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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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VI. DIPTERA.

Die Insecten mit zwey Flügeln und ein paar
kleinen Knöpfgen oder so genannten Flügelkölb-
gen oder Balancirstangen (halteres), die hinter den
Flügeln an der Brust sitzen: deren Nutzen noch
unbestimmt ist, und derentwegen einige Natur-
kündiger die ganze Ordnung Halterata benannt
haben. Die Larve ist meist eine Made, die
mehrentheils an faulichten unreinen Orten lebt:
sie schrumpft nach einiger Zeit zusammen, und
verhärtet zu einer braunen cylindrischen Puppe.
Das vollkommene Insect hat bey einigen Ge-
schlechtern einen spitzen harten Saugestachel,
bey andern einen weichen biegsamen Rüssel, bey
noch andern gar keinen Mund u. s. w. Eini-
ge dieser Thiere gebären lebendige Junge.

63. oestrvs, Bremse. Os nullum, punctis
tribus, absque proboscide aut rostro exserto
.

Das Weibgen legt seine Eyer in die Haut le-
bendiger Thiere, wodurch eine Geschwulst und
Geschwür entsteht, von welchem sich die Larve er-
nährt.

1. + Bovis, die Viehbremse. O. alis macula-
tis, thorace flavo, fascia fusca, abdomine
flavo apice nigro
. *

2. Tarandi, die Renntbierbremse. O alis
immaculatis, thorace flavo fascia nigra, ab-
domine fulvo apice flavo
. *

VI. DIPTERA.

Die Insecten mit zwey Flügeln und ein paar
kleinen Knöpfgen oder so genannten Flügelkölb-
gen oder Balancirstangen (halteres), die hinter den
Flügeln an der Brust sitzen: deren Nutzen noch
unbestimmt ist, und derentwegen einige Natur-
kündiger die ganze Ordnung Halterata benannt
haben. Die Larve ist meist eine Made, die
mehrentheils an faulichten unreinen Orten lebt:
sie schrumpft nach einiger Zeit zusammen, und
verhärtet zu einer braunen cylindrischen Puppe.
Das vollkommene Insect hat bey einigen Ge-
schlechtern einen spitzen harten Saugestachel,
bey andern einen weichen biegsamen Rüssel, bey
noch andern gar keinen Mund u. s. w. Eini-
ge dieser Thiere gebären lebendige Junge.

63. oestrvs, Bremse. Os nullum, punctis
tribus, absque proboscide aut rostro exserto
.

Das Weibgen legt seine Eyer in die Haut le-
bendiger Thiere, wodurch eine Geschwulst und
Geschwür entsteht, von welchem sich die Larve er-
nährt.

1. † Bovis, die Viehbremse. O. alis macula-
tis, thorace flavo, fascia fusca, abdomine
flavo apice nigro
. *

2. Tarandi, die Renntbierbremse. O alis
immaculatis, thorace flavo fascia nigra, ab-
domine fulvo apice flavo
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[387/0410] VI. DIPTERA. Die Insecten mit zwey Flügeln und ein paar kleinen Knöpfgen oder so genannten Flügelkölb- gen oder Balancirstangen (halteres), die hinter den Flügeln an der Brust sitzen: deren Nutzen noch unbestimmt ist, und derentwegen einige Natur- kündiger die ganze Ordnung Halterata benannt haben. Die Larve ist meist eine Made, die mehrentheils an faulichten unreinen Orten lebt: sie schrumpft nach einiger Zeit zusammen, und verhärtet zu einer braunen cylindrischen Puppe. Das vollkommene Insect hat bey einigen Ge- schlechtern einen spitzen harten Saugestachel, bey andern einen weichen biegsamen Rüssel, bey noch andern gar keinen Mund u. s. w. Eini- ge dieser Thiere gebären lebendige Junge. 63. oestrvs, Bremse. Os nullum, punctis tribus, absque proboscide aut rostro exserto. Das Weibgen legt seine Eyer in die Haut le- bendiger Thiere, wodurch eine Geschwulst und Geschwür entsteht, von welchem sich die Larve er- nährt. 1. † Bovis, die Viehbremse. O. alis macula- tis, thorace flavo, fascia fusca, abdomine flavo apice nigro. * 2. Tarandi, die Renntbierbremse. O alis immaculatis, thorace flavo fascia nigra, ab- domine fulvo apice flavo. *

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/409>, abgerufen am 19.04.2024.