Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

Feuer zurückwerfen. Doch werden einige Abar-
ten von gefärbten Demanten ihrer ausnehmen-
den Schönbert wegen den völlig ungefärbten
wohl noch vorgezogen, wie z. B. die grünen
wovon ein vorzügliches Stück im academischen
Museum befindlich ist, - so auch blaue, und
theils rothe. Demanten. - Die gelbe oder
bräunliche Färbe hingegen wird für einen Fehler
angesehen, so wie vollends eingesprengtes Pul-
ver etc.

Die schönsten Demanten kommen aus den al-
ten Felsen von Decan, Golconda, theils werden
sie auch in Flüssen gefunden. - Die Brasili-
schen sind ungleich weniger schön.

Daß schon die Alten in Demant gegraben
hätten, bleibt alles gegen einander erwogen,
doch ganz unwahrscheinlich*). Vermuthlich war
Ludw. Berquen der erste, der 2. 1475 einen De-
mant geschliffen hat**).

*) Lippert zwar behauptet es - im Supplem. zur
Daktyl. S. 131. 145 u. f. 149.
**) Es war der berühmte Stein H. Carls des Kühnen
von Burgund der ihm im folgenden Jahre in der
Schlacht bey Gransee von den Eidgenossen abge-
nommen, und an die Fugger nach Augspurg ver-
kauft worden: er ist abgebildet in lambecii bibl.
Vindobon.
L.
II. pag. 516.Die größten Demanten in der Welt s. bey Ta-
vernier, la Morraye etc. Auch bey papillon
sur la gravure en bois T
. II. pag. 281. - Den so
die Rußische Kaiserin von Gregor. Saffray er-
kauft, im Goth. Taschen-Cal. v. 1771.Die verschiednen Arten des Schnitts der De-
manten s. bey mariette tr. des pierres gravees
T
. I. pag. 159.

Feuer zurückwerfen. Doch werden einige Abar-
ten von gefärbten Demanten ihrer ausnehmen-
den Schönbert wegen den völlig ungefärbten
wohl noch vorgezogen, wie z. B. die grünen
wovon ein vorzügliches Stück im academischen
Museum befindlich ist, – so auch blaue, und
theils rothe. Demanten. – Die gelbe oder
bräunliche Färbe hingegen wird für einen Fehler
angesehen, so wie vollends eingesprengtes Pul-
ver ꝛc.

Die schönsten Demanten kommen aus den al-
ten Felsen von Decan, Golconda, theils werden
sie auch in Flüssen gefunden. – Die Brasili-
schen sind ungleich weniger schön.

Daß schon die Alten in Demant gegraben
hätten, bleibt alles gegen einander erwogen,
doch ganz unwahrscheinlich*). Vermuthlich war
Ludw. Berquen der erste, der 2. 1475 einen De-
mant geschliffen hat**).

