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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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II. Fig. 8.) Diese Knorpel sind also gleichsam
elastische Federn, mittelst welcher diese Vögel ihre
Fadenförmige Zunge fast wie die Ameisenbären oder
wie der Chamäleon hervorschiessen, und Insecten
damit fangen können. Die Pedes scansorii nuz-
zen ihnen zum Klettern, der Schwanz zum Wi-
derstämmen und zur Unterstützung, der scharf zu-
laufende keilförmige Schnabel aber zum Aufhacken
der Baumrinde, um die Insecten etc. darunter
hervorsuchen zu können.

1. + Martius. der Schwarzspecht. P. niger,
vertice coccineo.
*

Findet sich nebst den folgenden Gattungen im
gemäßigten Europa.

2. + Viridis. der Grünspecht. P. viridis, ver-
tice coccineo.
*

Ist zumal häufig in der Schweiz, und thut den
Bienen Schaden.

3. + Major. der grosse Buntspecht. P. albo
nigroque varius, occipite rubro.
*

Hat einen kürzern Schnabel als andere Spechte.

4. + Minor. der kleine Buntspecht. P. albo
nigroque varius, vertice rubro.
*

9. lynx. Rostrum teretiusculum, acuminatum,
lingua lumbriciformis, longissima mucrona-
ta; pedes scansorii.

1. + Torquilla. der Drehhals, Wendehals.
F. cauda explanata, fasciis fuscis quatuor. *

Der Wendehals hat seinen Nahmen von der
ungemeinen Gelenksamkeit seines Halses, und ist
in ganz Europa zu Hause, lebt meist in holen

II. Fig. 8.) Diese Knorpel sind also gleichsam
elastische Federn, mittelst welcher diese Vögel ihre
Fadenförmige Zunge fast wie die Ameisenbären oder
wie der Chamäleon hervorschiessen, und Insecten
damit fangen können. Die Pedes scansorii nuz-
zen ihnen zum Klettern, der Schwanz zum Wi-
derstämmen und zur Unterstützung, der scharf zu-
laufende keilförmige Schnabel aber zum Aufhacken
der Baumrinde, um die Insecten ꝛc. darunter
hervorsuchen zu können.

1. † Martius. der Schwarzspecht. P. niger,
vertice coccineo.
*

Findet sich nebst den folgenden Gattungen im
gemäßigten Europa.

2. † Viridis. der Grünspecht. P. viridis, ver-
tice coccineo.
*

Ist zumal häufig in der Schweiz, und thut den
Bienen Schaden.

3. † Major. der grosse Buntspecht. P. albo
nigroque varius, occipite rubro.
*

Hat einen kürzern Schnabel als andere Spechte.

4. † Minor. der kleine Buntspecht. P. albo
nigroque varius, vertice rubro.
*

9. lynx. Rostrum teretiusculum, acuminatum,
lingua lumbriciformis, longissima mucrona-
ta; pedes scansorii.

1. † Torquilla. der Drehhals, Wendehals.
F. cauda explanata, fasciis fuscis quatuor. *

Der Wendehals hat seinen Nahmen von der
ungemeinen Gelenksamkeit seines Halses, und ist
in ganz Europa zu Hause, lebt meist in holen

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[194/0217] II. Fig. 8.) Diese Knorpel sind also gleichsam elastische Federn, mittelst welcher diese Vögel ihre Fadenförmige Zunge fast wie die Ameisenbären oder wie der Chamäleon hervorschiessen, und Insecten damit fangen können. Die Pedes scansorii nuz- zen ihnen zum Klettern, der Schwanz zum Wi- derstämmen und zur Unterstützung, der scharf zu- laufende keilförmige Schnabel aber zum Aufhacken der Baumrinde, um die Insecten ꝛc. darunter hervorsuchen zu können. 1. † Martius. der Schwarzspecht. P. niger, vertice coccineo. * Findet sich nebst den folgenden Gattungen im gemäßigten Europa. 2. † Viridis. der Grünspecht. P. viridis, ver- tice coccineo. * Ist zumal häufig in der Schweiz, und thut den Bienen Schaden. 3. † Major. der grosse Buntspecht. P. albo nigroque varius, occipite rubro. * Hat einen kürzern Schnabel als andere Spechte. 4. † Minor. der kleine Buntspecht. P. albo nigroque varius, vertice rubro. * 9. lynx. Rostrum teretiusculum, acuminatum, lingua lumbriciformis, longissima mucrona- ta; pedes scansorii. 1. † Torquilla. der Drehhals, Wendehals. F. cauda explanata, fasciis fuscis quatuor. * Der Wendehals hat seinen Nahmen von der ungemeinen Gelenksamkeit seines Halses, und ist in ganz Europa zu Hause, lebt meist in holen

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/216>, abgerufen am 25.04.2024.