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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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dem ausschließlichen Eigenthum der Thiere, nem-
lich der willkührlichen Bewegung, als von wel-
cher auch bey den, wegen ihrer Bewegung be-
rufensten Pflanzen (wie z. B. beym hedysarum
gyrans
) doch nicht die mindeste ächte Spur zu
erkennen ist.

§. 178.

Außer den bisher beschriebenen Theilen der
Gewächse, sind auch einige, wie der Weinstock
mit Gabeln und Schlingen zum fortranken und
anhalten; andre mit Dornen (aculei) in der
Rinde; oder mit Stacheln (spinae) die aus
dem Holze selbst entspringen, versehen. Manche
Wanzen der kältern und heissesten Erdstriche
sind auch mit einem mehlichten oder wollichten
Ueberzuge bedeckt; der ihnen in Norden zum
Schutz gegen die Kälte dient, und unter der Linie
vielleicht durch seine helle Farbe am Tage gegen
Sonnenstich, und doch auch gegen die kalten
dächte schützt. Einige Gewächse dieser heissen
Gegenden sind wie mir Perlgen, andre (mesem-
bryanthemum crystallinum
) wie mit unzähligen
Glaströpfgen besetzt u. s. w.

§. 179.

Aus den gedachtermaßen von den Gewächsen
eingesognen und in ihre festen Theile verbreiteten
Nahrungssäften (§. 168 und 173) werden nun
die ihnen eignen specifiken vegetabilischen Säfte
bereitet, die man wieder in den durchs ganze

dem ausschließlichen Eigenthum der Thiere, nem-
lich der willkührlichen Bewegung, als von wel-
cher auch bey den, wegen ihrer Bewegung be-
rufensten Pflanzen (wie z. B. beym hedysarum
gyrans
) doch nicht die mindeste ächte Spur zu
erkennen ist.

§. 178.

Außer den bisher beschriebenen Theilen der
Gewächse, sind auch einige, wie der Weinstock
mit Gabeln und Schlingen zum fortranken und
anhalten; andre mit Dornen (aculei) in der
Rinde; oder mit Stacheln (spinae) die aus
dem Holze selbst entspringen, versehen. Manche
Wanzen der kältern und heissesten Erdstriche
sind auch mit einem mehlichten oder wollichten
Ueberzuge bedeckt; der ihnen in Norden zum
Schutz gegen die Kälte dient, und unter der Linie
vielleicht durch seine helle Farbe am Tage gegen
Sonnenstich, und doch auch gegen die kalten
dächte schützt. Einige Gewächse dieser heissen
Gegenden sind wie mir Perlgen, andre (mesem-
bryanthemum crystallinum
) wie mit unzähligen
Glaströpfgen besetzt u. s. w.

§. 179.

Aus den gedachtermaßen von den Gewächsen
eingesognen und in ihre festen Theile verbreiteten
Nahrungssäften (§. 168 und 173) werden nun
die ihnen eignen specifiken vegetabilischen Säfte
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[529/0549] dem ausschließlichen Eigenthum der Thiere, nem- lich der willkührlichen Bewegung, als von wel- cher auch bey den, wegen ihrer Bewegung be- rufensten Pflanzen (wie z. B. beym hedysarum gyrans) doch nicht die mindeste ächte Spur zu erkennen ist. §. 178. Außer den bisher beschriebenen Theilen der Gewächse, sind auch einige, wie der Weinstock mit Gabeln und Schlingen zum fortranken und anhalten; andre mit Dornen (aculei) in der Rinde; oder mit Stacheln (spinae) die aus dem Holze selbst entspringen, versehen. Manche Wanzen der kältern und heissesten Erdstriche sind auch mit einem mehlichten oder wollichten Ueberzuge bedeckt; der ihnen in Norden zum Schutz gegen die Kälte dient, und unter der Linie vielleicht durch seine helle Farbe am Tage gegen Sonnenstich, und doch auch gegen die kalten dächte schützt. Einige Gewächse dieser heissen Gegenden sind wie mir Perlgen, andre (mesem- bryanthemum crystallinum) wie mit unzähligen Glaströpfgen besetzt u. s. w. §. 179. Aus den gedachtermaßen von den Gewächsen eingesognen und in ihre festen Theile verbreiteten Nahrungssäften (§. 168 und 173) werden nun die ihnen eignen specifiken vegetabilischen Säfte bereitet, die man wieder in den durchs ganze

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/549>, abgerufen am 28.03.2024.