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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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13. cobaltvm. Kobalt.

Von graulicher Stahlfarbe. Seine specifische
Schwere 7,700. Wird in Salpetergeist und
Königswasser leicht aufgelöset, färbt die Auf-
lösung rosenfarben und macht die sogenannte
sympathetische Dinte. Das Glas färbt er
blau und wird daher als Smalte und Saflor oder
Zaffara für die Technologie so wichtig.

1. Vererzt.

(Denn gediegen ist er noch nicht gefunden.)

Vorzüglich sind folgende Kobalterzte zu
merken:

a) Kobaltocher.

Durch Luftsäure vererzt. In mancherley
Farben und verschiedner Dichtigkeit.

Es gehört dahin z. B. der schwarze derbe
Schlacken-Kobalt und der Rusartige Ko-
baltmulm.

So auch die schönen bunten (blauen,
braunen etc.) Saalfelder Kobalte etc.

b) Kobaltblüthe.

Durch Vitriol- oder Arsenik-Säure ver-
erzt. Schön Pfirschblüthfarb. Theils sau-
ber Sternförmig. Mehlicht heißt sie Ko-
baltbeschlag.

c) Stahlderber Kobalt.

Durch Arsenik vererzt mit wenigem Eisen.
Giebt meist am Stahl Feuer.

d) Glanzkobalt.

Durch Schwefel und Arsenik mit Eisen
vererzt. Ungleich weicher als der vorige.

13. cobaltvm. Kobalt.

Von graulicher Stahlfarbe. Seine specifische
Schwere 7,700. Wird in Salpetergeist und
Königswasser leicht aufgelöset, färbt die Auf-
lösung rosenfarben und macht die sogenannte
sympathetische Dinte. Das Glas färbt er
blau und wird daher als Smalte und Saflor oder
Zaffara für die Technologie so wichtig.

1. Vererzt.

(Denn gediegen ist er noch nicht gefunden.)

Vorzüglich sind folgende Kobalterzte zu
merken:

a) Kobaltocher.

Durch Luftsäure vererzt. In mancherley
Farben und verschiedner Dichtigkeit.

Es gehört dahin z. B. der schwarze derbe
Schlacken-Kobalt und der Rusartige Ko-
baltmulm.

So auch die schönen bunten (blauen,
braunen ꝛc.) Saalfelder Kobalte ꝛc.

b) Kobaltblüthe.

Durch Vitriol- oder Arsenik-Säure ver-
erzt. Schön Pfirschblüthfarb. Theils sau-
ber Sternförmig. Mehlicht heißt sie Ko-
baltbeschlag.

c) Stahlderber Kobalt.

Durch Arsenik vererzt mit wenigem Eisen.
Giebt meist am Stahl Feuer.

d) Glanzkobalt.

Durch Schwefel und Arsenik mit Eisen
vererzt. Ungleich weicher als der vorige.

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[653/0673] 13. cobaltvm. Kobalt. Von graulicher Stahlfarbe. Seine specifische Schwere 7,700. Wird in Salpetergeist und Königswasser leicht aufgelöset, färbt die Auf- lösung rosenfarben und macht die sogenannte sympathetische Dinte. Das Glas färbt er blau und wird daher als Smalte und Saflor oder Zaffara für die Technologie so wichtig. 1. Vererzt. (Denn gediegen ist er noch nicht gefunden.) Vorzüglich sind folgende Kobalterzte zu merken: a) Kobaltocher. Durch Luftsäure vererzt. In mancherley Farben und verschiedner Dichtigkeit. Es gehört dahin z. B. der schwarze derbe Schlacken-Kobalt und der Rusartige Ko- baltmulm. So auch die schönen bunten (blauen, braunen ꝛc.) Saalfelder Kobalte ꝛc. b) Kobaltblüthe. Durch Vitriol- oder Arsenik-Säure ver- erzt. Schön Pfirschblüthfarb. Theils sau- ber Sternförmig. Mehlicht heißt sie Ko- baltbeschlag. c) Stahlderber Kobalt. Durch Arsenik vererzt mit wenigem Eisen. Giebt meist am Stahl Feuer. d) Glanzkobalt. Durch Schwefel und Arsenik mit Eisen vererzt. Ungleich weicher als der vorige.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/673>, abgerufen am 25.04.2024.