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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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vierge) d. h. in ihrer wahren metallischen Ge-
stalt; oder aber vererzt (metallum mineralisa-
tum
), so daß ihnen entweder der Mangel eines
ihrer eigenthümlichen Bestandtheile (- zumal
des Phlogistons, da sie verkalkt heißen -);
oder hingegen die innige Verbindung einer frem-
den Säure oder des Schwefels etc. mit derselben,
mehr oder weniger von ihrem eigentlich metalli-
schen Ansehen benimmt, ihre Gestalt verändert etc.

§. 252.

Man theilt übrigens insgemein die Metalle
selbst in sogenannte Ganze- und in Halb-Me-
talle, und begreift unter dem letzten Namen die-
jenigen die nicht so geschmeidig sind als die
erstern und im Feuer schneller verändert wer-
den etc. Gold, Platina, Silber, Quecksilber,
Kupfer, Eisen, Zinn und Bley, hat man also zur
erstem, und hingegen Zink, Wismut, Spieß-
glas, Arsenik, Kobalt, Nickel, Braunstein,
Wolfram und Wasserbley (?) zur letztern Art
gerechnet. - Freylich aber leuchtet das relative
unbestimmte einer solchen Abtheilung von selbst ein.

§. 253.

Gold, Silber, Platina und Quecksilber wer-
den, weil sie nach dem Verkalken ohne Zusatz
eines fremden Phlogistons wieder reducirt wer-
den, zum Unterschied vollkommne oder edle
Metalle genannt.

vierge) d. h. in ihrer wahren metallischen Ge-
stalt; oder aber vererzt (metallum mineralisa-
tum
), so daß ihnen entweder der Mangel eines
ihrer eigenthümlichen Bestandtheile (– zumal
des Phlogistons, da sie verkalkt heißen –);
oder hingegen die innige Verbindung einer frem-
den Säure oder des Schwefels ꝛc. mit derselben,
mehr oder weniger von ihrem eigentlich metalli-
schen Ansehen benimmt, ihre Gestalt verändert ꝛc.

§. 252.

Man theilt übrigens insgemein die Metalle
selbst in sogenannte Ganze- und in Halb-Me-
talle, und begreift unter dem letzten Namen die-
jenigen die nicht so geschmeidig sind als die
erstern und im Feuer schneller verändert wer-
den ꝛc. Gold, Platina, Silber, Quecksilber,
Kupfer, Eisen, Zinn und Bley, hat man also zur
erstem, und hingegen Zink, Wismut, Spieß-
glas, Arsenik, Kobalt, Nickel, Braunstein,
Wolfram und Wasserbley (?) zur letztern Art
gerechnet. – Freylich aber leuchtet das relative
unbestimmte einer solchen Abtheilung von selbst ein.

§. 253.

Gold, Silber, Platina und Quecksilber wer-
den, weil sie nach dem Verkalken ohne Zusatz
eines fremden Phlogistons wieder reducirt wer-
den, zum Unterschied vollkommne oder edle
Metalle genannt.

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[635/0655] vierge) d. h. in ihrer wahren metallischen Ge- stalt; oder aber vererzt (metallum mineralisa- tum), so daß ihnen entweder der Mangel eines ihrer eigenthümlichen Bestandtheile (– zumal des Phlogistons, da sie verkalkt heißen –); oder hingegen die innige Verbindung einer frem- den Säure oder des Schwefels ꝛc. mit derselben, mehr oder weniger von ihrem eigentlich metalli- schen Ansehen benimmt, ihre Gestalt verändert ꝛc. §. 252. Man theilt übrigens insgemein die Metalle selbst in sogenannte Ganze- und in Halb-Me- talle, und begreift unter dem letzten Namen die- jenigen die nicht so geschmeidig sind als die erstern und im Feuer schneller verändert wer- den ꝛc. Gold, Platina, Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Zinn und Bley, hat man also zur erstem, und hingegen Zink, Wismut, Spieß- glas, Arsenik, Kobalt, Nickel, Braunstein, Wolfram und Wasserbley (?) zur letztern Art gerechnet. – Freylich aber leuchtet das relative unbestimmte einer solchen Abtheilung von selbst ein. §. 253. Gold, Silber, Platina und Quecksilber wer- den, weil sie nach dem Verkalken ohne Zusatz eines fremden Phlogistons wieder reducirt wer- den, zum Unterschied vollkommne oder edle Metalle genannt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/655>, abgerufen am 29.03.2024.