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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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gestellt haben. Sie sind aber übrigens wenig
vom gemeinen Nashorn verschieden, und wol
blos für eine Spielart von diesem anzusehn. Das
zweyte Horn ist kleiner, und sitzt hinter dem
erstern nach der Stirne hinauf.

37. hippopotamvs. Dentes primores su-
periores remoti, inferiores procumbentes;
laniarii inferiores recurvati, oblique truncati
.

1. Amphibius. das Nilpferd, Wasserschwein.
H. pedibus tetradactylis.

allmand (Zugabe zu Büffons N. G.
T. XV) tab. XIV.

Ein äusserst plumpes, misgestaltes Thier,
mit einem unförmlich grossen Kopfe, ganz un-
geheurem Rachen, dickem Leibe, kurzen Bei-
nen etc. Es lebt in Africa, zumal in Aegypten,
hält sich besonders am Nil auf, dessen Symbol
es auf alten Kunstwerken vorstellt, und macht,
da es schnell und leicht schwimmt, die Fahrt
auf diesem Flusse gefährlich; doch scheut es das
Feuer, das deshalb zur Vorsicht auf den Schif-
fen unterhalten wird. Ein erwachsenes Nilpferd
wiegt drittehalb tausend Pfund, und hat bey-
nahe die Grösse vom Rhinocer. Es macht sein
Lager in dickem Schilf, nährt sich von Vegeta-
bilien und Fischen, frist viel, und thut daher
den Reisfeldern grossen Schaden. Das Fleisch
des Thiers ist schmackhaft. Die spätern Römi-
schen Kaiser haben oft Nilpferde zur Schau nach
Rom kommen lassen, und wir haben numos
seculares
der Ottacilla Severa vor uns, worauf
dieses Thier besser als von den mehresten neuen
Künstlern abgebildet ist.

gestellt haben. Sie sind aber übrigens wenig
vom gemeinen Nashorn verschieden, und wol
blos für eine Spielart von diesem anzusehn. Das
zweyte Horn ist kleiner, und sitzt hinter dem
erstern nach der Stirne hinauf.

37. hippopotamvs. Dentes primores su-
periores remoti, inferiores procumbentes;
laniarii inferiores recurvati, oblique truncati
.

1. Amphibius. das Nilpferd, Wasserschwein.
H. pedibus tetradactylis.

allmand (Zugabe zu Büffons N. G.
T. XV) tab. XIV.

Ein äusserst plumpes, misgestaltes Thier,
mit einem unförmlich grossen Kopfe, ganz un-
geheurem Rachen, dickem Leibe, kurzen Bei-
nen ꝛc. Es lebt in Africa, zumal in Aegypten,
hält sich besonders am Nil auf, dessen Symbol
es auf alten Kunstwerken vorstellt, und macht,
da es schnell und leicht schwimmt, die Fahrt
auf diesem Flusse gefährlich; doch scheut es das
Feuer, das deshalb zur Vorsicht auf den Schif-
fen unterhalten wird. Ein erwachsenes Nilpferd
wiegt drittehalb tausend Pfund, und hat bey-
nahe die Grösse vom Rhinocer. Es macht sein
Lager in dickem Schilf, nährt sich von Vegeta-
bilien und Fischen, frist viel, und thut daher
den Reisfeldern grossen Schaden. Das Fleisch
des Thiers ist schmackhaft. Die spätern Römi-
schen Kaiser haben oft Nilpferde zur Schau nach
Rom kommen lassen, und wir haben numos
seculares
der Ottacilla Severa vor uns, worauf
dieses Thier besser als von den mehresten neuen
Künstlern abgebildet ist.

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[135/0147] gestellt haben. Sie sind aber übrigens wenig vom gemeinen Nashorn verschieden, und wol blos für eine Spielart von diesem anzusehn. Das zweyte Horn ist kleiner, und sitzt hinter dem erstern nach der Stirne hinauf. 37. hippopotamvs. Dentes primores su- periores remoti, inferiores procumbentes; laniarii inferiores recurvati, oblique truncati. 1. Amphibius. das Nilpferd, Wasserschwein. H. pedibus tetradactylis. allmand (Zugabe zu Büffons N. G. T. XV) tab. XIV. Ein äusserst plumpes, misgestaltes Thier, mit einem unförmlich grossen Kopfe, ganz un- geheurem Rachen, dickem Leibe, kurzen Bei- nen ꝛc. Es lebt in Africa, zumal in Aegypten, hält sich besonders am Nil auf, dessen Symbol es auf alten Kunstwerken vorstellt, und macht, da es schnell und leicht schwimmt, die Fahrt auf diesem Flusse gefährlich; doch scheut es das Feuer, das deshalb zur Vorsicht auf den Schif- fen unterhalten wird. Ein erwachsenes Nilpferd wiegt drittehalb tausend Pfund, und hat bey- nahe die Grösse vom Rhinocer. Es macht sein Lager in dickem Schilf, nährt sich von Vegeta- bilien und Fischen, frist viel, und thut daher den Reisfeldern grossen Schaden. Das Fleisch des Thiers ist schmackhaft. Die spätern Römi- schen Kaiser haben oft Nilpferde zur Schau nach Rom kommen lassen, und wir haben numos seculares der Ottacilla Severa vor uns, worauf dieses Thier besser als von den mehresten neuen Künstlern abgebildet ist.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/147>, abgerufen am 19.04.2024.