Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

für dieses Element nie zureichend seyn, wenn
sie nicht für diese Zeit, doch oft nur wenige Ta-
ge durch, auch mit einer Art von Kiefern oder
branchiis hinter den Ohren*) versehen wären.
Manche haben auch noch einige Zeit nachher
zwey besondere gestreifte Eingeweide oder After-
lungen neben den wahren Lungen in der Brust,
die wohl ebenfalls das Respiriren erleichtern sol-
len. Manche solche Larven aus dem Froschge-
schlechte (Kaulquappen, Roßnägel, Roß-
köpfe, gyrini, ranabottoli) sind überdem
auch an der Unterlefze mit einer kleinen Röhre
versehen, mittelst deren sie sich, der Sicherheit
wegen, an Wasserpflanzen etc. fest saugen kön-
nen. Endlich haben auch einige blos auf der
linken Seite des Kopfs neben den Augen einen
kleinen Schlauch oder Blase, wodurch sie das
eingeschluckte Wasser, wie die Fische durch
die Kiefern, wieder von sich sprühen können.

§. 107.

Auserdem ziehen auch manche Amphibien
zu gewissen Jahrszeiten ihre Oberhaut (epider-
mis
) ab, oder häuten sich, ein Geschäfte, was dem
Mausern der Vögel, und dem Haarwechseln vie-
ler Säugthiere änelt. Die Schlangen werfen
dabey eine ziemlich feste Haut (Natterhemd)
ab, in der die Eindrücke der Schuppen etc. zu
sehn sind. Von Fröschen und Eidexen hin-

*) Appendices fimbriatae Swammerdammii.

für dieses Element nie zureichend seyn, wenn
sie nicht für diese Zeit, doch oft nur wenige Ta-
ge durch, auch mit einer Art von Kiefern oder
branchiis hinter den Ohren*) versehen wären.
Manche haben auch noch einige Zeit nachher
zwey besondere gestreifte Eingeweide oder After-
lungen neben den wahren Lungen in der Brust,
die wohl ebenfalls das Respiriren erleichtern sol-
len. Manche solche Larven aus dem Froschge-
schlechte (Kaulquappen, Roßnägel, Roß-
köpfe, gyrini, ranabottoli) sind überdem
auch an der Unterlefze mit einer kleinen Röhre
versehen, mittelst deren sie sich, der Sicherheit
wegen, an Wasserpflanzen ꝛc. fest saugen kön-
nen. Endlich haben auch einige blos auf der
linken Seite des Kopfs neben den Augen einen
kleinen Schlauch oder Blase, wodurch sie das
eingeschluckte Wasser, wie die Fische durch
die Kiefern, wieder von sich sprühen können.

§. 107.

Auserdem ziehen auch manche Amphibien
zu gewissen Jahrszeiten ihre Oberhaut (epider-
mis
) ab, oder häuten sich, ein Geschäfte, was dem
Mausern der Vögel, und dem Haarwechseln vie-
ler Säugthiere änelt. Die Schlangen werfen
dabey eine ziemlich feste Haut (Natterhemd)
ab, in der die Eindrücke der Schuppen ꝛc. zu
sehn sind. Von Fröschen und Eidexen hin-

*) Appendices fimbriatae Swammerdammii.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000021">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0275" xml:id="pb252_0001" n="252"/>
für dieses Element nie zureichend seyn, wenn<lb/>
sie nicht für diese Zeit, doch oft nur wenige Ta-<lb/>
ge durch, auch mit einer Art von Kiefern oder<lb/><hi rendition="#aq">branchiis</hi> hinter den Ohren<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq">Appendices fimbriatae Swammerdammii</hi>.</p></note> versehen wären.<lb/>
Manche haben auch noch einige Zeit nachher<lb/>
zwey besondere gestreifte Eingeweide oder After-<lb/>
lungen neben den wahren Lungen in der Brust,<lb/>
die wohl ebenfalls das Respiriren erleichtern sol-<lb/>
len. Manche solche Larven aus dem Froschge-<lb/>
schlechte (Kaulquappen, Roßnägel, Roß-<lb/>
köpfe, <hi rendition="#aq">gyrini, ranabottoli</hi>) sind überdem<lb/>
auch an der Unterlefze mit einer kleinen Röhre<lb/>
versehen, mittelst deren sie sich, der Sicherheit<lb/>
wegen, an Wasserpflanzen &#xA75B;c. fest saugen kön-<lb/>
nen. Endlich haben auch einige blos auf der<lb/>
linken Seite des Kopfs neben den Augen einen<lb/>
kleinen Schlauch oder Blase, wodurch sie das<lb/>
eingeschluckte Wasser, wie die Fische durch<lb/>
die Kiefern, wieder von sich sprühen können.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 107.</head><lb/>
          <p>Auserdem ziehen auch manche Amphibien<lb/>
zu gewissen Jahrszeiten ihre Oberhaut (<hi rendition="#aq">epider-<lb/>
mis</hi>) ab, oder häuten sich, ein Geschäfte, was dem<lb/>
Mausern der Vögel, und dem Haarwechseln vie-<lb/>
ler Säugthiere änelt. Die Schlangen werfen<lb/>
dabey eine ziemlich feste Haut (Natterhemd)<lb/>
ab, in der die Eindrücke der Schuppen &#xA75B;c. zu<lb/>
sehn sind. Von Fröschen und Eidexen hin-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252/0275] für dieses Element nie zureichend seyn, wenn sie nicht für diese Zeit, doch oft nur wenige Ta- ge durch, auch mit einer Art von Kiefern oder branchiis hinter den Ohren *) versehen wären. Manche haben auch noch einige Zeit nachher zwey besondere gestreifte Eingeweide oder After- lungen neben den wahren Lungen in der Brust, die wohl ebenfalls das Respiriren erleichtern sol- len. Manche solche Larven aus dem Froschge- schlechte (Kaulquappen, Roßnägel, Roß- köpfe, gyrini, ranabottoli) sind überdem auch an der Unterlefze mit einer kleinen Röhre versehen, mittelst deren sie sich, der Sicherheit wegen, an Wasserpflanzen ꝛc. fest saugen kön- nen. Endlich haben auch einige blos auf der linken Seite des Kopfs neben den Augen einen kleinen Schlauch oder Blase, wodurch sie das eingeschluckte Wasser, wie die Fische durch die Kiefern, wieder von sich sprühen können. §. 107. Auserdem ziehen auch manche Amphibien zu gewissen Jahrszeiten ihre Oberhaut (epider- mis) ab, oder häuten sich, ein Geschäfte, was dem Mausern der Vögel, und dem Haarwechseln vie- ler Säugthiere änelt. Die Schlangen werfen dabey eine ziemlich feste Haut (Natterhemd) ab, in der die Eindrücke der Schuppen ꝛc. zu sehn sind. Von Fröschen und Eidexen hin- *) Appendices fimbriatae Swammerdammii.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/274
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/274>, abgerufen am 16.04.2024.