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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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3. Scriptorius. Die schwarze Kreite.

Von feinem Korn, aber weich, geschmeidig.

4. cornevs. Hornfelsstein, Hornblende. -
Alaun-Erde innigst vermischt mit Eisen-
Kalk, Kiesel-Erde, weniger Bittersalz-
Erde, und noch weniger Kalk-Erde.

Von verschiedner Farbe, meist schwarz und
grau, auch von verschiednem Korn und ungleicher
Härte. Doch daß er wohl nie am Stahl Feuer
giebt. Theils auf der Oberfläche glänzend.

5. zeolithvs. - Alaun-Erde mit Kalk-
und Kiesel-Erde gemischt.

Diese erst neuerlich bekannt wordene Steinart
findet sich von verschiedner Farbe, Durchsichtig-
keit, Dichtigkeit etc., und mancherley Gestaltung.
Meist weiß, oder bräunlich, oder grün etc. Der
auf Island und Feroe häufig in Nieren die beym
Zerschlagen in strahlichte Keile springen. So
auch die kleinen Nierchen in den Laven unsrer
benachbarten ausgebrannten Vulcane. Auf dem
St. Andreasberge am Harz finden sich zwey
Arten Zeolith in kleinen Crystallen die meist auf
den Canondrusen (S. 570) aufliegen. Die eine
Art ist halbdurchsichtig schwärzlich: die andre
hingegen Kreitenweiß.

Auch die merkwürdigen Rreuzerystallen (tab.
III. fig. 3.) die daselbst brechen, scheinen nach
Hr. Gerhards Untersuchungen zum Zeolith zu
gehören.

Und so auch die ganz neuerlich im Lünebur-
ger Gyps entdeckten würflichten Crystallen, die

3. Scriptorius. Die schwarze Kreite.

Von feinem Korn, aber weich, geschmeidig.

4. cornevs. Hornfelsstein, Hornblende. -
Alaun-Erde innigst vermischt mit Eisen-
Kalk, Kiesel-Erde, weniger Bittersalz-
Erde, und noch weniger Kalk-Erde.

Von verschiedner Farbe, meist schwarz und
grau, auch von verschiednem Korn und ungleicher
Härte. Doch daß er wohl nie am Stahl Feuer
giebt. Theils auf der Oberfläche glänzend.

5. zeolithvs. – Alaun-Erde mit Kalk-
und Kiesel-Erde gemischt.

Diese erst neuerlich bekannt wordene Steinart
findet sich von verschiedner Farbe, Durchsichtig-
keit, Dichtigkeit ꝛc., und mancherley Gestaltung.
Meist weiß, oder bräunlich, oder grün ꝛc. Der
auf Island und Feroë häufig in Nieren die beym
Zerschlagen in strahlichte Keile springen. So
auch die kleinen Nierchen in den Laven unsrer
benachbarten ausgebrannten Vulcane. Auf dem
St. Andreasberge am Harz finden sich zwey
Arten Zeolith in kleinen Crystallen die meist auf
den Canondrusen (S. 570) aufliegen. Die eine
Art ist halbdurchsichtig schwärzlich: die andre
hingegen Kreitenweiß.

Auch die merkwürdigen Rreuzerystallen (tab.
III. fig. 3.) die daselbst brechen, scheinen nach
Hr. Gerhards Untersuchungen zum Zeolith zu
gehören.

Und so auch die ganz neuerlich im Lünebur-
ger Gyps entdeckten würflichten Crystallen, die

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[591/0611] 3. Scriptorius. Die schwarze Kreite. Von feinem Korn, aber weich, geschmeidig. 4. cornevs. Hornfelsstein, Hornblende. - Alaun-Erde innigst vermischt mit Eisen- Kalk, Kiesel-Erde, weniger Bittersalz- Erde, und noch weniger Kalk-Erde. Von verschiedner Farbe, meist schwarz und grau, auch von verschiednem Korn und ungleicher Härte. Doch daß er wohl nie am Stahl Feuer giebt. Theils auf der Oberfläche glänzend. 5. zeolithvs. – Alaun-Erde mit Kalk- und Kiesel-Erde gemischt. Diese erst neuerlich bekannt wordene Steinart findet sich von verschiedner Farbe, Durchsichtig- keit, Dichtigkeit ꝛc., und mancherley Gestaltung. Meist weiß, oder bräunlich, oder grün ꝛc. Der auf Island und Feroë häufig in Nieren die beym Zerschlagen in strahlichte Keile springen. So auch die kleinen Nierchen in den Laven unsrer benachbarten ausgebrannten Vulcane. Auf dem St. Andreasberge am Harz finden sich zwey Arten Zeolith in kleinen Crystallen die meist auf den Canondrusen (S. 570) aufliegen. Die eine Art ist halbdurchsichtig schwärzlich: die andre hingegen Kreitenweiß. Auch die merkwürdigen Rreuzerystallen (tab. III. fig. 3.) die daselbst brechen, scheinen nach Hr. Gerhards Untersuchungen zum Zeolith zu gehören. Und so auch die ganz neuerlich im Lünebur- ger Gyps entdeckten würflichten Crystallen, die

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/611>, abgerufen am 20.04.2024.