Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Schutz gegen die Kälte dient, und unter der
Linie villeicht durch seine helle Farbe am Tage
gegen Sonnenstich, und doch auch gegen die
kalten Nächte schützt. Einige Gewächse dieser
heissen Gegenden sind wie mit Perlgen, andre
(mesembryanthemum cristallinum) wie mit
unzäligen Glaströpfgen besetzt u. s. w.

§. 187.

Auch unter den Säften der Pflanzen ist
viel merkwürdige Verschiedenheit. Manche ent-
halten einen milchichten, theils ätzenden Saft;
andre geben ein Gummi; verschiedne Tangel-
bäume im höhern Alter ein Harz. Andre Cam-
pher; andre Zucker, Wachs u. s. w. Die
Birken und einige andre Bäume enthalten im
Frühjahr, wenn die Nahrung aus der Erde
vom neuen und mit Gewalt in die Bäume
schiest, eine Menge besondern Wassers u. s. w.

§. 188.

Daß diese verschiednen Säfte durch man-
cherley Abscheidungen (Secretiones) und Ver-
änderungen des eingesogenen an sich sehr ein-
fachen Nahrungssaftes (§. 175.), in den Pflan-
zen selbst bereitet werden müssen, erhellet
schon daraus weil im gleichen Erdreich und
auf demselben Gartenbeete die Raute ihre bit-
tern, der Saurampfer seine sauren und der Lat-
tig seine külenden Säfte erhält; und weil selbst

Schutz gegen die Kälte dient, und unter der
Linie villeicht durch seine helle Farbe am Tage
gegen Sonnenstich, und doch auch gegen die
kalten Nächte schützt. Einige Gewächse dieser
heissen Gegenden sind wie mit Perlgen, andre
(mesembryanthemum cristallinum) wie mit
unzäligen Glaströpfgen besetzt u. s. w.

§. 187.

Auch unter den Säften der Pflanzen ist
viel merkwürdige Verschiedenheit. Manche ent-
halten einen milchichten, theils ätzenden Saft;
andre geben ein Gummi; verschiedne Tangel-
bäume im höhern Alter ein Harz. Andre Cam-
pher; andre Zucker, Wachs u. s. w. Die
Birken und einige andre Bäume enthalten im
Frühjahr, wenn die Nahrung aus der Erde
vom neuen und mit Gewalt in die Bäume
schiest, eine Menge besondern Wassers u. s. w.

§. 188.

Daß diese verschiednen Säfte durch man-
cherley Abscheidungen (Secretiones) und Ver-
änderungen des eingesogenen an sich sehr ein-
fachen Nahrungssaftes (§. 175.), in den Pflan-
zen selbst bereitet werden müssen, erhellet
schon daraus weil im gleichen Erdreich und
auf demselben Gartenbeete die Raute ihre bit-
tern, der Saurampfer seine sauren und der Lat-
tig seine külenden Säfte erhält; und weil selbst

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0469" xml:id="pb457_0001" n="457"/>
Schutz gegen die Kälte dient, und unter der<lb/>
Linie villeicht durch seine helle Farbe am Tage<lb/>
gegen Sonnenstich, und doch auch gegen die<lb/>
kalten Nächte schützt. Einige Gewächse dieser<lb/>
heissen Gegenden sind wie mit Perlgen, andre<lb/>
(<hi rendition="#aq">mesembryanthemum cristallinum</hi>) wie mit<lb/>
unzäligen Glaströpfgen besetzt u. s. w.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 187.</head><lb/>
          <p>Auch unter den Säften der Pflanzen ist<lb/>
viel merkwürdige Verschiedenheit. Manche ent-<lb/>
halten einen milchichten, theils ätzenden Saft;<lb/>
andre geben ein Gummi; verschiedne Tangel-<lb/>
bäume im höhern Alter ein Harz. Andre Cam-<lb/>
pher; andre Zucker, Wachs u. s. w. Die<lb/>
Birken und einige andre Bäume enthalten im<lb/>
Frühjahr, wenn die Nahrung aus der Erde<lb/>
vom neuen und mit Gewalt in die Bäume<lb/>
schiest, eine Menge besondern Wassers u. s. w.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 188.</head><lb/>
          <p>Daß diese verschiednen Säfte durch man-<lb/>
cherley Abscheidungen (<hi rendition="#aq">Secretiones</hi>) und Ver-<lb/>
änderungen des eingesogenen an sich sehr ein-<lb/>
fachen Nahrungssaftes (§. 175.), in den Pflan-<lb/>
zen selbst bereitet werden müssen, erhellet<lb/>
schon daraus weil im gleichen Erdreich und<lb/>
auf demselben Gartenbeete die Raute ihre bit-<lb/>
tern, der Saurampfer seine sauren und der Lat-<lb/>
tig seine külenden Säfte erhält; und weil selbst<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[457/0469] Schutz gegen die Kälte dient, und unter der Linie villeicht durch seine helle Farbe am Tage gegen Sonnenstich, und doch auch gegen die kalten Nächte schützt. Einige Gewächse dieser heissen Gegenden sind wie mit Perlgen, andre (mesembryanthemum cristallinum) wie mit unzäligen Glaströpfgen besetzt u. s. w. §. 187. Auch unter den Säften der Pflanzen ist viel merkwürdige Verschiedenheit. Manche ent- halten einen milchichten, theils ätzenden Saft; andre geben ein Gummi; verschiedne Tangel- bäume im höhern Alter ein Harz. Andre Cam- pher; andre Zucker, Wachs u. s. w. Die Birken und einige andre Bäume enthalten im Frühjahr, wenn die Nahrung aus der Erde vom neuen und mit Gewalt in die Bäume schiest, eine Menge besondern Wassers u. s. w. §. 188. Daß diese verschiednen Säfte durch man- cherley Abscheidungen (Secretiones) und Ver- änderungen des eingesogenen an sich sehr ein- fachen Nahrungssaftes (§. 175.), in den Pflan- zen selbst bereitet werden müssen, erhellet schon daraus weil im gleichen Erdreich und auf demselben Gartenbeete die Raute ihre bit- tern, der Saurampfer seine sauren und der Lat- tig seine külenden Säfte erhält; und weil selbst

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/469
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/469>, abgerufen am 25.04.2024.