Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

lirte Classe von Geschöpfen aus, die mit keiner
andern zusammen fließt, und die daher in der
vermeinten Kette oder Leiter der natürlichen Kör-
per (S. 7.) schwerlich unterzubringen ist.

§. 57.

Der ganze Körperbau der Vögel ist ihrer
Bestimmung zum Fluge angemessen. Ihre
Gliedmaßen sind überaus schlank, und fein ge-
baut, so daß sie nebst dem geringen Gewicht des
ganzen Körpers, der Lebensart dieser Thiere, und
besonders ihrem Aufenthalt und ihrer freyen Be-
wegung in dem Elemente, wofür die mehresten
bestimmt sind, vollkommen entsprechen.

§. 58.

Einen vorzüglichen Antheil an der geschick-
ten und leichten Bewegung der Vögel haben die
Federn, womit sie bekleidet sind, die in regel-
mäßigen Reihen (in quincunce) in die Haut
verwachsen und mit vielem Fette durchzogen sind;
aber in gewisser Jahreszeit, gewöhnlich im
Herbste, ausfallen und neue an ihre Statt re-
producirt werden. Manche, wie die Wachteln,
die Schneehühner etc. mausern sich gar zwey Mahl
im Jahr, im Frühling und Herbst. Die neuen
Federn haben bey jungen Vögeln oft ganz an-
dere Farbe als die ausgefallnen; daher man bey
Bestimmung der Gattungen auf das Alter dieser
Thiere und auf die davon abhängende Verschie-

lirte Classe von Geschöpfen aus, die mit keiner
andern zusammen fließt, und die daher in der
vermeinten Kette oder Leiter der natürlichen Kör-
per (S. 7.) schwerlich unterzubringen ist.

§. 57.

Der ganze Körperbau der Vögel ist ihrer
Bestimmung zum Fluge angemessen. Ihre
Gliedmaßen sind überaus schlank, und fein ge-
baut, so daß sie nebst dem geringen Gewicht des
ganzen Körpers, der Lebensart dieser Thiere, und
besonders ihrem Aufenthalt und ihrer freyen Be-
wegung in dem Elemente, wofür die mehresten
bestimmt sind, vollkommen entsprechen.

§. 58.

Einen vorzüglichen Antheil an der geschick-
ten und leichten Bewegung der Vögel haben die
Federn, womit sie bekleidet sind, die in regel-
mäßigen Reihen (in quincunce) in die Haut
verwachsen und mit vielem Fette durchzogen sind;
aber in gewisser Jahreszeit, gewöhnlich im
Herbste, ausfallen und neue an ihre Statt re-
producirt werden. Manche, wie die Wachteln,
die Schneehühner ꝛc. mausern sich gar zwey Mahl
im Jahr, im Frühling und Herbst. Die neuen
Federn haben bey jungen Vögeln oft ganz an-
dere Farbe als die ausgefallnen; daher man bey
Bestimmung der Gattungen auf das Alter dieser
Thiere und auf die davon abhängende Verschie-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0151" xml:id="pb135_0001" n="135"/>
lirte Classe von Geschöpfen aus, die mit keiner<lb/>
andern zusammen fließt, und die daher in der<lb/>
vermeinten Kette oder Leiter der natürlichen Kör-<lb/>
per (S. 7.) schwerlich unterzubringen ist.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 57.</head><lb/>
          <p>Der ganze Körperbau der Vögel ist ihrer<lb/>
Bestimmung zum Fluge angemessen. Ihre<lb/>
Gliedmaßen sind überaus schlank, und fein ge-<lb/>
baut, so daß sie nebst dem geringen Gewicht des<lb/>
ganzen Körpers, der Lebensart dieser Thiere, und<lb/>
besonders ihrem Aufenthalt und ihrer freyen Be-<lb/>
wegung in dem Elemente, wofür die mehresten<lb/>
bestimmt sind, vollkommen entsprechen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 58.</head><lb/>
          <p>Einen vorzüglichen Antheil an der geschick-<lb/>
ten und leichten Bewegung der Vögel haben die<lb/>
Federn, womit sie bekleidet sind, die in regel-<lb/>
mäßigen Reihen (<hi rendition="#aq">in quincunce</hi>) in die Haut<lb/>
verwachsen und mit vielem Fette durchzogen sind;<lb/>
aber in gewisser Jahreszeit, gewöhnlich im<lb/>
Herbste, ausfallen und neue an ihre Statt re-<lb/>
producirt werden. Manche, wie die Wachteln,<lb/>
die Schneehühner &#xA75B;c. mausern sich gar zwey Mahl<lb/>
im Jahr, im Frühling und Herbst. Die neuen<lb/>
Federn haben bey jungen Vögeln oft ganz an-<lb/>
dere Farbe als die ausgefallnen; daher man bey<lb/>
Bestimmung der Gattungen auf das Alter dieser<lb/>
Thiere und auf die davon abhängende Verschie-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0151] lirte Classe von Geschöpfen aus, die mit keiner andern zusammen fließt, und die daher in der vermeinten Kette oder Leiter der natürlichen Kör- per (S. 7.) schwerlich unterzubringen ist. §. 57. Der ganze Körperbau der Vögel ist ihrer Bestimmung zum Fluge angemessen. Ihre Gliedmaßen sind überaus schlank, und fein ge- baut, so daß sie nebst dem geringen Gewicht des ganzen Körpers, der Lebensart dieser Thiere, und besonders ihrem Aufenthalt und ihrer freyen Be- wegung in dem Elemente, wofür die mehresten bestimmt sind, vollkommen entsprechen. §. 58. Einen vorzüglichen Antheil an der geschick- ten und leichten Bewegung der Vögel haben die Federn, womit sie bekleidet sind, die in regel- mäßigen Reihen (in quincunce) in die Haut verwachsen und mit vielem Fette durchzogen sind; aber in gewisser Jahreszeit, gewöhnlich im Herbste, ausfallen und neue an ihre Statt re- producirt werden. Manche, wie die Wachteln, die Schneehühner ꝛc. mausern sich gar zwey Mahl im Jahr, im Frühling und Herbst. Die neuen Federn haben bey jungen Vögeln oft ganz an- dere Farbe als die ausgefallnen; daher man bey Bestimmung der Gattungen auf das Alter dieser Thiere und auf die davon abhängende Verschie-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/151
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/151>, abgerufen am 24.04.2024.