Das Gold, aurum, (Fr. or, Engl. gold) ist von der bekannten Farbe, äußerst ductil in beiderley Sinn (§. 250) weich, doch daß es sich durch bloßes anhaltendes Hämmern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Sein specifi- sches Gewicht = 19257. Schmilzt bey = 5237° Fahr. Wird in Königswasser aufgelöset und durch die Zinnauflösung daraus als so genannter mineralischer Purpur gefällt. Ist nächst dem Eisen und Braunstein wahrscheinlich das allge- meinst verbreitete Metall.
1. Gediegen.
Doch fast immer mit beygemischtem Silber, Kupfer oder Eisen, daher auch die verschiednen Nüancen seiner Gilbe. Findet sich auch wie das Silber in mancherley besondern Gestalt z. B. dendritisch etc. auch crystallisirt in der nähmlichen Form.
Häufig findet sichs als Waschgold im Sande vieler Flüsse.
Ost auch versteckt (§. 251) in Schwefelkiesen etc. besonders im cubischen Brauneisenstein von Beresofsk. (S. 651.)
2. Vererzt.
Durch Schwefel mit Spießglas und theils mit Sil- ber; von bleygrauer Farbe bald heller bald dunkler, mattem Glanz, blättrichtem Bruch; zumahl bey Nagyag
XVII. Gold.
Das Gold, aurum, (Fr. or, Engl. gold) ist von der bekannten Farbe, äußerst ductil in beiderley Sinn (§. 250) weich, doch daß es sich durch bloßes anhaltendes Hämmern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Sein specifi- sches Gewicht = 19257. Schmilzt bey = 5237° Fahr. Wird in Königswasser aufgelöset und durch die Zinnauflösung daraus als so genannter mineralischer Purpur gefällt. Ist nächst dem Eisen und Braunstein wahrscheinlich das allge- meinst verbreitete Metall.
1. Gediegen.
Doch fast immer mit beygemischtem Silber, Kupfer oder Eisen, daher auch die verschiednen Nüancen seiner Gilbe. Findet sich auch wie das Silber in mancherley besondern Gestalt z. B. dendritisch ꝛc. auch crystallisirt in der nähmlichen Form.
Häufig findet sichs als Waschgold im Sande vieler Flüsse.
Ost auch versteckt (§. 251) in Schwefelkiesen ꝛc. besonders im cubischen Brauneisenstein von Beresofsk. (S. 651.)
2. Vererzt.
Durch Schwefel mit Spießglas und theils mit Sil- ber; von bleygrauer Farbe bald heller bald dunkler, mattem Glanz, blättrichtem Bruch; zumahl bey Nagyag
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000025"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0679"xml:id="pb663_0001"n="663"/><headrendition="#c">XVII. <hirendition="#g">Gold</hi>.</head><lb/><p>Das <hirendition="#g">Gold</hi>, <hirendition="#aq">aurum</hi>, (Fr. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">or</hi></hi>, Engl.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">gold</hi></hi>) ist von der bekannten Farbe, äußerst<lb/>
ductil in beiderley Sinn (§. 250) weich, doch<lb/>
daß es sich durch bloßes anhaltendes Hämmern<lb/>
selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Sein specifi-<lb/>
sches Gewicht = 19257. Schmilzt bey = 5237°<lb/>
Fahr. Wird in Königswasser aufgelöset und<lb/>
durch die Zinnauflösung daraus als so genannter<lb/>
mineralischer Purpur gefällt. Ist nächst dem<lb/>
Eisen und Braunstein wahrscheinlich das allge-<lb/>
meinst verbreitete Metall.</p><prendition="#indent-1">1. Gediegen.</p><p>Doch fast immer mit beygemischtem Silber, Kupfer<lb/>
oder Eisen, daher auch die verschiednen Nüancen seiner<lb/>
Gilbe. Findet sich auch wie das Silber in mancherley<lb/>
besondern Gestalt z. B. dendritisch ꝛc. auch crystallisirt<lb/>
in der nähmlichen Form.</p><p>Häufig findet sichs als Waschgold im Sande vieler<lb/>
Flüsse.</p><p>Ost auch versteckt (§. 251) in Schwefelkiesen ꝛc.<lb/>
besonders im cubischen Brauneisenstein von Beresofsk.<lb/>
(S. 651.)</p><prendition="#indent-1">2. Vererzt.</p><p>Durch Schwefel mit Spießglas und theils mit Sil-<lb/>
ber; von bleygrauer Farbe bald heller bald dunkler,<lb/>
mattem Glanz, blättrichtem Bruch; zumahl bey Nagyag<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[663/0679]
XVII. Gold.
Das Gold, aurum, (Fr. or, Engl.
gold) ist von der bekannten Farbe, äußerst
ductil in beiderley Sinn (§. 250) weich, doch
daß es sich durch bloßes anhaltendes Hämmern
selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Sein specifi-
sches Gewicht = 19257. Schmilzt bey = 5237°
Fahr. Wird in Königswasser aufgelöset und
durch die Zinnauflösung daraus als so genannter
mineralischer Purpur gefällt. Ist nächst dem
Eisen und Braunstein wahrscheinlich das allge-
meinst verbreitete Metall.
1. Gediegen.
Doch fast immer mit beygemischtem Silber, Kupfer
oder Eisen, daher auch die verschiednen Nüancen seiner
Gilbe. Findet sich auch wie das Silber in mancherley
besondern Gestalt z. B. dendritisch ꝛc. auch crystallisirt
in der nähmlichen Form.
Häufig findet sichs als Waschgold im Sande vieler
Flüsse.
Ost auch versteckt (§. 251) in Schwefelkiesen ꝛc.
besonders im cubischen Brauneisenstein von Beresofsk.
(S. 651.)
2. Vererzt.
Durch Schwefel mit Spießglas und theils mit Sil-
ber; von bleygrauer Farbe bald heller bald dunkler,
mattem Glanz, blättrichtem Bruch; zumahl bey Nagyag
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 663. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/679>, abgerufen am 25.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.