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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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Findet sich im innern von Ober- Aegypten, be-
sonders am Nil, dessen Symbol es auf alten
Kunstwerken vorstellt, und macht, da es schnell
und leicht schwimmt, die Fahrt auf diesem Flusse
gefährlich; doch scheut es das Feuer, das des-
halb zur Vorsicht auf den Schiffen unterhalten
wird. Ein erwachsenes Nilpferd wiegt wenig-
stens viertehalb tausend Pfund, und hat bey-
nahe die Größe vom Rhinocer. Es macht sein
Lager in dickem Schilf, nährt sich von Vegeta-
bilien und Fischen, frißt viel, und thut daher
den Reisfeldern großen Schaden. Das Fleisch
des, Thiers ist eßbar. Die spätern Römischen
Kaiser haben oft Nilpferde zur Schau nach Rom
kommen lassen, jetzt aber sind sie selbst in Nie-
der- Aegypten selten oder gar nicht mehr zu
sehen.

XI. PALMATA.

Die Säugethiere mit kurzen Schwimm-
süßen. Diese Ordnung zerfällt, nach der Bil-
dung der Füße und dem Aufenthalt der Thiere,
wieder in zwey Familien: a) mit deutlichen
Zehen an den Füßen, die nur durch eine
Schwimmhaut unter einander verbunden sind:
b) mit plumpen Füßen und undeutlichen Zehen,
deren Spur fast blos durch die Krallen sichtbar
wird. Jene halten sich mehr in süßen Was-
sern, diese in der See auf.

Findet sich im innern von Ober- Aegypten, be-
sonders am Nil, dessen Symbol es auf alten
Kunstwerken vorstellt, und macht, da es schnell
und leicht schwimmt, die Fahrt auf diesem Flusse
gefährlich; doch scheut es das Feuer, das des-
halb zur Vorsicht auf den Schiffen unterhalten
wird. Ein erwachsenes Nilpferd wiegt wenig-
stens viertehalb tausend Pfund, und hat bey-
nahe die Größe vom Rhinocer. Es macht sein
Lager in dickem Schilf, nährt sich von Vegeta-
bilien und Fischen, frißt viel, und thut daher
den Reisfeldern großen Schaden. Das Fleisch
des, Thiers ist eßbar. Die spätern Römischen
Kaiser haben oft Nilpferde zur Schau nach Rom
kommen lassen, jetzt aber sind sie selbst in Nie-
der- Aegypten selten oder gar nicht mehr zu
sehen.

XI. PALMATA.

Die Säugethiere mit kurzen Schwimm-
süßen. Diese Ordnung zerfällt, nach der Bil-
dung der Füße und dem Aufenthalt der Thiere,
wieder in zwey Familien: a) mit deutlichen
Zehen an den Füßen, die nur durch eine
Schwimmhaut unter einander verbunden sind:
b) mit plumpen Füßen und undeutlichen Zehen,
deren Spur fast blos durch die Krallen sichtbar
wird. Jene halten sich mehr in süßen Was-
sern, diese in der See auf.

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[137/0157] Findet sich im innern von Ober- Aegypten, be- sonders am Nil, dessen Symbol es auf alten Kunstwerken vorstellt, und macht, da es schnell und leicht schwimmt, die Fahrt auf diesem Flusse gefährlich; doch scheut es das Feuer, das des- halb zur Vorsicht auf den Schiffen unterhalten wird. Ein erwachsenes Nilpferd wiegt wenig- stens viertehalb tausend Pfund, und hat bey- nahe die Größe vom Rhinocer. Es macht sein Lager in dickem Schilf, nährt sich von Vegeta- bilien und Fischen, frißt viel, und thut daher den Reisfeldern großen Schaden. Das Fleisch des, Thiers ist eßbar. Die spätern Römischen Kaiser haben oft Nilpferde zur Schau nach Rom kommen lassen, jetzt aber sind sie selbst in Nie- der- Aegypten selten oder gar nicht mehr zu sehen. XI. PALMATA. Die Säugethiere mit kurzen Schwimm- süßen. Diese Ordnung zerfällt, nach der Bil- dung der Füße und dem Aufenthalt der Thiere, wieder in zwey Familien: a) mit deutlichen Zehen an den Füßen, die nur durch eine Schwimmhaut unter einander verbunden sind: b) mit plumpen Füßen und undeutlichen Zehen, deren Spur fast blos durch die Krallen sichtbar wird. Jene halten sich mehr in süßen Was- sern, diese in der See auf.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/157>, abgerufen am 23.04.2024.