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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.

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Der Zeolith findet sich häufig auf Island, Fer-
röe etc. meist in Kugeln, die aber, wenn man
sie zerschlägt in strahlichte Keile zerspringen.
Wir besitzen ihn aber auch in sehr grossen Keilen,
auch ganz locker in lauter abgesonderten äusserst
feinen Strahlen, auch in grünlichen Strahlen
bey crystallinisch gediegenen Kupfer u. s. w.



II. ARGILLACEAE.

Die Thonarten sind fettig anzufühlen, und
ebenfalls weich, so daß sie weder in Glas kri-
tzeln noch am Stahl Feuer geben: statt daß
aber der Kalk mürbe gebrannt wird, so erhär-
tet hingegen der Thon im Feuer, und manche
Arten, wie man am Porcellän sieht, zu einem
ausnehmenden Grade.

11. argilla friabilis.

1. Vulgaris. Töpfer-Thon.

Wol die nutzbarste und unentbehrlichste von
allen Mineralien, die der gütige Schöpfer des-
wegen auch über die ganze Erde verbreitet hat.
Meist von grauer Farbe: zieht das Wasser ein,
und erweicht dadurch.

Die folgenden Arten sind feiner, aber meist
mit andern Erdarten, Kalk, Sand u. s. w. vermischt.

2. Fullonum, Walkererde.

Sehr fettig anzufühlen. Schäumt im Wasser
wie Seife, und zieht begierig Fett in sich. Da-

Der Zeolith findet sich häufig auf Island, Fer-
röe ꝛc. meist in Kugeln, die aber, wenn man
sie zerschlägt in strahlichte Keile zerspringen.
Wir besitzen ihn aber auch in sehr grossen Keilen,
auch ganz locker in lauter abgesonderten äusserst
feinen Strahlen, auch in grünlichen Strahlen
bey crystallinisch gediegenen Kupfer u. s. w.



II. ARGILLACEAE.

Die Thonarten sind fettig anzufühlen, und
ebenfalls weich, so daß sie weder in Glas kri-
tzeln noch am Stahl Feuer geben: statt daß
aber der Kalk mürbe gebrannt wird, so erhär-
tet hingegen der Thon im Feuer, und manche
Arten, wie man am Porcellän sieht, zu einem
ausnehmenden Grade.

11. argilla friabilis.

1. Vulgaris. Töpfer-Thon.

Wol die nutzbarste und unentbehrlichste von
allen Mineralien, die der gütige Schöpfer des-
wegen auch über die ganze Erde verbreitet hat.
Meist von grauer Farbe: zieht das Wasser ein,
und erweicht dadurch.

Die folgenden Arten sind feiner, aber meist
mit andern Erdarten, Kalk, Sand u. s. w. vermischt.

2. Fullonum, Walkererde.

Sehr fettig anzufühlen. Schäumt im Wasser
wie Seife, und zieht begierig Fett in sich. Da-

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[492/0048] Der Zeolith findet sich häufig auf Island, Fer- röe ꝛc. meist in Kugeln, die aber, wenn man sie zerschlägt in strahlichte Keile zerspringen. Wir besitzen ihn aber auch in sehr grossen Keilen, auch ganz locker in lauter abgesonderten äusserst feinen Strahlen, auch in grünlichen Strahlen bey crystallinisch gediegenen Kupfer u. s. w. II. ARGILLACEAE. Die Thonarten sind fettig anzufühlen, und ebenfalls weich, so daß sie weder in Glas kri- tzeln noch am Stahl Feuer geben: statt daß aber der Kalk mürbe gebrannt wird, so erhär- tet hingegen der Thon im Feuer, und manche Arten, wie man am Porcellän sieht, zu einem ausnehmenden Grade. 11. argilla friabilis. 1. Vulgaris. Töpfer-Thon. Wol die nutzbarste und unentbehrlichste von allen Mineralien, die der gütige Schöpfer des- wegen auch über die ganze Erde verbreitet hat. Meist von grauer Farbe: zieht das Wasser ein, und erweicht dadurch. Die folgenden Arten sind feiner, aber meist mit andern Erdarten, Kalk, Sand u. s. w. vermischt. 2. Fullonum, Walkererde. Sehr fettig anzufühlen. Schäumt im Wasser wie Seife, und zieht begierig Fett in sich. Da-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/48>, abgerufen am 25.04.2024.