Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

Schröpfkopf. Die Arme die diesen Thieren
oft von Muscheln abgekneipt, und von Fischen
abgebissen werden, werden ihnen, wie schon
die Alten wußten, leicht reproducirt
. Die mehresten Gat-
tungen werden auch durch den schwarzen Saft
merkwürdig, den sie in einem besondern Behälter
im Leibe führen, und willkürlich von sich Lassen,
und dadurch das Wasser zunächst um sich ver-
dunkeln können. Hr. Prof. Schneider hat das
ganze Geschlecht schicklich in folgende zwey Fami-
lien abgetheilt:

A) promuscidibus binis; ventre pinnato; ossi-
culo dorsi
.

1. Officinalis. Der Kuttelfisch, die Seekatze.
(Fr. la seiche.) S. ventre latissimo rotundato
vndique pinna cincto, offe dorsali maximo
. *

rondelet. de riscib. pag 498.

swamerdam biblia nat. tab. L. fig. 1.

Besonders von dieser Gattung kommt das häu-
figste os sepiae (das sogenannte weisse Fisch-
bein das auch in manchen Gegenden Meer-
schaum heißt) eine breite knochichte Schulpe
von sehr sonderbarer Textur, im Rücken des
Thiers. Die sogenannten Seetrauben (vuae
marinae
) sind die Eyerstöcke dieser und verwand-
ter Gattungen.

2. Loligo. Der Calmar. (Fr. le casseron.)
S. ventre fricto subulato, pinna augulari
media, osse dorsali penniformi
. *

rondelet pag. 506.

turberv. needham nouv. observ. microsc.
tab
. I. II.

Was Plinius u. a. Alte von der loligo sagen,
und von manchen neuern abgeläugnet worden,

Schröpfkopf. Die Arme die diesen Thieren
oft von Muscheln abgekneipt, und von Fischen
abgebissen werden, werden ihnen, wie schon
die Alten wußten, leicht reproducirt
. Die mehresten Gat-
tungen werden auch durch den schwarzen Saft
merkwürdig, den sie in einem besondern Behälter
im Leibe führen, und willkürlich von sich Lassen,
und dadurch das Wasser zunächst um sich ver-
dunkeln können. Hr. Prof. Schneider hat das
ganze Geschlecht schicklich in folgende zwey Fami-
lien abgetheilt:

A) promuscidibus binis; ventre pinnato; ossi-
culo dorsi
.

1. Officinalis. Der Kuttelfisch, die Seekatze.
(Fr. la seiche.) S. ventre latissimo rotundato
vndique pinna cincto, offe dorsali maximo
. *

rondelet. de riscib. pag 498.

swamerdam biblia nat. tab. L. fig. 1.

Besonders von dieser Gattung kommt das häu-
figste os sepiae (das sogenannte weisse Fisch-
bein das auch in manchen Gegenden Meer-
schaum heißt) eine breite knochichte Schulpe
von sehr sonderbarer Textur, im Rücken des
Thiers. Die sogenannten Seetrauben (vuae
marinae
) sind die Eyerstöcke dieser und verwand-
ter Gattungen.

2. Loligo. Der Calmar. (Fr. le casseron.)
S. ventre fricto subulato, pinna augulari
media, osse dorsali penniformi
. *

rondelet pag. 506.

turberv. needham nouv. observ. microsc.
tab
. I. II.

Was Plinius u. a. Alte von der loligo sagen,
und von manchen neuern abgeläugnet worden,

