sogenannten Gefäße (Adern) und auf das dazwi- schen liegende Zellengewebe zu reduciren scheint. - Unter jenen sind besonders die so aus platten in die Länge gewundnen Spiralfäden bestehen: und im zellichten Gewebe vorzüglich die dazwischen ausgestreuten größern Bläsgen (vtriculi) zu merken.
§. 165.
Die aus diesem allgemeinen einfachen Grund- stoff zusammen gesetzten besondern Organe der Pflanzen und ihre Geschäfte lassen sich am füg- lichsten nach den allgemeinen Bestimmungen der organisirten Körper (§. 6.) in die zur Ernährung und in die zur Fortpflanzung gehörigen, abthei- len. Von jenen zuerst.
§. 166.
Das Hauptwerkzeug zur Nutrition der Pflan- zen, wodurch ihnen nemlich ihr Nahrungsaft zugeführt wird, ist die Wurzel, womit die allermehresten in der Erde fest sitzen, und deren Größe und Umfang zuweilen beträchtlicher ist als des ganzen übrigen Gewächses. Die Kraft mit welcher sie umherranken ist so stark, daß wohl dicke Mauern, nicht nur durch große Ei- chenwurzeln, sondern schon durch die kleinen Rau- penänlichen Würzelgen des Epheus gesprengt werden können. Um auch nackte Mauern und Felsen mit Gewächsen zu beleben daß sie daran Wurzel schlagen können, läßt die Natur erst
sogenannten Gefäße (Adern) und auf das dazwi- schen liegende Zellengewebe zu reduciren scheint. - Unter jenen sind besonders die so aus platten in die Länge gewundnen Spiralfäden bestehen: und im zellichten Gewebe vorzüglich die dazwischen ausgestreuten größern Bläsgen (vtriculi) zu merken.
§. 165.
Die aus diesem allgemeinen einfachen Grund- stoff zusammen gesetzten besondern Organe der Pflanzen und ihre Geschäfte lassen sich am füg- lichsten nach den allgemeinen Bestimmungen der organisirten Körper (§. 6.) in die zur Ernährung und in die zur Fortpflanzung gehörigen, abthei- len. Von jenen zuerst.
§. 166.
Das Hauptwerkzeug zur Nutrition der Pflan- zen, wodurch ihnen nemlich ihr Nahrungsaft zugeführt wird, ist die Wurzel, womit die allermehresten in der Erde fest sitzen, und deren Größe und Umfang zuweilen beträchtlicher ist als des ganzen übrigen Gewächses. Die Kraft mit welcher sie umherranken ist so stark, daß wohl dicke Mauern, nicht nur durch große Ei- chenwurzeln, sondern schon durch die kleinen Rau- penänlichen Würzelgen des Epheus gesprengt werden können. Um auch nackte Mauern und Felsen mit Gewächsen zu beleben daß sie daran Wurzel schlagen können, läßt die Natur erst
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[522/0542]
sogenannten Gefäße (Adern) und auf das dazwi-
schen liegende Zellengewebe zu reduciren scheint. -
Unter jenen sind besonders die so aus platten in
die Länge gewundnen Spiralfäden bestehen: und
im zellichten Gewebe vorzüglich die dazwischen
ausgestreuten größern Bläsgen (vtriculi) zu
merken.
§. 165.
Die aus diesem allgemeinen einfachen Grund-
stoff zusammen gesetzten besondern Organe der
Pflanzen und ihre Geschäfte lassen sich am füg-
lichsten nach den allgemeinen Bestimmungen der
organisirten Körper (§. 6.) in die zur Ernährung
und in die zur Fortpflanzung gehörigen, abthei-
len. Von jenen zuerst.
§. 166.
Das Hauptwerkzeug zur Nutrition der Pflan-
zen, wodurch ihnen nemlich ihr Nahrungsaft
zugeführt wird, ist die Wurzel, womit die
allermehresten in der Erde fest sitzen, und deren
Größe und Umfang zuweilen beträchtlicher ist
als des ganzen übrigen Gewächses. Die Kraft
mit welcher sie umherranken ist so stark, daß
wohl dicke Mauern, nicht nur durch große Ei-
chenwurzeln, sondern schon durch die kleinen Rau-
penänlichen Würzelgen des Epheus gesprengt
werden können. Um auch nackte Mauern und
Felsen mit Gewächsen zu beleben daß sie daran
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/542>, abgerufen am 25.04.2024.
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