Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

Man hat diese Einrichtung für die Landwirth-
schaft benutzen gelernt, indem man auch aus der
künstlichen Vermischung von Eyern und Saa-
men der Forellen etc. junge Fische erzielen kan*).

Anm. Zu andern Merkwürdigkeiten im Zeugungsge-
schäfte der Fische gehört auch noch, daß man ein-
zeln unter denselben wirkliche Zwitter**); -
und anderseits auch völlig geschlechtlose***) Mis-
geburten gefunden haben will.

§. 116.

Die Vermehrung der Fische ist zum Wun-
der stark, so, daß ohngeachtet die Eyergen der
mehresten Fische in Verhältnis zu ihrer Statur
ungleich kleiner sind, als in irgend einer andern
Thier-Classe; dennoch bey manchen die Eyer-
stöcke größer sind als ihr ganzer übriger Körper.
Daher zählt man z. B. beym Häring zwischen
20 und 37000, beym Karpen über 200000, bey
der Schleihe 383000, beym Flinder über eine
Million Eyergen etc.****).

§. 117.

Theils haben die jungen Fische so wie
sie aus dem Eye kriegen noch nicht ihre völ-
lige Gestalt; sondern müssen sich ebenfalls so wie

*) Hannov. Magaz. v. J. 1765. S. 978 u. f.
**) s. Hrn. von Haller in den Comment. soc. sc. Got-
ting
. vol
. I. pag. 21.
***) bonnet. vol. III. pag. 506.
****) Philos. Transact. vol. LVII. pag. 280.

Man hat diese Einrichtung für die Landwirth-
schaft benutzen gelernt, indem man auch aus der
künstlichen Vermischung von Eyern und Saa-
men der Forellen ꝛc. junge Fische erzielen kan*).

Anm. Zu andern Merkwürdigkeiten im Zeugungsge-
schäfte der Fische gehört auch noch, daß man ein-
zeln unter denselben wirkliche Zwitter**); -
und anderseits auch völlig geschlechtlose***) Mis-
geburten gefunden haben will.

§. 116.

Die Vermehrung der Fische ist zum Wun-
der stark, so, daß ohngeachtet die Eyergen der
mehresten Fische in Verhältnis zu ihrer Statur
ungleich kleiner sind, als in irgend einer andern
Thier-Classe; dennoch bey manchen die Eyer-
stöcke größer sind als ihr ganzer übriger Körper.
Daher zählt man z. B. beym Häring zwischen
20 und 37000, beym Karpen über 200000, bey
der Schleihe 383000, beym Flinder über eine
Million Eyergen ꝛc.****).

§. 117.

Theils haben die jungen Fische so wie
sie aus dem Eye kriegen noch nicht ihre völ-
lige Gestalt; sondern müssen sich ebenfalls so wie

*) Hannov. Magaz. v. J. 1765. S. 978 u. f.
**) s. Hrn. von Haller in den Comment. soc. sc. Got-
ting
. vol
. I. pag. 21.
***) bonnet. vol. III. pag. 506.
****) Philos. Transact. vol. LVII. pag. 280.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0307" xml:id="pb287_0001" n="287"/>
          <p>Man hat diese Einrichtung für die Landwirth-<lb/>
schaft                         benutzen gelernt, indem man auch aus der<lb/>
künstlichen Vermischung von                         Eyern und Saa-<lb/>
men der Forellen &#xA75B;c. junge Fische erzielen                         kan<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Hannov. Magaz. v. J. 1765. S.                         978 u. f.</p></note>.</p>
          <p rendition="#indent-1 #small">Anm. Zu andern Merkwürdigkeiten im                         Zeugungsge-<lb/>
schäfte der Fische gehört auch noch, daß man                         ein-<lb/>
zeln unter denselben wirkliche Zwitter<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>s. Hrn. von Haller in den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Comment. soc. sc. Got-<lb/>
ting</hi>. vol</hi>.                         I. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 21.</p></note>; -<lb/>
und                         anderseits auch völlig geschlechtlose<note anchored="true" place="foot" n="***)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">bonnet.</hi> vol</hi>. III. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 506.</p></note> Mis-<lb/>
geburten                         gefunden haben will.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 116.</head><lb/>
          <p>Die Vermehrung der Fische ist zum Wun-<lb/>
der stark, so, daß                         ohngeachtet die Eyergen der<lb/>
mehresten Fische in Verhältnis zu ihrer                         Statur<lb/>
ungleich kleiner sind, als in irgend einer                         andern<lb/>
Thier-Classe; dennoch bey manchen die Eyer-<lb/>
stöcke größer sind als ihr ganzer übriger Körper.<lb/>
Daher zählt man z. B.                         beym Häring zwischen<lb/>
20 und 37000, beym Karpen über 200000, bey<lb/>
der                         Schleihe 383000, beym Flinder über eine<lb/>
Million Eyergen &#xA75B;c.<note anchored="true" place="foot" n="****)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philos.                         Transact</hi>. vol</hi>. LVII. <hi rendition="#aq">pag</hi>.                         280.</p></note>.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 117.</head><lb/>
          <p>Theils haben die jungen Fische so wie<lb/>
sie aus dem Eye kriegen noch nicht                         ihre völ-<lb/>
lige Gestalt; sondern müssen sich ebenfalls so                         wie<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[287/0307] Man hat diese Einrichtung für die Landwirth- schaft benutzen gelernt, indem man auch aus der künstlichen Vermischung von Eyern und Saa- men der Forellen ꝛc. junge Fische erzielen kan *). Anm. Zu andern Merkwürdigkeiten im Zeugungsge- schäfte der Fische gehört auch noch, daß man ein- zeln unter denselben wirkliche Zwitter **); - und anderseits auch völlig geschlechtlose ***) Mis- geburten gefunden haben will. §. 116. Die Vermehrung der Fische ist zum Wun- der stark, so, daß ohngeachtet die Eyergen der mehresten Fische in Verhältnis zu ihrer Statur ungleich kleiner sind, als in irgend einer andern Thier-Classe; dennoch bey manchen die Eyer- stöcke größer sind als ihr ganzer übriger Körper. Daher zählt man z. B. beym Häring zwischen 20 und 37000, beym Karpen über 200000, bey der Schleihe 383000, beym Flinder über eine Million Eyergen ꝛc. ****). §. 117. Theils haben die jungen Fische so wie sie aus dem Eye kriegen noch nicht ihre völ- lige Gestalt; sondern müssen sich ebenfalls so wie *) Hannov. Magaz. v. J. 1765. S. 978 u. f. **) s. Hrn. von Haller in den Comment. soc. sc. Got- ting. vol. I. pag. 21. ***) bonnet. vol. III. pag. 506. ****) Philos. Transact. vol. LVII. pag. 280.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/307
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/307>, abgerufen am 19.04.2024.