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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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tert, vermodert oder sonst verloren gegangen.
So z. B. die Abdrücke von Conchylien etc. zumal
aber von Encrinitenstielen in manchen Sand-
steinen, die Blätterabdrücke, Pflanzenschiefer etc.

Anm. Gewissermaßen könnte man auch noch die in
Bernstein erhaltnen Insecten etc. (S. 630) mit in
diesen Abschnitt ziehen, da es auch längst abge-
storbne organisirte Körper sind die ihre Gestalt er-
halten haben.

§. 259.

In Rücksicht der Steinarten die Petre-
facten enthalten, ist überhapt zu merken, daß
manche gänzlich davon ausgeschlossen sind; wohin
denn zuförderst der Granit der Urgebirge (§.
228. I. und seine drey Hauptbestandtheile S. 589.
593 und 603) gehört. Aber auch der Porphyr,
der salinische Marmor (S. 574), die Schwer-
Erden, Bittersalz-Erde, auch außer dem Schie-
fer die mehrsten Alaun-Erden, ferner der wahre
vulcanische Basalt etc., die Edelsteine u. a.m.
enthalten niemals ein Petrefact.

Hingegen finden sich die Petrefacten unter
den Kalk-Erden am häufigsten in Stalactit,
Kreite, im Kalkstein, gemeinen Marmor, Mer-
gel und Stinkstein. Unter den Alaun-Erden
im Thonschiefer (zumal Fische, Pentacriniten,
und Pflanzenabdrücke). Unter den Kiesel-Erden
mit Chalcedon durchzogne Schnecken, Coral-
len etc. Im Feuerstein See-Igel und Corallen.

tert, vermodert oder sonst verloren gegangen.
So z. B. die Abdrücke von Conchylien ꝛc. zumal
aber von Encrinitenstielen in manchen Sand-
steinen, die Blätterabdrücke, Pflanzenschiefer ꝛc.

Anm. Gewissermaßen könnte man auch noch die in
Bernstein erhaltnen Insecten ꝛc. (S. 630) mit in
diesen Abschnitt ziehen, da es auch längst abge-
storbne organisirte Körper sind die ihre Gestalt er-
halten haben.

§. 259.

In Rücksicht der Steinarten die Petre-
facten enthalten, ist überhapt zu merken, daß
manche gänzlich davon ausgeschlossen sind; wohin
denn zuförderst der Granit der Urgebirge (§.
228. I. und seine drey Hauptbestandtheile S. 589.
593 und 603) gehört. Aber auch der Porphyr,
der salinische Marmor (S. 574), die Schwer-
Erden, Bittersalz-Erde, auch außer dem Schie-
fer die mehrsten Alaun-Erden, ferner der wahre
vulcanische Basalt ꝛc., die Edelsteine u. a.m.
enthalten niemals ein Petrefact.

Hingegen finden sich die Petrefacten unter
den Kalk-Erden am häufigsten in Stalactit,
Kreite, im Kalkstein, gemeinen Marmor, Mer-
gel und Stinkstein. Unter den Alaun-Erden
im Thonschiefer (zumal Fische, Pentacriniten,
und Pflanzenabdrücke). Unter den Kiesel-Erden
mit Chalcedon durchzogne Schnecken, Coral-
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[661/0681] tert, vermodert oder sonst verloren gegangen. So z. B. die Abdrücke von Conchylien ꝛc. zumal aber von Encrinitenstielen in manchen Sand- steinen, die Blätterabdrücke, Pflanzenschiefer ꝛc. Anm. Gewissermaßen könnte man auch noch die in Bernstein erhaltnen Insecten ꝛc. (S. 630) mit in diesen Abschnitt ziehen, da es auch längst abge- storbne organisirte Körper sind die ihre Gestalt er- halten haben. §. 259. In Rücksicht der Steinarten die Petre- facten enthalten, ist überhapt zu merken, daß manche gänzlich davon ausgeschlossen sind; wohin denn zuförderst der Granit der Urgebirge (§. 228. I. und seine drey Hauptbestandtheile S. 589. 593 und 603) gehört. Aber auch der Porphyr, der salinische Marmor (S. 574), die Schwer- Erden, Bittersalz-Erde, auch außer dem Schie- fer die mehrsten Alaun-Erden, ferner der wahre vulcanische Basalt ꝛc., die Edelsteine u. a.m. enthalten niemals ein Petrefact. Hingegen finden sich die Petrefacten unter den Kalk-Erden am häufigsten in Stalactit, Kreite, im Kalkstein, gemeinen Marmor, Mer- gel und Stinkstein. Unter den Alaun-Erden im Thonschiefer (zumal Fische, Pentacriniten, und Pflanzenabdrücke). Unter den Kiesel-Erden mit Chalcedon durchzogne Schnecken, Coral- len ꝛc. Im Feuerstein See-Igel und Corallen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/681>, abgerufen am 28.03.2024.