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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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so damit versehen sind, nicht wie bey allen roth,
blütigen Thieren horizontal auf und nieder, son-
dern seitwärts hin und her bewegen: und end-
lich durch die größere Anzahl Füße, da die voll-
kommenen Insecten zum allermindesten ihrer
sechs, manche aber wol auf anderthalbhundert etc.
haben.

§. 124.

Ausser den angegebenen Merkzeichen, haben
die Insecten wenige Eigenschaften, die ihnen
allen gemein wären. Die ganz unermeßliche
Anzahl der Gattungen, ihre so unendlich ver-
schiedenen Bestimmungen, und dahin abzwek-
kende eben so verschiedene Lebensart, Bedürf-
nisse etc. erfordern einen äußerst mannichfaltigen
Körperbau, in welchem sie, so wie in der un-
gleichen Größe ihres Körpers ausnehmend
von einander abweichen.

§. 125.

Selbst die äußere Bedeckung ihres Körpers
ist weit mannichfaltiger als bey den übrigen
Thieren. Sehr viele sind wie mit einem horn-
artigen Panzer überzogen, der aus mehrern
Stücken besteht die sich wie die Schienen eines
Blechhandschuhes über einander schieben lassen;
und wodurch diese Thiere für mancherley Unfällen
gesichert, und für den Mangel der Knochen die
bey andern Thieren zur Grundlage der Muskeln

so damit versehen sind, nicht wie bey allen roth,
blütigen Thieren horizontal auf und nieder, son-
dern seitwärts hin und her bewegen: und end-
lich durch die größere Anzahl Füße, da die voll-
kommenen Insecten zum allermindesten ihrer
sechs, manche aber wol auf anderthalbhundert ꝛc.
haben.

§. 124.

Ausser den angegebenen Merkzeichen, haben
die Insecten wenige Eigenschaften, die ihnen
allen gemein wären. Die ganz unermeßliche
Anzahl der Gattungen, ihre so unendlich ver-
schiedenen Bestimmungen, und dahin abzwek-
kende eben so verschiedene Lebensart, Bedürf-
nisse ꝛc. erfordern einen äußerst mannichfaltigen
Körperbau, in welchem sie, so wie in der un-
gleichen Größe ihres Körpers ausnehmend
von einander abweichen.

§. 125.

Selbst die äußere Bedeckung ihres Körpers
ist weit mannichfaltiger als bey den übrigen
Thieren. Sehr viele sind wie mit einem horn-
artigen Panzer überzogen, der aus mehrern
Stücken besteht die sich wie die Schienen eines
Blechhandschuhes über einander schieben lassen;
und wodurch diese Thiere für mancherley Unfällen
gesichert, und für den Mangel der Knochen die
bey andern Thieren zur Grundlage der Muskeln

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[329/0349] so damit versehen sind, nicht wie bey allen roth, blütigen Thieren horizontal auf und nieder, son- dern seitwärts hin und her bewegen: und end- lich durch die größere Anzahl Füße, da die voll- kommenen Insecten zum allermindesten ihrer sechs, manche aber wol auf anderthalbhundert ꝛc. haben. §. 124. Ausser den angegebenen Merkzeichen, haben die Insecten wenige Eigenschaften, die ihnen allen gemein wären. Die ganz unermeßliche Anzahl der Gattungen, ihre so unendlich ver- schiedenen Bestimmungen, und dahin abzwek- kende eben so verschiedene Lebensart, Bedürf- nisse ꝛc. erfordern einen äußerst mannichfaltigen Körperbau, in welchem sie, so wie in der un- gleichen Größe ihres Körpers ausnehmend von einander abweichen. §. 125. Selbst die äußere Bedeckung ihres Körpers ist weit mannichfaltiger als bey den übrigen Thieren. Sehr viele sind wie mit einem horn- artigen Panzer überzogen, der aus mehrern Stücken besteht die sich wie die Schienen eines Blechhandschuhes über einander schieben lassen; und wodurch diese Thiere für mancherley Unfällen gesichert, und für den Mangel der Knochen die bey andern Thieren zur Grundlage der Muskeln

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/349>, abgerufen am 28.03.2024.