Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

In dieser Art von Eisenerzen glaubte der sel. Meyer
sein Wassereisen, Siderites, zu finden.

i) Blaue Eisenerde, natürliches Berlinerblau.

Von verschiednen Nüancen des Blau, meist als
mürbe Erde, gewöhnlich auch im aufgeschwemmten Land,
in Morästen etc. besonders in Torfgruben, aber auch
in Flötz-Gebirgen, wie z. B. au den merkwürdigen Pe-
trefacten aus der Crimm unter den Aschischen Ge-
schenken im academischen Museum deren oben gedacht
worden. (S. 579.)

k) Grüne Eisenerde.

Von zeisiggrüner Farbe. Darf nicht mit Nickelocher
verwechselt werden.

l) Arsenicaleisenerz.

Durch Arseniksäure verkalkt, stahlgrau, von metal-
lischem Glanz. Ist neuerlich zuerst in Spanien entdeckt
worden.

m) Smirgel, smiris. (Fr. emeril. Engl. emery.)

Eisenkalk mit vorwaltender Kieselerde, schwarzgrau,
gibt einen braunrothen Strich. Ausnehmend hart;
daher der Gebrauch seines Pulvers zum Schleifen der
Steine und des Glases. Specifisches Gewicht = 3922.
Vorzüglich häufig in Südamerica*).

*) Die dasigen Indianer verfertigten vor Ankunft der
Spanier ihre Waffen und Geräthschaften zum
Theil daraus. So besitze ich z. B. ein dergleichen
Beil das in der Gegend von Berbice ausgegraben,
und von den Herrnbutischen Missionaren heraus-
geschickt worden.

In dieser Art von Eisenerzen glaubte der sel. Meyer
sein Wassereisen, Siderites, zu finden.

i) Blaue Eisenerde, natürliches Berlinerblau.

Von verschiednen Nüancen des Blau, meist als
mürbe Erde, gewöhnlich auch im aufgeschwemmten Land,
in Morästen ꝛc. besonders in Torfgruben, aber auch
in Flötz-Gebirgen, wie z. B. au den merkwürdigen Pe-
trefacten aus der Crimm unter den Aschischen Ge-
schenken im academischen Museum deren oben gedacht
worden. (S. 579.)

k) Grüne Eisenerde.

Von zeisiggrüner Farbe. Darf nicht mit Nickelocher
verwechselt werden.

l) Arsenicaleisenerz.

Durch Arseniksäure verkalkt, stahlgrau, von metal-
lischem Glanz. Ist neuerlich zuerst in Spanien entdeckt
worden.

m) Smirgel, smiris. (Fr. êmeril. Engl. emery.)

Eisenkalk mit vorwaltender Kieselerde, schwarzgrau,
gibt einen braunrothen Strich. Ausnehmend hart;
daher der Gebrauch seines Pulvers zum Schleifen der
Steine und des Glases. Specifisches Gewicht = 3922.
Vorzüglich häufig in Südamerica*).

*) Die dasigen Indianer verfertigten vor Ankunft der
Spanier ihre Waffen und Geräthschaften zum
Theil daraus. So besitze ich z. B. ein dergleichen
Beil das in der Gegend von Berbice ausgegraben,
und von den Herrnbutischen Missionaren heraus-
geschickt worden.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0669" xml:id="pb653_0001" n="653"/>
            <p rendition="#l1em">In dieser Art von Eisenerzen glaubte der sel. Meyer<lb/>
sein Wassereisen, <hi rendition="#aq">Siderites</hi>, zu finden.</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">i</hi>) Blaue Eisenerde, natürliches Berlinerblau.</p>
            <p rendition="#l1em">Von verschiednen Nüancen des Blau, meist als<lb/>
mürbe Erde, gewöhnlich auch im aufgeschwemmten Land,<lb/>
in Morästen &#xA75B;c. besonders in Torfgruben, aber auch<lb/>
in Flötz-Gebirgen, wie z. B. au den merkwürdigen Pe-<lb/>
trefacten aus der Crimm unter den Aschischen Ge-<lb/>
schenken im academischen Museum deren oben gedacht<lb/>
worden. (S. 579.)</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">k</hi>) Grüne Eisenerde.</p>
            <p rendition="#l1em">Von zeisiggrüner Farbe. Darf nicht mit Nickelocher<lb/>
verwechselt werden.</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">l</hi>) Arsenicaleisenerz.</p>
            <p rendition="#l1em">Durch Arseniksäure verkalkt, stahlgrau, von metal-<lb/>
lischem Glanz. Ist neuerlich zuerst in Spanien entdeckt<lb/>
worden.</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">m</hi>) Smirgel, <hi rendition="#aq">smiris</hi>. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">êmeril</hi></hi>. Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">emery</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Eisenkalk mit vorwaltender Kieselerde, schwarzgrau,<lb/>
gibt einen braunrothen Strich. Ausnehmend hart;<lb/>
daher der Gebrauch seines Pulvers zum Schleifen der<lb/>
Steine und des Glases. Specifisches Gewicht = 3922.<lb/>
Vorzüglich häufig in Südamerica<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Die dasigen Indianer verfertigten vor Ankunft der<lb/>
Spanier ihre Waffen und Geräthschaften zum<lb/>
Theil daraus. So besitze ich z. B. ein dergleichen<lb/>
Beil das in der Gegend von Berbice ausgegraben,<lb/>
und von den Herrnbutischen Missionaren heraus-<lb/>
geschickt worden.</p></note>.</p>
          </div>
          <div n="3">
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[653/0669] In dieser Art von Eisenerzen glaubte der sel. Meyer sein Wassereisen, Siderites, zu finden. i) Blaue Eisenerde, natürliches Berlinerblau. Von verschiednen Nüancen des Blau, meist als mürbe Erde, gewöhnlich auch im aufgeschwemmten Land, in Morästen ꝛc. besonders in Torfgruben, aber auch in Flötz-Gebirgen, wie z. B. au den merkwürdigen Pe- trefacten aus der Crimm unter den Aschischen Ge- schenken im academischen Museum deren oben gedacht worden. (S. 579.) k) Grüne Eisenerde. Von zeisiggrüner Farbe. Darf nicht mit Nickelocher verwechselt werden. l) Arsenicaleisenerz. Durch Arseniksäure verkalkt, stahlgrau, von metal- lischem Glanz. Ist neuerlich zuerst in Spanien entdeckt worden. m) Smirgel, smiris. (Fr. êmeril. Engl. emery.) Eisenkalk mit vorwaltender Kieselerde, schwarzgrau, gibt einen braunrothen Strich. Ausnehmend hart; daher der Gebrauch seines Pulvers zum Schleifen der Steine und des Glases. Specifisches Gewicht = 3922. Vorzüglich häufig in Südamerica *). *) Die dasigen Indianer verfertigten vor Ankunft der Spanier ihre Waffen und Geräthschaften zum Theil daraus. So besitze ich z. B. ein dergleichen Beil das in der Gegend von Berbice ausgegraben, und von den Herrnbutischen Missionaren heraus- geschickt worden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/669
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/669>, abgerufen am 28.03.2024.