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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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(aorta ascendens), die Anfangs in zwey Aesten
auf jeder Seite nach dem Obertheil der Kiefer
hinauf steigt, sich nach der Anzal der Kiefer-
blätter in vier grosse Zweige zertheilt, und nach-
dem diese wieder unzäliche kleine Zweige (§.
116.) abgegeben haben, sich am untern Ende
der Kiefer abermals in einen gemeinschaftlichen
Stamm (aorta descendens) vereint, und von
da dem übrigen Körper sein Blüt zufürt. Die
letzten Endgen der feinsten Kieferschlagadern ge-
hen in eben so viele kleine zurückfürende Adern
(Venen, Blutadern) über, die sich ebenfalls
auf jeder Seite in vier grosse Aeste, und end-
lich am obern Theil der Kiefer wieder in einen
gemeinschaftlichen Stamm (vena cava superior)
vereinigen, der das Kieferblut dem untern
Herzohr wieder überliefert; zu welchem auch
das Blut des übrigen Körpers in zwey grossen
Adern (venae cavae inferiores) zurück gefürt,
und so vom neuen durch die gröste Hauptschlag-
ader nach den Kiefern geschickt wird.

§. 119.

Der Aufenthalt der Fische ist blos im
Wasser, worin sie sich so wie die Vögel in der
Luft bewegen, daher sie auch, so wie andrer
Aenlichkeit wegen, Geflügel des Wassers ge-
nannt worden sind. Nur sehr wenige, z. B.
der Aal, gehen zuweilen auf kurze Zeit ans
Land. Die mehresten leben in der offenbaren

(aorta ascendens), die Anfangs in zwey Aesten
auf jeder Seite nach dem Obertheil der Kiefer
hinauf steigt, sich nach der Anzal der Kiefer-
blätter in vier grosse Zweige zertheilt, und nach-
dem diese wieder unzäliche kleine Zweige (§.
116.) abgegeben haben, sich am untern Ende
der Kiefer abermals in einen gemeinschaftlichen
Stamm (aorta descendens) vereint, und von
da dem übrigen Körper sein Blüt zufürt. Die
letzten Endgen der feinsten Kieferschlagadern ge-
hen in eben so viele kleine zurückfürende Adern
(Venen, Blutadern) über, die sich ebenfalls
auf jeder Seite in vier grosse Aeste, und end-
lich am obern Theil der Kiefer wieder in einen
gemeinschaftlichen Stamm (vena cava superior)
vereinigen, der das Kieferblut dem untern
Herzohr wieder überliefert; zu welchem auch
das Blut des übrigen Körpers in zwey grossen
Adern (venae cavae inferiores) zurück gefürt,
und so vom neuen durch die gröste Hauptschlag-
ader nach den Kiefern geschickt wird.

§. 119.

Der Aufenthalt der Fische ist blos im
Wasser, worin sie sich so wie die Vögel in der
Luft bewegen, daher sie auch, so wie andrer
Aenlichkeit wegen, Geflügel des Wassers ge-
nannt worden sind. Nur sehr wenige, z. B.
der Aal, gehen zuweilen auf kurze Zeit ans
Land. Die mehresten leben in der offenbaren

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[278/0290] (aorta ascendens), die Anfangs in zwey Aesten auf jeder Seite nach dem Obertheil der Kiefer hinauf steigt, sich nach der Anzal der Kiefer- blätter in vier grosse Zweige zertheilt, und nach- dem diese wieder unzäliche kleine Zweige (§. 116.) abgegeben haben, sich am untern Ende der Kiefer abermals in einen gemeinschaftlichen Stamm (aorta descendens) vereint, und von da dem übrigen Körper sein Blüt zufürt. Die letzten Endgen der feinsten Kieferschlagadern ge- hen in eben so viele kleine zurückfürende Adern (Venen, Blutadern) über, die sich ebenfalls auf jeder Seite in vier grosse Aeste, und end- lich am obern Theil der Kiefer wieder in einen gemeinschaftlichen Stamm (vena cava superior) vereinigen, der das Kieferblut dem untern Herzohr wieder überliefert; zu welchem auch das Blut des übrigen Körpers in zwey grossen Adern (venae cavae inferiores) zurück gefürt, und so vom neuen durch die gröste Hauptschlag- ader nach den Kiefern geschickt wird. §. 119. Der Aufenthalt der Fische ist blos im Wasser, worin sie sich so wie die Vögel in der Luft bewegen, daher sie auch, so wie andrer Aenlichkeit wegen, Geflügel des Wassers ge- nannt worden sind. Nur sehr wenige, z. B. der Aal, gehen zuweilen auf kurze Zeit ans Land. Die mehresten leben in der offenbaren

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/290>, abgerufen am 29.03.2024.