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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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Schreber tab. CCXXIX.

Haym, tesoro Britann. Vol. II. p. 124.

In Nord-Africa, Arabien etc. Macht sich Höhlen
in die Erde, wo es am Tage verborgen bleibt, und
des Nachts seinen Geschäften nachgeht. Die Vorder-
füße sind, zumahl wenn es sitzt, beynahe unmerklich,
die hintern hingegen ungeheuer lang. Kann sich ziem-
lich lange auf den Hinterbeinen ausrecht erhalten, doch
scheint ihm in dem Fall sein langer ausgestreckter
Schwanz gleichsam zum dritten Fuße zu dienen.
Springt mit der Leichtigkeit einer Heuschrecke, und
wohl 7 bis 8 Fuß weit.

Die Sibirische Alactacha ist ihm ähnlich, aber fünf-
zehig. Beider Thiere Fleisch wird von den Arabern
und Kalmücken gegessen.

20. Lepus. Dentes primores utrinque 2;
superiores duplicati; laniarii nulli.

1. + timidus. der Hase (Fr. le lievre. Engl. the hare.)
A. auriculis apice nigris, corpore et pedibus posticis
longioribus
. *

Fast in der ganzen alten Welt, und auch in Nord-
America. Ist unter den Fußsohlen, und sogar zum
Theil im Munde behaart. Beide, Hase und Kanin-
chen, kauen wieder*).

Zuweilen giebt es schwarze Hasen, und in den nörd-
lichen und Alpinischen Gegenden eine besondre weiße
Spielart, die eigentlich so genannten Berghasen, die
in manchen Gegenden, wie in Grönland etc. Jahr aus
Jahr ein, in andern aber, wie in der Schweiz, nur

*) III. B. Mosis, K. XI. B. 5. u. f.

Schreber tab. CCXXIX.

Haym, tesoro Britann. Vol. II. p. 124.

In Nord-Africa, Arabien ꝛc. Macht sich Höhlen
in die Erde, wo es am Tage verborgen bleibt, und
des Nachts seinen Geschäften nachgeht. Die Vorder-
füße sind, zumahl wenn es sitzt, beynahe unmerklich,
die hintern hingegen ungeheuer lang. Kann sich ziem-
lich lange auf den Hinterbeinen ausrecht erhalten, doch
scheint ihm in dem Fall sein langer ausgestreckter
Schwanz gleichsam zum dritten Fuße zu dienen.
Springt mit der Leichtigkeit einer Heuschrecke, und
wohl 7 bis 8 Fuß weit.

Die Sibirische Alactacha ist ihm ähnlich, aber fünf-
zehig. Beider Thiere Fleisch wird von den Arabern
und Kalmücken gegessen.

20. Lepus. Dentes primores utrinque 2;
superiores duplicati; laniarii nulli.

1. † timidus. der Hase (Fr. le liévre. Engl. the hare.)
A. auriculis apice nigris, corpore et pedibus posticis
longioribus
. *

Fast in der ganzen alten Welt, und auch in Nord-
America. Ist unter den Fußsohlen, und sogar zum
Theil im Munde behaart. Beide, Hase und Kanin-
chen, kauen wieder*).

Zuweilen giebt es schwarze Hasen, und in den nörd-
lichen und Alpinischen Gegenden eine besondre weiße
Spielart, die eigentlich so genannten Berghasen, die
in manchen Gegenden, wie in Grönland ꝛc. Jahr aus
Jahr ein, in andern aber, wie in der Schweiz, nur

*) III. B. Mosis, K. XI. B. 5. u. f.
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[79/0095] Schreber tab. CCXXIX. Haym, tesoro Britann. Vol. II. p. 124. In Nord-Africa, Arabien ꝛc. Macht sich Höhlen in die Erde, wo es am Tage verborgen bleibt, und des Nachts seinen Geschäften nachgeht. Die Vorder- füße sind, zumahl wenn es sitzt, beynahe unmerklich, die hintern hingegen ungeheuer lang. Kann sich ziem- lich lange auf den Hinterbeinen ausrecht erhalten, doch scheint ihm in dem Fall sein langer ausgestreckter Schwanz gleichsam zum dritten Fuße zu dienen. Springt mit der Leichtigkeit einer Heuschrecke, und wohl 7 bis 8 Fuß weit. Die Sibirische Alactacha ist ihm ähnlich, aber fünf- zehig. Beider Thiere Fleisch wird von den Arabern und Kalmücken gegessen. 20. Lepus. Dentes primores utrinque 2; superiores duplicati; laniarii nulli. 1. † timidus. der Hase (Fr. le liévre. Engl. the hare.) A. auriculis apice nigris, corpore et pedibus posticis longioribus. * Fast in der ganzen alten Welt, und auch in Nord- America. Ist unter den Fußsohlen, und sogar zum Theil im Munde behaart. Beide, Hase und Kanin- chen, kauen wieder *). Zuweilen giebt es schwarze Hasen, und in den nörd- lichen und Alpinischen Gegenden eine besondre weiße Spielart, die eigentlich so genannten Berghasen, die in manchen Gegenden, wie in Grönland ꝛc. Jahr aus Jahr ein, in andern aber, wie in der Schweiz, nur *) III. B. Mosis, K. XI. B. 5. u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/95>, abgerufen am 25.04.2024.