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0493" xml:id="pb473_0001" n="473"/>
Schröpfkopf. Die Arme die                             diesen Thieren<lb/>
oft von Muscheln abgekneipt, und von                             Fischen<lb/>
abgebissen werden, <choice><sic>besitzen wie schon die Alten<lb/>
wußten,                                 Reproductionskraft</sic><corr source="#pbXI_0001" type="corrigenda">werden ihnen, wie schon<lb/>
die Alten wußten, leicht                                     reproducirt</corr></choice>. Die mehresten Gat-<lb/>
tungen werden                             auch durch den schwarzen Saft<lb/>
merkwürdig, den sie in einem besondern                             Behälter<lb/>
im Leibe führen, und willkürlich von sich Lassen,<lb/>
und                             dadurch das Wasser zunächst um sich ver-<lb/>
dunkeln                             können. Hr. Prof. Schneider hat das<lb/>
ganze Geschlecht schicklich in                             folgende zwey Fami-<lb/>
lien abgetheilt:</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">A) <hi rendition="#i">promuscidibus binis; ventre pinnato; ossi-<lb/>
culo                             dorsi</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Officinalis</hi></hi>. Der Kuttelfisch, die Seekatze.<lb/>
(Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">la seiche</hi>.) S. ventre latissimo                             rotundato<lb/>
vndique pinna cincto, offe dorsali maximo</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">rondelet</hi>. <hi rendition="#i">de riscib</hi>. pag</hi> 498.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">swamerdam</hi><hi rendition="#i">biblia nat</hi>. tab</hi>. L. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1.</p>
            <p rendition="#l1em">Besonders von dieser Gattung kommt das häu-<lb type="inWord"/>
figste <hi rendition="#aq">os sepiae</hi> (das sogenannte                             weisse Fisch-<lb/>
bein das auch in manchen Gegenden                             Meer-<lb/>
schaum heißt) eine breite knochichte                             Schulpe<lb/>
von sehr sonderbarer Textur, im Rücken des<lb/>
Thiers. Die                             sogenannten Seetrauben (<hi rendition="#aq">vuae<lb/>
marinae</hi>) sind                             die Eyerstöcke dieser und verwand-<lb/>
ter Gattungen.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Loligo</hi></hi>. Der Calmar. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le casseron</hi></hi>.)<lb/><hi rendition="#aq">S. ventre                             fricto subulato, pinna augulari<lb/>
media, osse dorsali penniformi</hi>.                             *</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">rondelet</hi> pag</hi>. 506.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">turberv.                             needham</hi><hi rendition="#i">nouv. observ.                             microsc</hi>.<lb/>
tab</hi>. I. II.</p>
            <p rendition="#l1em">Was Plinius u. a. Alte von der <hi rendition="#aq">loligo</hi> sagen,<lb/>
und von manchen neuern abgeläugnet worden,<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[473/0493] Schröpfkopf. Die Arme die diesen Thieren oft von Muscheln abgekneipt, und von Fischen abgebissen werden, werden ihnen, wie schon die Alten wußten, leicht reproducirt. Die mehresten Gat- tungen werden auch durch den schwarzen Saft merkwürdig, den sie in einem besondern Behälter im Leibe führen, und willkürlich von sich Lassen, und dadurch das Wasser zunächst um sich ver- dunkeln können. Hr. Prof. Schneider hat das ganze Geschlecht schicklich in folgende zwey Fami- lien abgetheilt: A) promuscidibus binis; ventre pinnato; ossi- culo dorsi. 1. Officinalis. Der Kuttelfisch, die Seekatze. (Fr. la seiche.) S. ventre latissimo rotundato vndique pinna cincto, offe dorsali maximo. * rondelet. de riscib. pag 498. swamerdam biblia nat. tab. L. fig. 1. Besonders von dieser Gattung kommt das häu- figste os sepiae (das sogenannte weisse Fisch- bein das auch in manchen Gegenden Meer- schaum heißt) eine breite knochichte Schulpe von sehr sonderbarer Textur, im Rücken des Thiers. Die sogenannten Seetrauben (vuae marinae) sind die Eyerstöcke dieser und verwand- ter Gattungen. 2. Loligo. Der Calmar. (Fr. le casseron.) S. ventre fricto subulato, pinna augulari media, osse dorsali penniformi. * rondelet pag. 506. turberv. needham nouv. observ. microsc. tab. I. II. Was Plinius u. a. Alte von der loligo sagen, und von manchen neuern abgeläugnet worden,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/493
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/493>, abgerufen am 28.03.2024.