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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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64. oestrvs. Bremse. (Engl. gad-fly) Os
nullum, punctis tribus, absque proboscide
aut rostro exserto
.

Bey den zunächstbenannten Gattungen legt das
Weibgen seine Eyer in die Haut der lebendigen
Thiere, wodurch eine Geschwulst und Geschwür
(die sogenannte Daßelbeule) entsteht, in welchem
sich die Larve (der Engerling) ernährt.

1. +. Bouis. Die Ochsenbremse. O. niger, alis
immaculatis, thorace apice antice posticeque
pilis griseis, abdomine antice pilis griseis
apiceque flauo-fuluis
. *

Sulzers Gesch. tab. XXVIII. fig. 1.

2. Tarandi. Die Kennthierbremse. O. alis
immaculatis, thorace flauo fascia nigra, ab-
domine fuluo apice flauo
.

3. +. Haemorrhoidalis. Die Pferdebremse. O.
fuluo griseus, thorace fascia transuersa
nigra, alis maculatis pedibus fuluis
. *

Frisch P. V. tab. VII.

Ein für die Pferde lästiges, auch wol gar töd-
liches Thier. Das Weibgen paßt die Zeit ab,
wann das Pferd sich seines Unraths entledigt,
und legt ihm seine Eyer ans Ende des Mast-
darms. Die jungen Larven kriechen sodann durch
die 84 Fuß langen Gedärme des Pferds in dessen
Magen, wo ich sie selbst bey Zergliederungen oft
zu mehrern Hunderten, von der Grösse eines
Dattelkerns, und alle mit ihren Häkgen an der
innern Haut des Magens befestigt, gefunden
habe. Zuweilen durchbohren sie den Magen,
und verursachen den Brand. Gemeiniglich aber
kriechen sie, wann sich die Zeit ihrer Verwand-
lung herbey naht, denselben langen finstern
Weg, durch den sie ankamen, zurück, stürzen

64. oestrvs. Bremse. (Engl. gad-fly) Os
nullum, punctis tribus, absque proboscide
aut rostro exserto
.

Bey den zunächstbenannten Gattungen legt das
Weibgen seine Eyer in die Haut der lebendigen
Thiere, wodurch eine Geschwulst und Geschwür
(die sogenannte Daßelbeule) entsteht, in welchem
sich die Larve (der Engerling) ernährt.

1. †. Bouis. Die Ochsenbremse. O. niger, alis
immaculatis, thorace apice antice posticeque
pilis griseis, abdomine antice pilis griseis
apiceque flauo-fuluis
. *

Sulzers Gesch. tab. XXVIII. fig. 1.

2. Tarandi. Die Kennthierbremse. O. alis
immaculatis, thorace flauo fascia nigra, ab-
domine fuluo apice flauo
.

3. †. Haemorrhoidalis. Die Pferdebremse. O.
fuluo griseus, thorace fascia transuersa
nigra, alis maculatis pedibus fuluis
. *

Frisch P. V. tab. VII.

Ein für die Pferde lästiges, auch wol gar töd-
liches Thier. Das Weibgen paßt die Zeit ab,
wann das Pferd sich seines Unraths entledigt,
und legt ihm seine Eyer ans Ende des Mast-
darms. Die jungen Larven kriechen sodann durch
die 84 Fuß langen Gedärme des Pferds in dessen
Magen, wo ich sie selbst bey Zergliederungen oft
zu mehrern Hunderten, von der Grösse eines
Dattelkerns, und alle mit ihren Häkgen an der
innern Haut des Magens befestigt, gefunden
habe. Zuweilen durchbohren sie den Magen,
und verursachen den Brand. Gemeiniglich aber
kriechen sie, wann sich die Zeit ihrer Verwand-
lung herbey naht, denselben langen finstern
Weg, durch den sie ankamen, zurück, stürzen

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[426/0446] 64. oestrvs. Bremse. (Engl. gad-fly) Os nullum, punctis tribus, absque proboscide aut rostro exserto. Bey den zunächstbenannten Gattungen legt das Weibgen seine Eyer in die Haut der lebendigen Thiere, wodurch eine Geschwulst und Geschwür (die sogenannte Daßelbeule) entsteht, in welchem sich die Larve (der Engerling) ernährt. 1. †. Bouis. Die Ochsenbremse. O. niger, alis immaculatis, thorace apice antice posticeque pilis griseis, abdomine antice pilis griseis apiceque flauo-fuluis. * Sulzers Gesch. tab. XXVIII. fig. 1. 2. Tarandi. Die Kennthierbremse. O. alis immaculatis, thorace flauo fascia nigra, ab- domine fuluo apice flauo. 3. †. Haemorrhoidalis. Die Pferdebremse. O. fuluo griseus, thorace fascia transuersa nigra, alis maculatis pedibus fuluis. * Frisch P. V. tab. VII. Ein für die Pferde lästiges, auch wol gar töd- liches Thier. Das Weibgen paßt die Zeit ab, wann das Pferd sich seines Unraths entledigt, und legt ihm seine Eyer ans Ende des Mast- darms. Die jungen Larven kriechen sodann durch die 84 Fuß langen Gedärme des Pferds in dessen Magen, wo ich sie selbst bey Zergliederungen oft zu mehrern Hunderten, von der Grösse eines Dattelkerns, und alle mit ihren Häkgen an der innern Haut des Magens befestigt, gefunden habe. Zuweilen durchbohren sie den Magen, und verursachen den Brand. Gemeiniglich aber kriechen sie, wann sich die Zeit ihrer Verwand- lung herbey naht, denselben langen finstern Weg, durch den sie ankamen, zurück, stürzen

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/446>, abgerufen am 24.04.2024.