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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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Spurensteine hingegen (typolithi) heißen
die, von welchen bloß der Abdruck der äußern
Oberfläche übrig ist; wie bey den allermehrsten
Kräuterschiefern.

3) Vulcanisirt, wenn die Versteinerungen,
zumahl Conchylien, unter vulcanischer Tuffwacke
vergraben und damit gefüllt sind, wie z. B.
die merkwürdigen ansehnlichen Seeschnecken aus
dem Roncathal im Veronesischen.

4) Metallisirt, wenn die Versteinerungen
mit metallischen Stoffen durchzogen sind; be-
sonders mit Schwefelkies, oder mit Kupferkies,
Weißkupfererz, Fahlerz, Kupfergrün, Eisen-
ocher etc.

Und 5) verharzt, nähmlich mit Erdpech etc.
durchzogen, wie das bituminose Holz etc. - Und
gewissermaßen könnte, man auch die in Bern-
stein erhaltnen Insecten etc. (S. 671) mit dahin
rechnen, da es auch nach dem Tod erhaltne or-
ganisirte Körper sind, die vermuthlich bey irgend
einer partiellen Erdcatastrophe ihr Grab gefun-
den haben.

§. 260.

In Rücksicht der Hauptepochen aus wel-
chen sich diese in so verschiednem Zustand er-
haltnen Versteinerungen herschreiben, lasten sie
sich im Ganzen unter folgende Classen und Un-
terabtheilungen bringen:

Spurensteine hingegen (typolithi) heißen
die, von welchen bloß der Abdruck der äußern
Oberfläche übrig ist; wie bey den allermehrsten
Kräuterschiefern.

3) Vulcanisirt, wenn die Versteinerungen,
zumahl Conchylien, unter vulcanischer Tuffwacke
vergraben und damit gefüllt sind, wie z. B.
die merkwürdigen ansehnlichen Seeschnecken aus
dem Roncathal im Veronesischen.

4) Metallisirt, wenn die Versteinerungen
mit metallischen Stoffen durchzogen sind; be-
sonders mit Schwefelkies, oder mit Kupferkies,
Weißkupfererz, Fahlerz, Kupfergrün, Eisen-
ocher ꝛc.

Und 5) verharzt, nähmlich mit Erdpech ꝛc.
durchzogen, wie das bituminose Holz ꝛc. – Und
gewissermaßen könnte, man auch die in Bern-
stein erhaltnen Insecten ꝛc. (S. 671) mit dahin
rechnen, da es auch nach dem Tod erhaltne or-
ganisirte Körper sind, die vermuthlich bey irgend
einer partiellen Erdcatastrophe ihr Grab gefun-
den haben.

§. 260.

In Rücksicht der Hauptepochen aus wel-
chen sich diese in so verschiednem Zustand er-
haltnen Versteinerungen herschreiben, lasten sie
sich im Ganzen unter folgende Classen und Un-
terabtheilungen bringen:

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[685/0701] Spurensteine hingegen (typolithi) heißen die, von welchen bloß der Abdruck der äußern Oberfläche übrig ist; wie bey den allermehrsten Kräuterschiefern. 3) Vulcanisirt, wenn die Versteinerungen, zumahl Conchylien, unter vulcanischer Tuffwacke vergraben und damit gefüllt sind, wie z. B. die merkwürdigen ansehnlichen Seeschnecken aus dem Roncathal im Veronesischen. 4) Metallisirt, wenn die Versteinerungen mit metallischen Stoffen durchzogen sind; be- sonders mit Schwefelkies, oder mit Kupferkies, Weißkupfererz, Fahlerz, Kupfergrün, Eisen- ocher ꝛc. Und 5) verharzt, nähmlich mit Erdpech ꝛc. durchzogen, wie das bituminose Holz ꝛc. – Und gewissermaßen könnte, man auch die in Bern- stein erhaltnen Insecten ꝛc. (S. 671) mit dahin rechnen, da es auch nach dem Tod erhaltne or- ganisirte Körper sind, die vermuthlich bey irgend einer partiellen Erdcatastrophe ihr Grab gefun- den haben. §. 260. In Rücksicht der Hauptepochen aus wel- chen sich diese in so verschiednem Zustand er- haltnen Versteinerungen herschreiben, lasten sie sich im Ganzen unter folgende Classen und Un- terabtheilungen bringen:

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 685. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/701>, abgerufen am 24.04.2024.