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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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welchen letztern man häufig weibliche Katzen von drey ganz
verschiednen Farben (z. B. schwarz, weiß und gelb) aber
noch nie einen dergleichen Kater gefunden haben soll.



VIII. SOLIDUNGULA.

Thiere mit Hufen. Ein einziges Geschlecht
von wenigen Gattungen.

28. Equus. pedes vngula indiuisa, cauda
setosa. Dentes primores superiores
6. ob-
tuse truncati; inferiores
6. prominentio-
res: laniarii solitarii utrinque remoti
.

1. +. Caballus. das Pferd. (Fr. le cheval. Engl. the
horse
.) E. cauda vndique setosa
. *

Ursprünglich wilde Pferde gibt es nicht mehr, aber
häufig und theils in großen Heerden verwilderte; so
z. B. in den Polnischen Wäldern, in den Schottischen
Hochländern, in der Tatarey, in America (wo sie auch
erst durch die Spanier hingebracht worden) und zwar
da in der unermeßlichsten Menge in Paraguay u. s. w.
Diese verwilderten Pferde sind meist klein, struppigt,
dickköpfig, häßlich und dabey ganz unbändig; da sich
hingegen die zahmen Pferde-Racen durch so vielseitige
Talente auszeichnen. Die Araber z. B. (zumahl die
von der Zucht der Annecy um Palmyra herum, und
vom Libanus bis gegen den Horeb etc.) durch ihre
äußerste Leichtigkeit und Dauerhaftigkeit. Die Persia-
ner und Barben durch ihren ausnehmend schönen Bau
u. s. w. Unter den Europäischen sind die Spanischen,

welchen letztern man häufig weibliche Katzen von drey ganz
verschiednen Farben (z. B. schwarz, weiß und gelb) aber
noch nie einen dergleichen Kater gefunden haben soll.



VIII. SOLIDUNGULA.

Thiere mit Hufen. Ein einziges Geschlecht
von wenigen Gattungen.

28. Equus. pedes vngula indiuisa, cauda
setosa. Dentes primores superiores
6. ob-
tuse truncati; inferiores
6. prominentio-
res: laniarii solitarii utrinque remoti
.

1. †. Caballus. das Pferd. (Fr. le cheval. Engl. the
horse
.) E. cauda vndique setosa
. *

Ursprünglich wilde Pferde gibt es nicht mehr, aber
häufig und theils in großen Heerden verwilderte; so
z. B. in den Polnischen Wäldern, in den Schottischen
Hochländern, in der Tatarey, in America (wo sie auch
erst durch die Spanier hingebracht worden) und zwar
da in der unermeßlichsten Menge in Paraguay u. s. w.
Diese verwilderten Pferde sind meist klein, struppigt,
dickköpfig, häßlich und dabey ganz unbändig; da sich
hingegen die zahmen Pferde-Racen durch so vielseitige
Talente auszeichnen. Die Araber z. B. (zumahl die
von der Zucht der Annecy um Palmyra herum, und
vom Libanus bis gegen den Horeb ꝛc.) durch ihre
äußerste Leichtigkeit und Dauerhaftigkeit. Die Persia-
ner und Barben durch ihren ausnehmend schönen Bau
u. s. w. Unter den Europäischen sind die Spanischen,

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[99/0115] welchen letztern man häufig weibliche Katzen von drey ganz verschiednen Farben (z. B. schwarz, weiß und gelb) aber noch nie einen dergleichen Kater gefunden haben soll. VIII. SOLIDUNGULA. Thiere mit Hufen. Ein einziges Geschlecht von wenigen Gattungen. 28. Equus. pedes vngula indiuisa, cauda setosa. Dentes primores superiores 6. ob- tuse truncati; inferiores 6. prominentio- res: laniarii solitarii utrinque remoti. 1. †. Caballus. das Pferd. (Fr. le cheval. Engl. the horse.) E. cauda vndique setosa. * Ursprünglich wilde Pferde gibt es nicht mehr, aber häufig und theils in großen Heerden verwilderte; so z. B. in den Polnischen Wäldern, in den Schottischen Hochländern, in der Tatarey, in America (wo sie auch erst durch die Spanier hingebracht worden) und zwar da in der unermeßlichsten Menge in Paraguay u. s. w. Diese verwilderten Pferde sind meist klein, struppigt, dickköpfig, häßlich und dabey ganz unbändig; da sich hingegen die zahmen Pferde-Racen durch so vielseitige Talente auszeichnen. Die Araber z. B. (zumahl die von der Zucht der Annecy um Palmyra herum, und vom Libanus bis gegen den Horeb ꝛc.) durch ihre äußerste Leichtigkeit und Dauerhaftigkeit. Die Persia- ner und Barben durch ihren ausnehmend schönen Bau u. s. w. Unter den Europäischen sind die Spanischen,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/115>, abgerufen am 28.03.2024.