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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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cen, durch has schillern von rothem oder grü-
nem Golde u. s. w. über alle übrigen Thie-
re erheben, unter denen nur etwa manche
Insecten den Vögeln, ihrer körperlichen
Schönheit wegen, an die Seite gesetzt wer-
den dürfen. Die Raubvögel ausgenommen
so sind fast bey allen übrigen die Männchen
schöner befiedert als die Weibgen, und was
wir oben von den organisirten Körpern über-
haupt gesagt haben, daß ihre Farben in kal-
ten Climaten blaß und matt, in heissen Ge-
genden hingegen dunkler und höher sind, fin-
det sich auch vorzüglich bey den Vögeln be-
stätigt. Denn ob sich gleich auch hier zu Lande
sehr schön gefärbte Vögel, wie die Grün-
spechte, Goldamseln, Eisvögel, Dompfaf-
fen, Stiglitzen etc. und hingegen auch zwi-
schen den Wendezirckeln genug unansehnlich
gefärbte finden, so sind doch die bey weitem
allerschönsten Vögel, die Pfauen, Colibri, Pa-
pagayen etc. so wie der Leopard und der Ze-
bra, wie die schönsten Schmetterlinge und
wie die schönsten Blumen, den heissen Zo-
nen eigen.

§. 64.

Im innern Körperbau und in der
Verrichtung der Eingeweide haben die Vö-
gel viele Gleichheit mit der vorigen Classe
der warmblütigen Thiere. Nur zeichnen sie

cen, durch has schillern von rothem oder grü-
nem Golde u. s. w. über alle übrigen Thie-
re erheben, unter denen nur etwa manche
Insecten den Vögeln, ihrer körperlichen
Schönheit wegen, an die Seite gesetzt wer-
den dürfen. Die Raubvögel ausgenommen
so sind fast bey allen übrigen die Männchen
schöner befiedert als die Weibgen, und was
wir oben von den organisirten Körpern über-
haupt gesagt haben, daß ihre Farben in kal-
ten Climaten blaß und matt, in heissen Ge-
genden hingegen dunkler und höher sind, fin-
det sich auch vorzüglich bey den Vögeln be-
stätigt. Denn ob sich gleich auch hier zu Lande
sehr schön gefärbte Vögel, wie die Grün-
spechte, Goldamseln, Eisvögel, Dompfaf-
fen, Stiglitzen ꝛc. und hingegen auch zwi-
schen den Wendezirckeln genug unansehnlich
gefärbte finden, so sind doch die bey weitem
allerschönsten Vögel, die Pfauen, Colibri, Pa-
pagayen ꝛc. so wie der Leopard und der Ze-
bra, wie die schönsten Schmetterlinge und
wie die schönsten Blumen, den heissen Zo-
nen eigen.

§. 64.

Im innern Körperbau und in der
Verrichtung der Eingeweide haben die Vö-
gel viele Gleichheit mit der vorigen Classe
der warmblütigen Thiere. Nur zeichnen sie

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[151/0163] cen, durch has schillern von rothem oder grü- nem Golde u. s. w. über alle übrigen Thie- re erheben, unter denen nur etwa manche Insecten den Vögeln, ihrer körperlichen Schönheit wegen, an die Seite gesetzt wer- den dürfen. Die Raubvögel ausgenommen so sind fast bey allen übrigen die Männchen schöner befiedert als die Weibgen, und was wir oben von den organisirten Körpern über- haupt gesagt haben, daß ihre Farben in kal- ten Climaten blaß und matt, in heissen Ge- genden hingegen dunkler und höher sind, fin- det sich auch vorzüglich bey den Vögeln be- stätigt. Denn ob sich gleich auch hier zu Lande sehr schön gefärbte Vögel, wie die Grün- spechte, Goldamseln, Eisvögel, Dompfaf- fen, Stiglitzen ꝛc. und hingegen auch zwi- schen den Wendezirckeln genug unansehnlich gefärbte finden, so sind doch die bey weitem allerschönsten Vögel, die Pfauen, Colibri, Pa- pagayen ꝛc. so wie der Leopard und der Ze- bra, wie die schönsten Schmetterlinge und wie die schönsten Blumen, den heissen Zo- nen eigen. §. 64. Im innern Körperbau und in der Verrichtung der Eingeweide haben die Vö- gel viele Gleichheit mit der vorigen Classe der warmblütigen Thiere. Nur zeichnen sie

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/163>, abgerufen am 28.03.2024.