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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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Schreber tab. CLXXV.

In der nordlichern Erde, in einsamen Gegenden an
Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner
feinen Haare für die Handlung, und für die Arzney-
kunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig, das
sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behältern
unterm Schwanze findet. Am berühmtesten sind diese
Thiere durch die bewundernswürdigen Kunsttriebe, mit
welchen sie, besonders da wo sie sich, wie im Innern
von Canada u. a. noch in großer Menge beysammen
finden, ihre berühmten Gebäude aufführen. Da sie
z. B. sich zu mehrern hunderten am Ufer eines Flusses
oder Sees versammeln; Bäume fällen, sie zu Pfählen
behauen, sie an Ort und Stelle flößen, Canäle und Floß-
teiche zu Erleichterung des Transports graben; im Fall
das Wasser zu seichte ist, vorher große fast unverwüst-
liche Dämme aufführen, und dann erst ihre eigentli-
chen Wohnhütten dahinter bauen, die nach der ver-
schiedenen Anzahl der Familien, die sie beziehen sollen,
auch von verschiedener Größe, von vier bis zehn Fuß
im Durchschnitt, meistens drey Stockwerk hoch, und
oben gewölbt sind. Das untere im Wasser befindliche
Stockwerk dient zum Magazin für den Wintervorrath
von Baumrinden und Laub etc.

42. Lutra. Palmae plantaeque natato-
riae. Dentes primores utrinque
6; su-
periores distincti, inferiores conferti
.

1. +. Vulgaris. die Fischotter. (Fr. la loutre. Engl.
the otter.) M. plantis nudis, cauda corpore dimidio
breuiore
.

Schreber tab. CLXXV.

In der nordlichern Erde, in einsamen Gegenden an
Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner
feinen Haare für die Handlung, und für die Arzney-
kunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig, das
sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behältern
unterm Schwanze findet. Am berühmtesten sind diese
Thiere durch die bewundernswürdigen Kunsttriebe, mit
welchen sie, besonders da wo sie sich, wie im Innern
von Canada u. a. noch in großer Menge beysammen
finden, ihre berühmten Gebäude aufführen. Da sie
z. B. sich zu mehrern hunderten am Ufer eines Flusses
oder Sees versammeln; Bäume fällen, sie zu Pfählen
behauen, sie an Ort und Stelle flößen, Canäle und Floß-
teiche zu Erleichterung des Transports graben; im Fall
das Wasser zu seichte ist, vorher große fast unverwüst-
liche Dämme aufführen, und dann erst ihre eigentli-
chen Wohnhütten dahinter bauen, die nach der ver-
schiedenen Anzahl der Familien, die sie beziehen sollen,
auch von verschiedener Größe, von vier bis zehn Fuß
im Durchschnitt, meistens drey Stockwerk hoch, und
oben gewölbt sind. Das untere im Wasser befindliche
Stockwerk dient zum Magazin für den Wintervorrath
von Baumrinden und Laub ꝛc.

42. Lutra. Palmae plantaeque natato-
riae. Dentes primores utrinque
6; su-
periores distincti, inferiores conferti
.

1. †. Vulgaris. die Fischotter. (Fr. la loutre. Engl.
the otter.) M. plantis nudis, cauda corpore dimidio
breuiore
.

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[125/0141] Schreber tab. CLXXV. In der nordlichern Erde, in einsamen Gegenden an Land-Seen und größern Flüssen. Er wird wegen seiner feinen Haare für die Handlung, und für die Arzney- kunst wegen des so genannten Bibergeils wichtig, das sich bey beiden Geschlechtern in besondern Behältern unterm Schwanze findet. Am berühmtesten sind diese Thiere durch die bewundernswürdigen Kunsttriebe, mit welchen sie, besonders da wo sie sich, wie im Innern von Canada u. a. noch in großer Menge beysammen finden, ihre berühmten Gebäude aufführen. Da sie z. B. sich zu mehrern hunderten am Ufer eines Flusses oder Sees versammeln; Bäume fällen, sie zu Pfählen behauen, sie an Ort und Stelle flößen, Canäle und Floß- teiche zu Erleichterung des Transports graben; im Fall das Wasser zu seichte ist, vorher große fast unverwüst- liche Dämme aufführen, und dann erst ihre eigentli- chen Wohnhütten dahinter bauen, die nach der ver- schiedenen Anzahl der Familien, die sie beziehen sollen, auch von verschiedener Größe, von vier bis zehn Fuß im Durchschnitt, meistens drey Stockwerk hoch, und oben gewölbt sind. Das untere im Wasser befindliche Stockwerk dient zum Magazin für den Wintervorrath von Baumrinden und Laub ꝛc. 42. Lutra. Palmae plantaeque natato- riae. Dentes primores utrinque 6; su- periores distincti, inferiores conferti. 1. †. Vulgaris. die Fischotter. (Fr. la loutre. Engl. the otter.) M. plantis nudis, cauda corpore dimidio breuiore.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/141>, abgerufen am 25.04.2024.