.

§. 80.
Die unzähligen Varietäten im Menschengeschlecht fließen
durch unmerkliche Abstufungen in einander über.

Wir haben in der ganzen eben beendigten Uibersicht
der wirklichen Varietäten im Menschengeschlechte,
auch nicht Eine gefunden, welche nicht (wie im
vorletzten Abschnitte gezeigt worden ist) auch bey
andern warmblütigen Thieren, besonders den Haus-
thieren, und zwar bey diesen meist noch weit deutli-
cher gleichsam vor unsern Augen aus den bekannten
Ursachen der Verartung entstände; und eben so fin-
det man hingegen, (wie in dem letzten Abschnitte
dargethan worden ist) keine Varietät in Farbe, Ge-
sichtsbildung, oder Gestalt, so auffallend sie auch
sey, die nicht mit andern Varietäten ihrer Art durch
einen unmerklichen Uibergang so zusammenflösse,
daß daraus deutlich erhellt, sie seyen alle blos rela-
tiv, und nur in Graden von einander unterschieden.

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[203/0237] §. 80. Die unzähligen Varietäten im Menschengeschlecht fließen durch unmerkliche Abstufungen in einander über. Wir haben in der ganzen eben beendigten Uibersicht der wirklichen Varietäten im Menschengeschlechte, auch nicht Eine gefunden, welche nicht (wie im vorletzten Abschnitte gezeigt worden ist) auch bey andern warmblütigen Thieren, besonders den Haus- thieren, und zwar bey diesen meist noch weit deutli- cher gleichsam vor unsern Augen aus den bekannten Ursachen der Verartung entstände; und eben so fin- det man hingegen, (wie in dem letzten Abschnitte dargethan worden ist) keine Varietät in Farbe, Ge- sichtsbildung, oder Gestalt, so auffallend sie auch sey, die nicht mit andern Varietäten ihrer Art durch einen unmerklichen Uibergang so zusammenflösse, daß daraus deutlich erhellt, sie seyen alle blos rela- tiv, und nur in Graden von einander unterschieden.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/237>, abgerufen am 29.03.2024.