Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

Wissens kein einziges Thier derselben sich (so
wie hingegen die allermehrsten Insecten) einer
Verwandlung unterzieht.

§. 155.

Der Aufenthalt dieser Thiere ist meist im
Wasser: und zwar der bey weiten allermehrsten
ihrer im Ocean. Einige leben bloß unter der
Erde: und viele lediglich*) im lebendigen Kör-
per andrer Thiere, wie die Darmwürmer, Sa-
menthierchen u. s. w. Viele halten sich zusam-
men in Corallen-Stämmen, aus Austerbänken etc.
auf, doch ohne sich wie etwa die Bienen etc. wech-
selseitige Hülse zu leisten.

§. 156.

Die Würmer nähren sich aus allen dreyen
Naturreichen, manche nähmlich fressen sogar
Erde, Kalk etc. Viele derselben, zumahl unter
den Schnecken, auch Blutigel etc. können aus-
nehmend lange fasten.

*) Es ist nun wohl keinem weitern Zweifel unterwor-
fen, daß die eigentlich so genannten Eingeweid-
würmer der rothblütigen Thiere, so gut wie die
Samenthierchen, ihnen eigenthümlich sind, nicht
von außen (aus dem Wasser etc.) in den thierischen
Körper gelangen. Und wenn man wirklich hier
und da ein Mahl Bandwürmer u. dergl. in Was-
ser gefunden, so sind sie, aller Wahrscheintlichkeit
nach, erst aus einem thierischen Körper durch Zu-
fall dahin gelangt, so wie man v. v. freylich auch
genug Beyspiele hat, daß zuweilen andre Thiere,
Insecten, Wassermolche etc. lebendig oder in den
Eyern in den menschlichen Körper gekommen sind,
und da gefahrvolle Zufälle erregt haben.

Wissens kein einziges Thier derselben sich (so
wie hingegen die allermehrsten Insecten) einer
Verwandlung unterzieht.

§. 155.

Der Aufenthalt dieser Thiere ist meist im
Wasser: und zwar der bey weiten allermehrsten
ihrer im Ocean. Einige leben bloß unter der
Erde: und viele lediglich*) im lebendigen Kör-
per andrer Thiere, wie die Darmwürmer, Sa-
menthierchen u. s. w. Viele halten sich zusam-
men in Corallen-Stämmen, aus Austerbänken ꝛc.
auf, doch ohne sich wie etwa die Bienen ꝛc. wech-
selseitige Hülse zu leisten.

§. 156.

Die Würmer nähren sich aus allen dreyen
Naturreichen, manche nähmlich fressen sogar
Erde, Kalk ꝛc. Viele derselben, zumahl unter
den Schnecken, auch Blutigel ꝛc. können aus-
nehmend lange fasten.