*) Lippert zwar behauptet es – im Supplem. zur
Daktyl. S. 131. 145 u. f. 149.
**) Es war der berühmte Stein H. Carls des Kühnen
von Burgund der ihm im folgenden Jahre in der
Schlacht bey Gransee von den Eidgenossen abge-
nommen, und an die Fugger nach Augspurg ver-
kauft worden: er ist abgebildet in lambecii bibl.
Vindobon.
L.
II. pag. 516.Die größten Demanten in der Welt s. bey Ta-
vernier, la Morraye ꝛc. Auch bey papillon
sur la gravure en bois T
. II. pag. 281. – Den so
die Rußische Kaiserin von Gregor. Saffray er-
kauft, im Goth. Taschen-Cal. v. 1771.Die verschiednen Arten des Schnitts der De-
manten s. bey mariette tr. des pierres gravées
T
. I. pag. 159.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0632" xml:id="pb612_0001" n="612"/>
Feuer zurückwerfen. Doch werden einige Abar-<lb type="inWord"/>
ten von gefärbten Demanten ihrer ausnehmen-<lb type="inWord"/>
den Schönbert wegen den völlig ungefärbten<lb/>
wohl noch                             vorgezogen, wie z. B. die grünen<lb/>
wovon ein vorzügliches Stück im                             academischen<lb/>
Museum befindlich ist, &#x2013; so auch blaue, und<lb/>
theils                             rothe. Demanten. &#x2013; Die gelbe oder<lb/>
bräunliche Färbe hingegen wird für                             einen Fehler<lb/>
angesehen, so wie vollends eingesprengtes Pul-<lb type="inWord"/>
ver &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#l1em">Die schönsten Demanten kommen aus den al-<lb type="inWord"/>
ten Felsen von Decan, Golconda, theils werden<lb/>
sie                             auch in Flüssen gefunden. &#x2013; Die Brasili-<lb/>
schen sind                             ungleich weniger schön.</p>
            <p rendition="#l1em">Daß schon die Alten in Demant gegraben<lb/>
hätten,                             bleibt alles gegen einander erwogen,<lb/>
doch ganz unwahrscheinlich<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Lippert zwar behauptet es &#x2013; im Supplem.                             zur<lb/>
Daktyl. S. 131. 145 u. f. 149.</p></note>. Vermuthlich                             war<lb/>
Ludw. Berquen der erste, der 2. 1475 einen De-<lb/>
mant geschliffen hat<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Es war der                             berühmte Stein H. Carls des Kühnen<lb/>
von Burgund der ihm im folgenden                             Jahre in der<lb/>
Schlacht bey Gransee von den Eidgenossen abge-<lb type="inWord"/>
nommen, und an die Fugger nach Augspurg ver-<lb type="inWord"/>
kauft worden: er ist abgebildet in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">lambecii</hi><hi rendition="#i">bibl.<lb/>
Vindobon.</hi> L.</hi> II. <hi rendition="#aq">pag.</hi> 516.</p><p>Die größten Demanten in der Welt s. bey Ta-<lb/>
vernier, la Morraye &#xA75B;c. Auch bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">papillon</hi><lb/><hi rendition="#i">sur la gravure                             en bois</hi> T</hi>. II. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 281. &#x2013; Den                             so<lb/>
die Rußische Kaiserin von Gregor. Saffray er-<lb/>
kauft, im Goth. Taschen-Cal. v. 1771.</p><p>Die verschiednen Arten des                             Schnitts der De-<lb/>
manten s. bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">mariette</hi> tr. <hi rendition="#i">des pierres                             gravées</hi><lb/>
T</hi>. I. pag. 159.</p></note>.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[612/0632] Feuer zurückwerfen. Doch werden einige Abar- ten von gefärbten Demanten ihrer ausnehmen- den Schönbert wegen den völlig ungefärbten wohl noch vorgezogen, wie z. B. die grünen wovon ein vorzügliches Stück im academischen Museum befindlich ist, – so auch blaue, und theils rothe. Demanten. – Die gelbe oder bräunliche Färbe hingegen wird für einen Fehler angesehen, so wie vollends eingesprengtes Pul- ver ꝛc. Die schönsten Demanten kommen aus den al- ten Felsen von Decan, Golconda, theils werden sie auch in Flüssen gefunden. – Die Brasili- schen sind ungleich weniger schön. Daß schon die Alten in Demant gegraben hätten, bleibt alles gegen einander erwogen, doch ganz unwahrscheinlich *). Vermuthlich war Ludw. Berquen der erste, der 2. 1475 einen De- mant geschliffen hat **). *) Lippert zwar behauptet es – im Supplem. zur Daktyl. S. 131. 145 u. f. 149. **) Es war der berühmte Stein H. Carls des Kühnen von Burgund der ihm im folgenden Jahre in der Schlacht bey Gransee von den Eidgenossen abge- nommen, und an die Fugger nach Augspurg ver- kauft worden: er ist abgebildet in lambecii bibl. Vindobon. L. II. pag. 516. Die größten Demanten in der Welt s. bey Ta- vernier, la Morraye ꝛc. Auch bey papillon sur la gravure en bois T. II. pag. 281. – Den so die Rußische Kaiserin von Gregor. Saffray er- kauft, im Goth. Taschen-Cal. v. 1771. Die verschiednen Arten des Schnitts der De- manten s. bey mariette tr. des pierres gravées T. I. pag. 159.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/632
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/632>, abgerufen am 25.04.2024.