*) Es ist nun wohl keinem weitern Zweifel unterwor-
fen, daß die eigentlich so genannten Eingeweid-
würmer der rothblütigen Thiere, so gut wie die
Samenthierchen, ihnen eigenthümlich sind, nicht
von außen (aus dem Wasser ꝛc.) in den thierischen
Körper gelangen. Und wenn man wirklich hier
und da ein Mahl Bandwürmer u. dergl. in Was-
ser gefunden, so sind sie, aller Wahrscheintlichkeit
nach, erst aus einem thierischen Körper durch Zu-
fall dahin gelangt, so wie man v. v. freylich auch
genug Beyspiele hat, daß zuweilen andre Thiere,
Insecten, Wassermolche ꝛc. lebendig oder in den
Eyern in den menschlichen Körper gekommen sind,
und da gefahrvolle Zufälle erregt haben.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0425" xml:id="pb403_0001" n="403"/>
Wissens kein einziges Thier derselben sich (so<lb/>
wie hingegen die allermehrsten Insecten) einer<lb/>
Verwandlung unterzieht.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 155.</head><lb/>
          <p>Der Aufenthalt dieser Thiere ist meist im<lb/>
Wasser: und zwar der bey weiten allermehrsten<lb/>
ihrer im Ocean. Einige leben bloß unter der<lb/>
Erde: und viele lediglich<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Es ist nun wohl keinem weitern Zweifel unterwor-<lb/>
fen, daß die eigentlich so genannten Eingeweid-<lb/>
würmer der rothblütigen Thiere, so gut wie die<lb/>
Samenthierchen, ihnen eigenthümlich sind, nicht<lb/>
von außen (aus dem Wasser &#xA75B;c.) in den thierischen<lb/>
Körper gelangen. Und wenn man wirklich hier<lb/>
und da ein Mahl Bandwürmer u. dergl. in Was-<lb/>
ser gefunden, so sind sie, aller Wahrscheintlichkeit<lb/>
nach, erst aus einem thierischen Körper durch Zu-<lb/>
fall dahin gelangt, so wie man <hi rendition="#aq">v. v</hi>. freylich auch<lb/>
genug Beyspiele hat, daß zuweilen andre Thiere,<lb/>
Insecten, Wassermolche &#xA75B;c. lebendig oder in den<lb/>
Eyern in den menschlichen Körper gekommen sind,<lb/>
und da gefahrvolle Zufälle erregt haben.</p></note> im lebendigen Kör-<lb/>
per andrer Thiere, wie die Darmwürmer, Sa-<lb/>
menthierchen u. s. w. Viele halten sich zusam-<lb/>
men in Corallen-Stämmen, aus Austerbänken &#xA75B;c.<lb/>
auf, doch ohne sich wie etwa die Bienen &#xA75B;c. wech-<lb/>
selseitige Hülse zu leisten.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 156.</head><lb/>
          <p>Die Würmer nähren sich aus allen dreyen<lb/>
Naturreichen, manche nähmlich fressen sogar<lb/>
Erde, Kalk &#xA75B;c. Viele derselben, zumahl unter<lb/>
den Schnecken, auch Blutigel &#xA75B;c. können aus-<lb/>
nehmend lange fasten.</p>
        </div>
        <div n="2">
</div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[403/0425] Wissens kein einziges Thier derselben sich (so wie hingegen die allermehrsten Insecten) einer Verwandlung unterzieht. §. 155. Der Aufenthalt dieser Thiere ist meist im Wasser: und zwar der bey weiten allermehrsten ihrer im Ocean. Einige leben bloß unter der Erde: und viele lediglich *) im lebendigen Kör- per andrer Thiere, wie die Darmwürmer, Sa- menthierchen u. s. w. Viele halten sich zusam- men in Corallen-Stämmen, aus Austerbänken ꝛc. auf, doch ohne sich wie etwa die Bienen ꝛc. wech- selseitige Hülse zu leisten. §. 156. Die Würmer nähren sich aus allen dreyen Naturreichen, manche nähmlich fressen sogar Erde, Kalk ꝛc. Viele derselben, zumahl unter den Schnecken, auch Blutigel ꝛc. können aus- nehmend lange fasten. *) Es ist nun wohl keinem weitern Zweifel unterwor- fen, daß die eigentlich so genannten Eingeweid- würmer der rothblütigen Thiere, so gut wie die Samenthierchen, ihnen eigenthümlich sind, nicht von außen (aus dem Wasser ꝛc.) in den thierischen Körper gelangen. Und wenn man wirklich hier und da ein Mahl Bandwürmer u. dergl. in Was- ser gefunden, so sind sie, aller Wahrscheintlichkeit nach, erst aus einem thierischen Körper durch Zu- fall dahin gelangt, so wie man v. v. freylich auch genug Beyspiele hat, daß zuweilen andre Thiere, Insecten, Wassermolche ꝛc. lebendig oder in den Eyern in den menschlichen Körper gekommen sind, und da gefahrvolle Zufälle erregt haben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/425
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/425>, abgerufen am 28.03.2024.